Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Juli/August'24 -Schwarzwald-Baar-Heuberg
48 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 7+8 | 2024 MESSEN Nichts geht über persönliche Treffen A m 28. September ist es wieder soweit. Dann öff- net in Offenburg die jährliche Oberrhein-Messe ihre Tore. Die neuntägige Verbrauchermesse ist nicht nur die wichtigste Schau im Offenburger Messeka- lender, sondern auch ihre älteste. Bereits 1924 fand sie erstmals statt, das 100-jährige Jubiläum wird mit einem großen Umzug aus der Stadt aufs Messegelände gefeiert. „Aus der Oberrhein-Messe heraus ist das Of- fenburger Messegelände überhaupt erst entstanden“, sagt Frank Thieme, seit Jahresbeginn Geschäftsführer der Messegesellschaft. Gleichzeitig ist die Oberrhein-Messe aber auch ein Dinosaurier. Denn die klassischen neuntägigen Ver- brauchermessen befinden sich auf dem Rückzug. Viele wurden verkürzt, etwa die ITB in Berlin, oder sind ganz aus dem Messekalender verschwunden. So wie die traditionsreiche Baden Messe in Freiburg, einstiges Flaggschiff der Messe. Zur 66. und letzten Ausgabe 2019 kamen nur noch 37.000 Besucher. In Spitzen- zeiten waren es mehr als 100.000. Verbrauchermessen haben Zukunft In Villingen-Schwenningen dagegen ist die traditio- nelle Verbraucherschau, die Südwest-Messe, nach wie vor lebendig. Zur jüngsten Veranstaltung Anfang Juni wurden 76.000 Besucher und gut 500 Aussteller gezählt. Das sind zwar deutlich weniger als vor der Pan- demie – 2019 gab es noch 109.000 Besucher und 658 Aussteller. Dennoch ist Messechef Jan Goschmann zuversichtlich: „Publikumsmessen brauchen einfach länger, um zurückzukommen als Fachmessen“, sagt der Messeprofi, der mit der Mannheimer Ausstellungs GmbH weitere Messen betreut. „Die Richtung jeden- falls stimmt.“ Auf der ersten Nach-Corona-Südwest- Messe 2022 habe man erst 66.000 Besucher und 370 Aussteller gezählt. Seither gehe es aufwärts. Für Goschmann haben die großen Verbrauchermessen durchaus Zukunft. „Wir sind von dem Konzept über- zeugt.“ Pflicht sei allerdings, dass ein Feiertag dazwi- schen liege, und idealerweise auch ein Brücken- oder beweglicher Ferientag. Das sieht auch Frank Thieme so, der zuvor für die Messegesellschaften in Karlsruhe und Leipzig aktiv war. Auch die Oberrhein-Messe laufe stets über ei- nen Feiertag. Natürlich seien solche Veranstaltungen Messen sind seit jeher Treffpunkte für Wirtschaft und Verbraucher. Dass nichts über den persönlichen Kontakt geht, hat zuletzt die Pandemie gezeigt. Von damals initiierten virtuellen Events ist heute nicht mehr viel übrig. Dennoch befinden sich Messen im Wandel. Neue Konzepte sind gefragt. Heute eine wichtige Fachmesse: die Geotherm in Offenburg.
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