Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Oktober'24 - Hochrhein-Bodensee
17 REGIO REPORT IHK Hochrhein-Bodensee 10 | 2024 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten G leich im ersten Abschnitt nach der Begrüßung durch die Hauptge- schäftsführerin der IHK Hochrhein Bodensee, Katrin Klodt-Bußmann, ging es um die Distribution – aktuell ist der Südwesten noch ein weißer Fleck auf der Versorgungs- karte. Doch um Wasserstoff nutzen zu kön- nen, müssen die industriellen Standorte auch an Netze angeschlossen werden, leitete Mo- derator Claudius Marx das Forum inhaltlich ein. Er übergab damit das Wort Bernd Reuter. Der Leitende Ministerialrat im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft und Leiter des Ressorts Wasserstoff machte gleich gute Stimmung: „Wir sind on Track“, sagte er. Das Land unterstütze Projekte rund um Wasserstoff mit 500 Millionen Euro und plane den Aufbau einer H 2 -Infrastruktur. Ein Kernproblem bleibe jedoch, dass der Süd- westen nicht ans geplante Fernleitungsnetz angebunden sein werden – oder erst sehr spät. „Wir brauchen regionale Erzeuger. Wir brauchen verbrauchernahe Elektrolyseure.“ Auch dafür stelle das Land finanzielle Hebel zur Verfügung. Bis 2032 ein Netz im Land Ebenfalls mit einer positiven Botschaft er- öffnete Christoph Luschnat seinen Beitrag über das Wasserstoffkernnetz: „Alles wird gut!“ Der Fachgebietsleiter Energiepolitik der Terranets BW GmbH aus Stuttgart nahm sich des oft zitierten Henne-Ei-Problems beim Wasserstoff an: Ohne Kunden keine Anbieter, ohne Anbieter keine Kunden – und Verteil- netze erst recht nicht. Terranets trete daher – gestützt durch die Landesregierung – an und werde bis 2032 ein Wasserstoffkernnetz aufbauen. Zum Teil greift das Unternehmen auf bestehende Gasleitungen zurück, es wür- den aber auch neue Leitungen gebaut. Zwar gebe es noch keine konkreten Pläne für den Hochrhein, aber „da gibt es vielleicht noch Überraschungen“. Das, so Markus Friedl, gelte auch für die Anrainer des Bodensees. Der Leiter des In- stituts für Energietechnik an der Ostschwei- zer Fachhochschule in Rapperswil stellte im Anschluss die Bodensee-Studie vor. Neben den IHKn auf deutscher Seite waren auch Schweizer Institutionen und das österrei- chische Bundesland Vorarlberg Teil der Untersuchung. Ein wichtiges Outcome, so Verhalten optimistisch: In dieser Atmosphäre endete das vierte IHK-Wasserstoff-Forum in Konstanz. Fachleute aus Politik, Industrie und Forschung hatten im großen Saal des Konzils Einblicke in die aktuelle Situation rund um Erzeugung, Distribution und Anwendungen von Wasserstoff gegeben. Gegliedert in drei Themenblöcke mit zusammen elf Vorträgen. Experten zum Thema Wasserstoff trafen sich zum vierten IHK-Wasserstoff-Forum im Konstanzer Konzil. Sichere Energie für die Industrie Wasserstoffanbindung bleibt Kritikpunkt
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