Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Mai'25 -Südlicher Oberrhein
66 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 5 | 2025 DIE LETZTE SEITE Griwephon Antidröhn Leiser reisen Immer wieder erstaunlich, was bei uns im Südwesten alles hergestellt wird. Dieses Mal geht es um die Entdröhnungsmasse von Griwecolor, die seit vielen Jahren dafür sorgt, dass beispielsweise ICE-Fahrgäste geräuscharm und erholsam reisen können. Eine Zugfahrt, die ist lustig, eine Zugfahrt, die ist schön – und mitun- ter auch ganz schön laut! Denn während auf Eisenbahnromantiker das monotone Geräusch der über Schienen ratternden Räder ein- schläfernd wirkt, haben es andere sehr schwer, den Geräuschpegel auszublenden, um in Ruhe konzentriert zu arbeiten oder zu schlafen. Und genau da kommt eine Erfindung aus dem Hause Griwecolor aus Bräunlingen ins Spiel: Griwephon Antidröhn. Was mit einem simplen Namen daherkommt, ist ein echter Game- changer. Denn die Schallisolierung von Zügen galt schon immer als große konstruktive Herausforderung für die Ingenieure. Besonders bei modernen Waggons. Denn großflächige Metallverkleidungen neigen dazu, die beim Fahren entstehenden Vibrationen fröhlich in den ganzen Wagen zu schwingen – was sich für Fahrgäste dann nicht selten wie eine latent nervige Geräuschkulisse anfühlt. Die Entdröhnungsmasse wird auf dünnwandige Bleche aufgetragen, um die Schwingungen zu dämpfen und das unerwünschte Dröhnen zu reduzieren. Die Masse haftet fest an der Oberfläche des Blechs und bildet eine schützende Schicht, die Vibrationen absor- biert und in Wärme umwan- delt. Seit der zweiten Generation sind alle ICE in Deutschland mit der Antidröhn-Beschichtung aus Bräunlin- gen ausgestattet. Sie ist nicht nur ein Geräusche-Killer, sondern auch ein echter Sicherheitsprofi: Griwephon Antidröhn gilt nach DIN EN 45545 als nicht brennbar und hat auch die Toxizitäts- und Rauchgasdichteprüfung gemäß der Vorgaben problemlos bestan- den. Sie ist nicht nur hoch wirksam, sondern auch umwelt- und gesundheitsfreundlich, weil lösungsmittelfrei, wasserabweisend und schadstoffarm. Griwephon Antidröhn wurde 2002 auf den Markt gebracht. Nicht nur ICE werden damit ausgestattet, sondern inzwischen auch Schif- fe, Industriemaschinen, Fahrtreppen und Aufzüge. Aber auch im Hochbau, bei Fassadenelementen oder in Haushaltsgeräten wird die Entdröhnungsmasse aus Bräunlingen eingesetzt. Hinter der Entdröhnungsmasse steht mit der Griwecolor ein Fa- milienunternehmen mit aktuell 14 Mitarbeitern, das seit 1996 auf hochwertige Dispersionsfarben und Spezialbeschichtungen setzt. Der Name ist Programm: Griwe steht für die Grün- derväter Grieshaber und Wehinger, die mit viel Innovationsgeist einen Betrieb aufgebaut haben, der auch in der zweiten Generation Maßstä- be setzt. Daniela Santo Bild: Adobe Stock/Mathias Weil
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