Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Februar'25 -Südlicher Oberrhein
9 2 | 2025 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten Die Krise habe man in Deutschland „bisher gut verkraftet“, erklärt CEO Erek Speckert. „Im Moment liegen die Auftragseingänge im niedrigen einstelligen Prozentbereich unter Vorjahr.“ Grund dafür: Man verfüge über ein sehr diversifiziertes Produktportfolio. So be- liefert das Familienunternehmen (weltweit gut 6.500 Mitarbei- ter, Jahresumsatz über 700 Millionen Euro) neben der Au- tomobil- auch die Textil- und Konsum- güterindustrie. Die Abhängigkeit vom Verbrennermotor ist damit limitiert. „Wenn nötig, steu- ern wir an unseren deutschen Standor- ten individuell dagegen – in der Regel mit Kurzarbeit“, so Speckert. Zudem verschlankt sich Kern-Liebers, hat im November den Hardter Standort der Tochtergesellschaft Bruker-Spaleck verkauft. Seit dem Sommer eskaliert die Lage Deutlich stärker betroffen ist die Stockacher ETO-Gruppe, die für das Stammgeschäft An- fang Dezember Kurzarbeit anmelden muss- te. „Innerhalb weniger Tage haben Kunden zur Jahresmitte 2024 die bis Ende des Jah- res eingeteilten Aufträge im zweistelligen Millionenbereich reduziert“, erklärt Konzernchef Mi- chael Schwabe. Anfang des Jah- res hat ETO die Kurzarbeit auf alle deutschen Standorte ausge- weitet – mit dem Ziel, die Kapazi- täten flexibler an die schwankende Nachfrage anzupassen, Finanzmittel zu schonen und Arbeitsplätze zu sichern. Angesichts der umfassenden Transformation in der Automobilindustrie setzt auch ETO auf neue Produkte und Dienstleistungen, stellt Blick in die Produktion bei Kern- Liebers in Schram- berg, wo hochkom- plexe Baugruppen hergestellt werden – mit einem Schwer- punkt auf Federn und Stanzteilen SCHWERPUNKT „Wo nötig, steuern wir an unseren deutschen Standorten dagegen – in der Regel mit Kurzarbeit“
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