Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Februar'25 -Südlicher Oberrhein

20 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 2 | 2025 REGIO REPORT  IHK Südlicher Oberrhein 19 Neujahrsempfang „Ein Hoffnungsprogramm für die Wirtschaft“ 22 No-Russia-Klausel Lieferverträge unbedingt nachrüsten 23 Zukunft.Raum.Schwarzwald Neuer Community Manager 24 Ukraine Chancen beim Wiederaufbau 25 Dozententätigkeit Jungen Menschen Orientierung geben 26 Förderpreisträgerin Das Etikett „großartig“ auch selbst verdient 28 Marketing-Workshop Damit die Gründung zum Erfolg wird 30 CSRD im Konvoi Zum Nachhaltigkeitsbericht 31 Öffentliche Bestellung Neuer Sachverständiger INHALT schlecht ist wie Lage, sind Reformen über- haupt denkbar.“ Das gelte vor allem beim Thema Entbü- rokratisierung. „Wir müssen alles auf den Prüfstand stellen“, sagte Liebherr. Salomon, der als ehrenamtlich tätiger Vorsitzender des Normenkontrollrats von Baden-Württemberg gegen die überbordende Bürokratie im Land ankämpft, sendete die Botschaft aus, dass der Staat beziehungsweise der Gesetzgeber erst einmal seine Haltung gegenüber den Men- schen ändern müsse. „Es braucht ein grund- sätzliches Vertrauen gegenüber den Bürgern und der Wirtschaft, anstatt Regulierung und Kontrollwut. Wir sind zu langsam, wir sind zu kompliziert, mir müssen viele Dinge einfacher und manche auch gar nicht mehr machen. Die Zeit dafür ist reif. Das wäre ein Hoffnungspro- gramm für die Wirtschaft.“ Die Generation Zukunft Die IHK hatte sich an diesem Abend auch das Thema „Generation Zukunft“ vorgenom- men. Wie tickt die Generation Z, die aktuell auf den Arbeitsmarkt drängt oder schon die erste Karrierestation hinter sich hat und nun in die Fußstapfen der aus dem Arbeitsleben ausscheidenden Babyboomer treten soll? Jeder und jede Personalverantwortliche oder Führungskraft hat dabei sicher ganz unter- schiedliche Erfahrungen gemacht – auch Eberhard Liebherr, der der jungen Generation eine veränderte Einstellung in der Arbeitswelt attestiert, zugleich aber auch auf die riesigen Potenziale hinwies. „Vor ein paar Wochen haben wir eine sehr große Zahl an Absolventen als Landes- und Bundesbeste ausgezeichnet.“ Auch die Ver- leihung der IHK-Förderpreise im November belegt, welch starke und engagierte Persön- lichkeiten die Generation Z hervorbringt. „Unsere ganze Aufmerksamkeit muss daher den jungen Menschen gehören.“ Diese Botschaft brachte auch Simon Schnet- zer mit nach Freiburg. Schnetzer ist einer der gefragtesten Jugendforscher im deutsch- sprachigen Raum und Autor der „Trendstudie Jugend in Deutschland“. Für ihn ist klar: Das Wertegerüst der jungen Menschen hat sich im Vergleich zu älteren nur wenig verscho- ben. Auf Platz eins stehe bei allen die Familie gefolgt von Gesundheit, Freiheit, Gerechtig- keit und Sicherheit. Doch was unterscheidet die jungen Menschen von den Generationen davor? Beispielsweise beim Thema Kommu- nikation? „Junge Menschen sind es gewohnt, in einem schnellen Rhythmus zu kommunizieren. Die Erwartungshaltung des ‚Instant Feedback‘ begegnet Ihnen nicht nur im Bereich von So- cial Media, sondern auch, wenn Sie als Un- ternehmen eine Bewerbung erhalten. Wenn eine Reaktion zwei, drei oder vier Wochen später erfolgt, ist der Zug längst abgefah- ren. Das gleiche gilt, wenn Sie einem jungen Menschen eine Aufgabe stellen. Hat er oder sie die Aufgabe erledigt, geht es ihm oder ihr nicht darum, die nächste Aufgabe zu er- halten, sondern erst einmal ein Feedback, idealerweise konstruktiv.“ Es reiche nicht, „dass ein junger Mensch sich einmal für Sie entscheidet“, sagte Schnetzer den anwe- senden Unternehmern: „Nein, er muss das wieder und wieder tun, tagtäglich.“ Noch anschaulicher formulierten es sechs Vertreter der Generation Z, die zusammen mit Fotos: Michael Bode/IHK SO Talk-Runde: IHK-Präsident Eberhard Liebherr, IHK-Hauptgeschäftsführer Dieter Salomon und Moderator Florian Kech (von rechts) Jugendforscher Simon Schnetzer: „Die wahre Superkraft liegt im Miteinander.“

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