Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Juni'25 -Schwarzwald-Baar-Heuberg

UNTERNEHMEN 41 E ine mutige Entscheidung ist es gewesen vor 100 Jahren – aber auch der Beginn der so er- folgreichen internationalen Expansion. Was der Sauter-Verwaltungsratspräsident aus Basel, Marc Ja- quet, meinte, als man im Europa-Park das Jubiläum von Sauter Deutschland feierte: Die Gründung der deut- schen Niederlassung in Freiburg durch Fritz Sauter und seinen deutschen Freund und Geschäftspartner Willi Becker. Das Büro im Kapferer-Haus in der Innenstadt, die Produktion im Stadtteil Stühlinger, wo man anfangs Heißwasserboiler herstellte. Dass aus diesem kleinen Betrieb mit zehn Mitarbeitern einmal ein führender Spezialist für Gebäudeautomation, Systemintegration und Facility Management werden würde, das ahnte der Schweizer Tüftler 1925 wohl kaum. Die Niederlas- sung wurde Cumulus Werke genannt, weil damals beim Betrieb eines Boilers weiße Dampfwolken aufstiegen, ähnlich den Cumulus-Wolken am Himmel bei schönem Wetter. Lang, lang ist’s her … Fast die Hälfte des Gesamtumsatzes Heute arbeiten für Sauter Deutschland 1600 Menschen an über 30 Standorten. Und während der Umsatz im Jahr 1930 noch 108000 Reichsmark betrug, waren es im Jahr 2024 rund 360 Millionen Euro – rund 45 Prozent des Gesamtumsatzes der Gruppe. Zum Vergleich: Zehn Jahre zuvor lag der Umsatz noch bei 161 Millionen Euro. Kein Wunder, dass Sauter-Deutschland-Chef Werner Ottilinger nicht bang beim Blick in die Zukunft wird, trotz der gegenwärtigen Krise am Bau: „Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen und politischen Entwicklun- gen sehen wir uns gut gerüstet, neue Aufgaben ent- schlossen anzugehen – mit einer klaren strategischen Ausrichtung und einem engagierten Team“, sagt er. Täglicher Shuttle ins Hauptquartier in Basel Ein paar Tage später werfen wir mal einen Blick in die Produktion: Lichtdurchflutet, sauber – und für eine Montagehalle vergleichsweise ruhig. Es ist das Reich von Schichtleiter Ronny Schulze Schwering und sei- nen Kolleginnen und Kollegen. Seit 2017 ist der Kölner mit dem freundlichen Blick dabei – damals hat Sauter große Teile der Produktion sukzessive von Basel nach Freiburg verlagert. Seit 1958 ist Sauter Deutschland hier im Industriegebiet Nord. 35 Menschen arbeiten derzeit in der Fertigung, auf- geteilt in zwei Schichten und in zwei Bereiche: die An- triebstechnik und die Elektronik. Unterstützt werden sie von Logistikern, dem Instandhaltungsteam und der Produktionsplanung um Schulze Schwering. Die Hälfte der Arbeitsplätze ist halbautomatisiert, es bleibt also einiges an Handarbeit. „Wir fertigen hier ganze Pro- 6 | 2025 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten Am Ausbau und der Sanierung des Frankfurter Flughafens ist Sauter Deutschland seit 2002 beteiligt. Bild: Fraport AG

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