Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Juli/August'25 - Hochrhein-Bodensee

13 7+8 | 2025 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten Sarah und Marco Berger Die Recyda-Gründer: Vivian Loftin, Christian Knobloch, Anna Zießow (v. l.) Was haben Biber und Softwareentwick- ler gemeinsam? Auf den ersten Blick nicht viel – es sei denn, man trifft auf Sarah und Marco Berger (35 und 36). Ihr Unternehmen für Softwareentwicklung und digitale Bera- tung heißt nicht nur Die Biberei, es orientiert sich auch an der Arbeitsweise des fleißigen Nagers. Die Idee für Die Biberei entstand, als Sarah Berger noch als Teamleiterin in einem Soft- wareentwicklungsprojekt arbeitete. Damals entwickelte ihr Team im sogenannten Biber- Modus – Schritt für Schritt, mit kleinen Änderungen, schnellem Feedback, Lernen aus Fehlern und kontinuierlich angepasster Vorgehensweise. Wie ein Biber, der seinen Damm baut, ihn repariert, verbessert und im- mer wieder veränderten Einflüssen anpasst. „Als wir gesehen haben, wie gut das funkti- oniert, wollten wir genau mit diesem Ansatz Einen passenderen Tag hätten sie sich kaum aussuchen können: Am 18. März 2020, dem Welt-Recycling-Tag, haben Christian Kno- bloch, Vivian Loftin und Anna Zießow das Freiburger Climate-Tech-Start-up Recyda gegründet. Ihr Ziel: Unternehmen dabei un- terstützen, die Recyclingfähigkeit ihrer Ver- packungen zu bewerten und zu verbessern. Mit ihrer Software bringen sie Licht in den Dschungel unterschiedlichster nationaler Vorgaben und Richtlinien. „Für Unterneh- men ist es extrem schwierig und aufwändig, hier den Überblick zu behalten“, sagt Mit- gründerin Vivian Loftin. Genau an diesem Punkt setze Recyda mit seiner digitalen Lö- sung an: „Unsere Software ermöglicht es, Verpackungen intelligent zu managen und international zu optimieren.“ Recyda ana- lysiert nicht nur die Recyclingfähigkeit des gesamten Verpackungsportfolios, sondern Die Biberei in Villingen-Schwenningen Von Dämmen und Daten Recyda in Freiburg Eine smart verpackte Erfolgsgeschichte Die Biberei von Sarah und Marco Berger steht für digitale Beratung und Softwareentwicklung – pragmatisch, Schritt für Schritt. Mit intelligenter Software hilft das Climate-Tech-Start-up Recyda Unternehmen dabei, Verpackungen nachhaltiger und international regelkonform zu gestalten. in die Beratung starten“, sagt Marco Berger. Die Geburtsstunde der Biberei - 2021. Heute unterstützt das Gründer-Ehepaar Unterneh- men dabei, individuelle Softwarelösungen zu entwickeln – sei es zur Digitalisierung interner Prozesse oder für den Vertrieb an Drittkunden. Ihre Stärke: langjährige Praxis- erfahrung – sei es in der Softwareentwick- lung, der Organisation drumherum oder in der Teamleitung. Dabei zeichnet die beiden, wie selbst sagen, starker Pragmatismus aus: „Wir legen besonders viel Wert auf die Um- setzung. Wir packen lieber an als lange über das Sollte und Könnte zu sprechen.“ Neben der Softwareberatung bauen die Bergers aktuell mit Securapoint ein zweites Standbein im Bereich Informationssicher- heit auf – mit Fokus etwa auf ISO 27001, Open-Source-Compliance und Cyber-Resi- lienz. Daniela Santo berechnet auch länderspezifische Umwelt- kosten – etwa die EPR-Gebühren (Extended Producer Responsibility) oder die Plastik- steuern in verschiedenen europäischen Staaten. Und auf Basis dieser Informationen kann man Verpackungen dann optimieren… Zwar wollen die Gründer keine konkreten Umsatzzahlen nennen, doch die positive Entwicklung bestätige sie täglich in ihrer Arbeit. „Unsere Lösung wird vom Markt hervorragend angenommen“, sagt Loftin. Zu den Kunden zählen inzwischen namhafte Unternehmen wie Beiersdorf, Zott oder Trol- li. Die Vision des 33-köpfigen Teams ist klar: Recyda will weiter wachsen, neue Märkte erschließen und sich als führender Anbieter für nachhaltiges Verpackungsmanagement etablieren. „Wir streben danach, eine Welt zu schaffen, in der Verpackungsnachhaltig- keit für jedes Unternehmen erreichbar ist.“ Daniela Santo Bild: Recyda Bild: Die Biberei

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