Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe April'25 -Südlicher Oberrhein

20 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 4 | 2025 REGIO REPORT IHK Südlicher Oberrhein 19 Welcome Center Nachfrage wächst rasant 22 EKU-Delegationsreise In Brüssel konkret Unterstützung eingefordert 23 Cyber Resilience Act Neue Anforderungen für digitale Produkte 24 Zölle, Fachkräfte, Investitionen Wie sich der Handel mit den USA verändert 25 Verpackungssteuer Wegweisende Signale 26 Asta-Infocenter Onlineportal für Ausbildungsstätten 28 Lehrgänge und Seminare 30 Käpsele Innovation Festival Raus aus der eigenen Bubble 31 Förderpreisträger Alesio Nigro Jetzt macht er Business - und zwar menschlich INHALT eine Fachkraft einreisen darf, hängt von verschiedenen Faktoren ab – etwa vom Nachweis eines staatlich anerkannten Berufsab- schlusses im Herkunftsland sowie einer mindestens zweijährigen Ausbildung. „Nach wie vor stellen bürokratische Hürden eine He- rausforderung dar. Wir unterstützen die Unternehmen dabei, sich in diesem Prozess zurechtzufinden und die richtigen Schritte zu gehen“, betont IHK-Experte Gün. Im vergangenen Jahr hat das Welcome Center insgesamt 422 in- ternationale Fachkräfte beraten. Das entspricht einem Anstieg von 192 Prozent im Vergleich zum Gründungsjahr. Dabei hat sich das Geschlechterverhältnis angenähert. 2024 zählte die Beratungsstelle 56 Prozent Männer und 44 Prozent Frauen. Im Jahr zuvor lag der Frauenanteil noch bei 38 Prozent. Fachkräfte aus Kolumbien Die meisten Anfragen kommen nach wie vor aus der Ukraine (16 Prozent) und der Türkei (acht Prozent). Auf Platz drei landete über- raschend Kolumbien mit sechs Prozent, noch vor Indien (fünf) und Marokko (vier). Im vorvergangenen Jahr waren aus dem südameri- kanischen Land noch keine Fachkräfte beraten worden. Im vergan- genen September hatten Regierungsvertreter beider Länder eine gemeinsame Absichtserklärung über eine Migrationspartnerschaft unterzeichnet. Ziel ist es laut Bundesinnenministerin Nancy Faser, irreguläre Einwanderung einzudämmen und dafür gut qualifizierte Arbeitskräfte zu gewinnen, „die wir in vielen Bereichen von der Pflege bis zum Handwerk dringend brauchen“. Insgesamt erreichten das Welcome Center Anfragen aus mehr als 80 Ländern. Da hilft es, dass die drei Beraterinnen neben Deutsch sieben Sprachen beherrschen. Die für die internationalen Fach- kräfte dominierenden Themen waren Einreise- und Aufenthalts- bestimmungen (25 Prozent) sowie die Anerkennung ausländischer Qualifikationen (16 Prozent). Mehr Fachkräfte mit abgeschlossener Ausbildung Die meisten ausländischen Fachkräfte stammen aus dem Hotel- und Gaststättengewerbe (neun Prozent), dem Baugewerbe, dem sozialen Bereich (Erziehung und Unterricht) sowie kaufmännischen Berufen (jeweils sieben Prozent). Signifikant gestiegen ist der Anteil der ausländischen Fachkräfte mit einer abgeschlossenen Ausbildung – von 13 auf 20 Prozent. „Wie begrüßen diese Aus- gewogenheit und werden auch weiterhin gezielt Fachkräfte ohne Hochschulabschluss ansprechen“, sagt Welcome-Center-Leiterin Figueredo-Hardy. Für das laufende Jahr sieht das Welcome Center weiterhin einen intensiven Beratungsbedarf bei der Anwendung des neuen Fach- kräfteeinwanderungsgesetzes. Dazu wird es zahlreiche Informa- tionsveranstaltungen geben. „Wir stellen fest, dass die intensive Aufbauarbeit des Welcome Centers in der Region zunehmend Früchte trägt“, sagt Figueredo-Hardy. Ziel sei es, das Netzwerk immer weiter auszubauen. Dazu dienen Kooperationen mit regi- onalen Wirtschaftsförderern und regionalen Ausländerbehörden. Neben der Webseite ist das Welcome Center auch auf Linkedin und Facebook aktiv. Demnächst startet ein eigener Instagram- Kanal. flo Weitere Informationen: https://welcomecenter-blackforest.de/ Das Team des Welcome Centers Südlicher Oberrhein (von links): Justyna Gawron, Sophie Figueredo-Hardy und Olga Kuchendaeva Bild: Michael Bode/IHK SO

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