Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe September'24 -Südlicher Oberrhein
5 9 | 2024 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten Rückkehr aus dem Homeoffice ins Büro Wer soll das bezahlen? W er nach dem Ende der Coronapande- mie seine Mitarbeiter auffordert, aus dem Homeoffice ins Büro zurückzukehren, muss damit rechnen, zur Kasse gebeten zu werden. Das hat eine neue Studie der Software-Bewertungsplattform Capterra für Deutschland herausgefunden. Längst haben sich Arbeitnehmer nicht nur ans Arbeiten von zu Hause gewöhnt, sondern vor allem die Vorteile erkannt: Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, weniger Zeitauf- wand und weniger Stress. Laut Capterra- Studie wollen fast die Hälfte (45 Prozent) der Beschäftigten in Deutschland am liebsten ausschließlich remote arbeiten, ebenso viele bevorzugen ein hybrides Modell. Lediglich zehn Prozent sprechen sich durchgehend für die Arbeit vor Ort aus. 38 Prozent der Arbeitnehmer würden sogar eine Gehalts- kürzung in Kauf nehmen, um im Homeoffice arbeiten zu können. In Zeiten von Inflation und Preissteigerungen fallen die Fahrt- und Verpflegungskosten für die Arbeit vor Ort besonders schwer ins Ge- wicht: Eine Mehrheit (62 Prozent) der Beschäf- tigten würden daher aufgrund zu hoher Kosten den Job wechseln. Jeder vierte Angestellte gibt darüber hinaus an, seine Produktivität einzustellen, wenn die Aufwendungen für die Arbeit im Unternehmen vor Ort zu hoch sind. Von Benzinkosten bis Kinderbetreuung Die Capterra-Studie stellt erstmals die Frage in den Fokus, wer die gestiegenen Kosten für die Rückkehr aus dem Homeoffice ins Büro zu tragen hat: 74 Prozent aller Befragten in Deutschland sind der Auffassung, dass ihr Arbeitgeber die Kosten für das Parken vor Ort übernehmen sollte, 39 Prozent wünschen sich sogar die Erstattung der Benzinkosten und 60 Prozent die Übernahme von Aufwendungen für öffentliche Verkehrsmittel. Weiter wünschen sich Arbeitnehmer bei Anwesenheit im Büro die Übernahme von Mahlzeiten und Snacks (40 Prozent), Berufskleidung beziehungswei- se durch Dresscodes verlangte Kleidung (66 Prozent) und Kinderbetreuung (22 Prozent). 64 Prozent wären der Rückkehr ins Büro ge- genüber aufgeschlossen, wenn Parkgebüh- ren erstattet würden, 57 Prozent würden lieber vor Ort arbeiten, wenn dort Wellness- Programme wie ein Fitnessraum oder Yoga- Kurse angeboten würden und für 44 Prozent wären Lern- und Weiterbildungsmöglichkei- ten ein Anreiz, vor Ort zu arbeiten. Report der Manpower-Group Mehr Game am Arbeitsplatz Z ocken wird bürotauglich. Zu diesem Schluss kommt der „Gaming World of Work 2024“-Report der Manpower-Group. Nicht nur bringe die Gaming-Branche techno- logische Innovationen voran, wie künstliche Intelligenz, Virtual und Augmented Reality, die Arbeitgeber beispielsweise für Mitarbeiter- training und -entwicklung nutzen könnten und das auch zunehmend tun. Darüber hinaus för- dere Gaming technische Fähigkeiten und Soft Skills wie kritisches Denken, Kreativität und emotionale Intelligenz, schreibt der Eschbor- ner Personaldienstleister in seinem Bericht. Immer mehr Arbeitgeber ziehen daher ver- mehrt Kandidaten mit Gaming-Erfahrung in Betracht ziehen. Viele Arbeitswillige wird die- se Nachricht freuen. Weltweit spielen laut Bericht über 80 Prozent der Internetnutzer Videospiele auf verschiedenen Geräten, vom Handy bis zu PC und Spielekonsole. Künftig erledigen sie auch ihre Arbeit spielerisch. Bild: Adobe Stock/MT-R
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