Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Juni'24 -Schwarzwald-Baar-Heuberg
4 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 6 | 2024 PANORAMA Zahl des Monats 600 Milliarden Diese gewaltige Eurosumme müsste Deutschland in den nächs- ten zehn Jahren in die Hand nehmen, um das Bildungssystem zu verbessern, den Investitionsstau in den Kommunen zu beseitigen, Straßen und Schienen zu ertüchtigen und die Dekarbonisierung zu ermöglichen. Das ist das Ergebnis einer Studie, die das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) gemeinsam mit dem Institut der Markro- ökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung erstellt hat. Beide Institute hatten den zusätzlichen öffentlichen Investitionsbedarf für die folgenden zehn Jahre 2019 schon einmal beziffert – damals auf mindestens 460 Milliarden Euro. Seitdem hat der Investitionsdruck zugenommen, auch durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Rund ein Drittel der Summe – 177 Milliarden Euro – ist laut Studie nötig, um den Sanierungs- stau bei Städten und Gemeinden aufzuholen. 200 Milliarden Euro veranschlagen die Wissen- schaftler etwa für öffentliche Investitionen in Klimaschutz. Als größten Einzelposten machen sie die energetische Gebäudesanierung aus. Weitere wichtige Aufgaben sind der Netzausbau für Strom, Wasserstoff und Wärme, die Erzeu- gung und Speicherung von erneuerbaren Ener- gien sowie die Förderung von Energieeffizienz und Innovationen. Finanziert werden könnte dieser Bedarf mit einem Infrastrukturfonds, der wie ein Sonder- vermögen von der Schuldenbremse ausgenom- men wäre. Alternativ wäre eine „Goldene Regel“ denkbar, die dem Staat erlaubt, Kredite im Umfang der Investitionen aufzuneh- men, und die als Zusatz zur Schulden- bremse formuliert würde. IMK-Direktor Sebastian Dullien rät zu Schnelligkeit: „Wenn wir erfolgreich Tempo machen, ist der Umbau schneller geschafft. Davon profitieren auch Wirtschaft und Beschäf- tigte – und natürlich auch die nächste Generation.“ IW Hier kann die Studie heruntergeladen werden Quelle: IW „Klimax Parcours“-Event im Gewerbepark Breisgau Klimaschutz und Nachhaltigkeit G ewerbe- und Industriegebiete sind wegen ihres hohen Anteils an versiegelten Flächen Hotspots für den Klimawandel. Das Projekt „Klimax Parcours“ möchte die Betriebe im Gewerbepark Breisgau in Eschbach für Klimaschutzmaßnahmen sensibilisieren. Cewe, Dachser SE, Losan und Volksbank Breisgau-Markgräflerland sind von der Idee überzeugt und beteiligen sich seit März 2023 am „Klimax Parcours“. Initiiert hat das Projekt die Freiburger Innovation Academy e.V., gefördert vom Badenova Innovationsfonds und vom Ge- werbepark Breisgau. Seit Projektbeginn im März 2023 haben die Teil- nehmer einmal im Monat Lehrgänge absolviert – zu den Themen Mobilität, Regenwasserspei- cherung, Naturschutz, erneuerbare Energien, Artenvielfalt und Begrünung. Außerdem standen Betriebsbesichtigungen auf dem Programm, so zum Beispiel des Wertehauses der Volksbank, der Biogasanlage der Badenova und zuletzt der neuen Produktionsanlage von Gutex. Aber nicht nur anschauen, sondern auch selbst aktiv sein ist Teil des Projekts: Alle Beteiligten haben eine Gefahrenkarte für Radfahrer und einen entsprechenden Maßnahmenkatalog erarbeitet. Das nächste „Klimax-Parcours“-Event steht am Freitag, 14. Juni , ab 14 Uhr im Verwaltungsgebäude Gewerbepark Breisgau, Hartheimer Straße 12 in Eschbach an. Auf die Besucher warten Radtouren mit vorhandenen Frelo-Rädern, eine Hausmesse und eine Foto- Ausstellung. Um 17 Uhr beginnt das Podiumsgespräch „Heiß- oder Eiszeit – Maßnahmen fürs Klima im Gewerbepark“ mit Teilnehmern aus Industrie, Verwaltung und der Universität. Besichtigung bei Gutex Mehr Infos und Anmeldung unter
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