Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Juli/August'24 -Schwarzwald-Baar-Heuberg

17 REGIO REPORT IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg 7+8 | 2024 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten I HK-Vizepräsidentin Bettina Schuler-Kargoll ordnet die Ergebnis- se ein: „Die regionale Industrie hat bereits die Mehrheit ihrer Prozesse elektrifiziert. Was sie nur bedingt steuern können, ist, aus welcher Quelle der Strom stammt. Deshalb ist es wichtig, dass wir beim Ausbau der Erneuerbaren vorankommen und das Angebot an grünem Strom für alle Nutzer ausweiten.“ Die erhobenen Zahlen würden erneut belegen, dass eine sichere Stromversorgung kein Selbstläufer ist: „Die Prognosen zum Strom- bedarf übersteigen die politischen Ausbauziele – und ob wir selbst die erreichen, steht in den Sternen.“ Die aktuelle Planungsunsicherheit der Wirtschaft beruht nicht nur in einer generellen Verfügbarkeit von Energie am Standort: Zum einen soll sie zu wettbewerbsfähigen Preisen, deutlich unter 10 Cent die Kilowattstunde, vorhanden sein. Zum anderen bereiten mögliche Dunkelflauten Sorge, wenn aufgrund des Wetters Energie nicht durch- gehend und in ausreichender Menge verfügbar ist. Bettina Schuler-Kargoll appelliert deshalb an alle Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft: „Auch wenn wir Teil des europäischen Strom- marktes sind, können wir uns nicht einfach auf unsere Nachbarn verlassen, dass in Villingen, Rottweil und Tuttlingen jederzeit Strom aus der In allen berechneten Szenarien steigt der Strom- bedarf in der Region erheblich an, zwischen 61 und 128 Prozent. Die politischen Ausbauziele der Erneuerbaren Energien können mit dem Bedarf nicht mithalten: In 16 Jahren wird es eine Versor- gungslücke geben, die mit Importen oder neuen grundlastfähigen Kraftwerken gedeckt werden muss. Das ist das Fazit der Studie, die durch das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) im Auftrag der IHK erstellt wurde. IHK-Prognose zur regionalen Stromversorgung Turbo beim Ausbau der Erneuerbaren notwendig Die regionale Versorgungslücke im Jahr 2040 zeigt den Handlungsbedarf auf – theoretisch könnte sie geschlossen werden. »Die Prognosen zum Strombedarf übersteigen die politischen Ausbauziele« Bettina Schuler-Kargoll Grafiken: Matthias Schanz Gegenüberstellung von Stromnachfrage (die Bandbreite repräsentiert die Szenarien Effizienz bis Elektrifizierung) und gut verfügbarem Potenzial in 2040 für die IHK-Region Schwarzwald-Baar-Heuberg

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