Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe April'25 -Südlicher Oberrhein

STAHLTEC TREPPEN STAHLBAU BALKONE BELLE AG Limbergstraße 2 79369 Wyhl info@BELLEAG.de BELLEAG.de JAHRE Stahl Innovation Menschen ANZEIGE 11 4 | 2025 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten SCHWERPUNKT größer als die indische, zum zweiten wollen wir doch neue Abhängigkeiten vermeiden. Im Handel mit unseren größten Partnern weisen wir entweder einen zweistelligen Überschuss aus (USA, Niederlande, Frankreich) oder ein Riesendefizit wie mit China. Der Handel mit Indien ist fast ausgeglichen, eine sehr gute Basis für weiteres Wachstum. Was wäre denn aus Ihrer Sicht ein mögli- ches Handelsvolumen im Jahr 2030? Schwer zu sagen. Es hängt stark von der Wirtschaftsentwicklung in Deutschland und der Weltwirtschaft ab. Grundsätzlich sehe ich ein Wachstumspotential von zehn Pro- zent pro Jahr. Das würde uns Richtung 50 Milliarden Euro im Jahr 2030 bringen. Wie sehen Sie in Indien die Chancen für deutsche Unternehmen? Ist es einfach, auf diesem Markt als Anbieter Fuß zu fassen? Indien ist nicht einfach, schon auf Grund sei- ner Größe und kulturellen Diversität. Das Wichtigste ist, sich zu Beginn einen guten Überblick zu verschaffen über die wirtschaft- lichen Rahmenbedingungen in den einzelnen Bundesstaaten. Wo sitzen Kunden, mögliche Geschäftspartner, Mitarbeitende? Wie sehen die infrastrukturellen und regulatorischen Rahmenbedingungen aus? Wir raten allen Firmen dazu, sich gut beraten zu lassen, Teil des Netzwerks zu werden. Der weitaus größ- te Teil der deutschen Unternehmen in Indien ist zufrieden mit dem Geschäft und plant für die kommenden fünf Jahre mit Wachs- tum bei Umsatz, Gewinn, Investitionen und Beschäftigung. Für welche Branchen ist Indien als Absatz- markt besonders interessant? Es gibt kaum eine Branche, für die Indien nicht interessant ist. Das geht von der Auto- mobilindustrie über Maschinen- und Werk- zeugbau, hin zu Chemie, Pharma und Me- dizintechnik sowie erneuerbaren Energien. Indien baut seine Infrastruktur rapide aus, die Bautätigkeit ist erheblich. Da sehe ich viele Möglichkeiten. Es muss einen Grund geben, warum die Handelsbeziehungen noch so spärlich sind. Auf welche Art von Kulturschock muss man sich gefasst machen, wenn man als Unternehmer nach Indien geht? Natürlich gibt es Gründe, auf beiden Seiten. Ich würde aber keinen Schock erwarten. Sie werden sehr viele offene, freundliche, bes- tens gebildete, sehr gut Englisch sprechende Menschen treffen, die das Ankommen in In- dien leicht und angenehm machen werden. Und dann werden Sie jeden Tag feststellen, dass die Dinge anders sind, als Sie es ge- wohnt sind. Dass Sie sich kaum auf Prozesse verlassen können, dass alles bis ins Detail besprochen und dann doch anders gemacht wird. Sie werden auf Preisvorstellungen tref- fen, die für Sie überhaupt nicht nachvollzieh- bar sind und auf Forderungen, die Sie für nicht erfüllbar halten. Und Sie werden auf Wettbewerber treffen, die dennoch profita- bel arbeiten – und dann geht die Arbeit los! Bild: Deutsch-indische Handelskammer Seit September 2020 in Mumbai daheim: Stefan Halusa, der Chef der deutsch-indischen Handelskammer

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