Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe April'25 -Südlicher Oberrhein

42 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 4 | 2025 KEHL. Die Badischen Stahlwerke (BSW) in Kehl gehören mit rund 850 Beschäftigten zu den größten Arbeitgebern der Region. Bis zu 2,4 Millionen Tonnen Betonstahl jährlich pro- duziert das Elektrostahlwerk durch das Re- cycling von Stahlschrott. Eingesetzt wird der Stahl von der Bauindustrie in Deutschland und dem angrenzenden Ausland. Die anhaltende Krise in der Baubranche ha- ben daher auch die BSW deutlich zu spüren bekommen. Hinzu kommt: Bei den Energie- kosten gab es laut Unternehmensangaben kaum Entspannung. Trotz leichter Rückgänge seien die Strompreise 2024 weiterhin deut- lich über dem EU-Durchschnitt geblieben – nicht zuletzt durch die Entscheidung der da- maligen Bundesregierung Ende 2023, einen schon zugesagten Zuschuss zur Stützung der Netzentgelte aus dem Wirtschaftssta- bilisierungsfonds wieder zu streichen. Das habe bei den Badischen Stahlwerken im vergangenen Jahr zu Mehrkosten für Strom in Höhe einer zweistelligen Millionenzahl ge- genüber der ursprünglichen Planung geführt. „Die anhaltend hohen Strompreise stellen für uns eine massive Belastung dar. Sie sind ein eindeutiger Nachteil im internationalen Wettbewerb“, teilte Geschäftsführer Andreas Volkert jetzt mit. Obwohl die wirtschaftlichen Herausforde- rungen wie schon im Vorjahr erheblich wa- ren, konnten die Badischen Stahlwerke laut Pressemittteilung das Jahr einigermaßen zufriedenstellend bewältigen und Kurzarbeit vermeiden. „Dies war jedoch nur möglich, weil wir Aufträge angenommen haben, die nicht kostendeckend waren, um die Produk- tion auszulasten und die Beschäftigung zu sichern“, so Geschäftsführer Florian Glück. Auf die kommenden Monate blicken die BSW derzeit mit Zurückhaltung, denn die wirtschaftlichen Herausforderungen sind noch nicht überwunden. Sorge bereitet den BSW-Geschäftsführern insbesondere die an- haltende Krise der Bauindustrie: „Auch wenn wir mittel- bis langfristig auf eine Erholung der Konjunktur hoffen, sehen wir für 2025 noch keine wesentliche Verbesserung“, so Glück. „Wir werden uns daher weiterhin da- rauf konzentrieren, Prozesse und Kosten zu optimieren.“ Energieintensive Stahlproduktion in Kehl: Die badischen Stahlwerke bleiben im Krisenmodus. Sparkasse Hochrhein Auf dem Weg zu 100000 Konten WALDSHUT-TIENGEN. Die Sparkasse Hochrhein ist mit 485 Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber der Region und meldet ein starkes Ergebnis im Geschäftsjahr 2024. Die Bilanzsumme erhöht sich auf 3,85 Mil- liarden Euro – ein Plus von 2,2 Prozent. Die Ertragslage der Sparkasse habe sich 2024 laut Mitteilung auf hohem Niveau noch weiter verbessert. Der Zinsüberschuss nahm gegen- über dem starken Vorjahr nochmals um 3,4 Prozent auf knapp 66 Millionen Euro zu. Noch deutlicher sei der vertriebliche Erfolg der Sparkasse beim Provisionsergebnis zu se- hen: Es wuchs von 25,4 Millionen Euro 2023 auf 28,3 Millionen Euro (plus 12,2 Prozent). In Summe erzielte die Sparkasse Hochrhein ei- nen Jahresüberschuss von 9,4 Millionen Euro (minus 12,4 Prozent). Der Jahresüberschuss fällt zugunsten der größeren Übertragung von Vorsorgereserven in das Eigenkapital etwas geringer aus als noch 2023. Ein Plus verzeichnet die Sparkasse bei den Kundenkrediten – um 1,5 Prozent auf 2,52 Milliarden Euro – sowie mit 6,4 Prozent bei- den Kundeneinlagen. Gestiegen ist ebenfalls die Zahl der Girokonten, auf mehr als 98800 (plus 480). Badische Stahlwerke Noch kein Ende der Krise Rückgänge in der Baukonjunktur, hohe Energiepreise und mangelnde Planbarkeit: Die Badischen Stahlwerke bleiben im Krisenmodus und ziehen ein entsprechend verhaltenes Fazit für 2024. Bild: BSW/Markus Dietze

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