Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe November'24 - Hochrhein-Bodensee
22 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 11 | 2024 REGIO REPORT IHK Hochrhein-Bodensee Weiterbildung der IHK hat neue Leiterin Mit Europa im Herzen S ie spricht Kroatisch, Französisch, Englisch, natürlich Deutsch und hat Europa im Herzen: Jozefina Kontić. Die gebürtige Frank- furterin ist seit 1. Oktober 2024 Leiterin des Bereichs Weiterbil- dung der IHK Hochrhein-Bodensee. Eine Aufgabe, auf die sich die 46-Jährige freut. Weiterbildung und Qualifikation spielen im Berufsleben von Jozefina Kontić eine große Rolle – und zwar seit dem Abschluss ihres Volks- wirtschaftsstudium an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Denn nach Erhalt ihres Diploms war sie 13 Jahre lang an der Universität unter anderem für die Goethe Business School im Bereich Executive Education aktiv. Diese Weiterbildungsplattform der Frankfurter Uni richtet sich exklusiv an Fach- und Führungskräfte. „Es ging darum, neben den beiden universitären Säulen Forschung und Lehre eine dritte aufzubauen, in der es um den Wissenstransfer in die Wirtschaft und Gesellschaft geht“, beschreibt sie den Anspruch der Plattform. Eine Aufgabe, die sie geprägt hat. Die IHK als Bildungsanker „Wirtschaft, Gesellschaft, Bildung – das ist das Dreieck, das mich bewegt“, sagt Jozefina Kontić im Gespräch mit der WiS. Dabei bil- det Wissen durch Bildung aus ihrer Sicht den Schlüssel sowohl für die persönliche und professionelle Entwicklung als auch für eine nachhaltige Entwicklung der Wirtschaft und der Gesellschaft. Auch deshalb freut sie sich auf ihre Aufgabe an Hochrhein und Bodensee: „Die IHK ist für mich eine Art Bildungsanker mit Quali- tätssiegel im Kontext der Berufsbildung, weil sie Halt und Impulse gibt, Perspektiven eröffnet und im Einklang mit den erforderlichen Ausbildungskriterien ist.“ Welche Bedeutung Weiterbildung und Qualifizierung im internationa- len Kontext haben, hat die neue Leiterin des IHK-Bildungszentrums auch bei der ehemaligen „FT | IE Corporate Learning Alliance“ (heute Headspring Executive Development) erlebt. Hinter diesem Joint Venture steht die private spanische Hochschule IE Business School und die Financial Times (FT) aus London. Hier war Jozefina Kontić zuständig für die Entwicklung von Weiterbildungsformaten für Unternehmen. Mit dieser Erfahrung und großer Vorfreude ist sie in der IHK Hochrhein-Bodensee angekommen. „Mit der Nähe zu Frankreich und der Schweiz ist der internationale Kontext in der Region greifbar, das ist spannend“, sagt die Frankfurterin mit kroatischen Wurzeln über ihre neue Aufgabe. „Mein Vater ist vor 50 Jahren von Bosnien über Kroatien nach Baden-Württemberg gekommen – im Rahmen der Fachkräftean- werbung in den 70er-Jahren.“ Von da zog es die Familie weiter nach Hessen. „Als er in Deutschland ankam, wollte er ursprünglich sechs Monate bleiben; doch er und meine Mutter leben immer noch hier“, erzählt Jozefina Kontić, die zuletzt vor den Toren Frankfurts im Taunus gewohnt hat. „Jetzt ziehe ich nach Baden-Württemberg. Das ist ein bisschen so, als schließe sich ein Kreis“, sagt sie mit einem feinen Lächeln. Schwerpunkte mit dem Team entwickeln Dass Jozefina Kontić ihre Erfahrungen in die Gestaltung der Weiter- bildung der IHK Hochrhein-Bodensee einbringen will, steht außer Frage. Doch nur als Teamplayerin: Einbeziehen will sie die internen und externen Stakeholder – also die Unternehmen der Region - sowie natürlich das Team der Weiterbildung und des Bildungs- zentrums. Klar ist für die Diplom-Volkswirtin nur, dass Themen wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle spielen werden. „Das ist an sich nichts Neues!“, macht sie deutlich. Doch ihr geht es dabei um die Frage, wie sich die Weiterbildung der IHK im Kontext der nationalen und regionalen Zukunftsagenden wie der SDG-Agenda 2030, die von den Vereinten Nationen initiiert wurden, auseinandersetzt. Eines der 17 Ziele oder Sustainab- le Development Goals (SDG) ist die Gewährung von inklusiver, gleichberechtigter und hochwertiger beruflicher Bildung mit der Möglichkeit des lebenslangen Lernens für alle. Denn auch Wei- terbildung sei eine Form der Teilhabe und füge sich ein in die Transformation unserer Zeit: Durch Wissen und neue Kompeten- zen können sich bisher verschlossene Wege öffnen, ist sich die Weiterbildungsexpertin sicher. „Und hier leisten die Industrie- und Handelskammern einen unschätzbaren Beitrag.“ Das gelte sowohl Jozefina Kontić Bild: Patrick Merck
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