Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Februar'25 -Schwarzwald-Baar-Heuberg

10 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 2 | 2025 sich auf für ganz neue Märkte. „Die Elektro- mobilität haben wir seit Jahren fest im Blick und wachsen auch in diesem Bereich“, so Schwabe. Erste Großaufträge im Bereich des Thermomanagements stehen kurz vor der Se- rie. „Für den südostasiatischen Markt sind wir mit zwei Werken in China gut aufgestellt – erst letztes Jahr haben wir unser Werk in Lu’an eröffnet.“ So erwarte man für das Jahr 2025 in Verbindung mit dem geplanten Anlauf neuer Produkte eine Stabilisierung der Umsätze. Gesucht werden neue Märkte Auftragsrückgänge zwischen 15 und 20 Prozent führten auch bei der Firma Oskar Ketterer Druckguss, Hersteller von Alumini- um- und Zinkdruckgießteilen in Furtwangen, temporär zu Kurzarbeit. Das Zeitarbeitsper- sonal wurde um fast ein Drittel reduziert, aber Sparen allein ist kein Konzept. Wie also reagiert das Unternehmen strategisch? Ver- triebsleiter Holger Knobloch sagt: „Wir diver- sifizieren in andere Branchen, erschließen neue Abnehmermärkte in der EU und den USA, und wir entwickeln innovative Produk- te. Zum Beispiel ersetzen wir Kupferspulen in Elektromotoren durch gegossene Spulen aus Aluminium.“ Mit den erzielten Gewichts- und Preisvorteilen hatte Ketterer Druckguss zu- letzt einen zweiten Platz beim europäischen Druckgusswettbewerb belegt. Gleichzeitig hofft man auf die Politik und einen neuen wirtschaftspolitischen Kurs mit niedrigeren Energiekosten und Büro- kratieabbau. „Wir als KMU haben über 25 umfangreiche Berichtspflichten im Jahr zu erfüllen“, skizziert Knobloch die Belastung. Ein weiterer wunder Punkt: Planungssicher- heit. Bereits zugesagte Förderprojekte aus dem Klima- und Transformationsfonds hatte das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, wonach Gelder zur Bewältigung der Corona- Krise nicht in den Klimafonds hätten ver- schoben werden dürfen, im November 2023 zu Fall gebracht. Schwierig für Unterneh- men, die investieren und dafür verlässlich kalkulieren müssen. Auch bei Hella wird es dunkler Niedrige Kundenabrufe verzeichnet auch das Unternehmen Hella Innenleuchten-Systeme mit seinen Standorten Wembach (bei Lör- rach) und Atzenbach im Wiesental. Dort werden Smart Lights für die europäische Automobilindustrie entwickelt und produ- ziert. Dazu gehören türkis aufleuchtende Die Zentrale von ETO in Stockach: Während in den deutschen Werken mit Kurzarbeit auf wegbrechende Aufträge reagiert wird, nähren das zweite Werk in China und die Entwicklung neuer Produkte Hoffnung auf sich stabilisierende Umsätze. Fotos: ETO ETO-Boss Michael Schwabe

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