Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Mai'24 -Südlicher Oberrhein

46 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 5 | 2024 UNTERNEHMEN Hafen Kehl verzeichnet Warenrückgang Weniger Güter 2023 KEHL. Mit 5,15 Millionen Tonnen lag das Transportvolumen des Kehler Hafens 2023 13,8 Prozent unter dem Vorjahresniveau von 5,98 Millionen Tonnen. Das Transportgeschehen habe sich den negativen äußeren Rahmenbedingungen – hohe Energie- preise, die anhaltende Inflation und eine rückläufige Konjunktur – nicht entziehen können, wie das Unterneh- men mitteilt. Auch der wasserseitige Güterumschlag sank mit registrierten 2,78 Millionen Tonnen um 14,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Kehler Hafen verzeichnete im vergangenen Jahr 2.489 Schiffe, was einen Rückgang von 17,8 Prozent gegenüber 2022 bedeutet. Verbesserte Fahrwasserverhältnisse sorgten dafür, dass sich die durchschnittliche Lademenge pro Güterschiff um 3,8 Prozent gegen- über dem Vorjahr erhöhte, von 1.075 auf 1.116 Tonnen. Wie bereits in den Jahren zuvor hatten die Eisen- und Stahlwaren den größten Anteil an umgeschlagenen Gütern (2024: 66 Prozent, 2023: 72 Pro- zent), auch wenn die Schiffstransportmenge in dieser Gütergruppe erneut deutlich zurückging (minus 520.617 Tonnen). Positiver war die Entwicklung beim Umschlag von Baustoffen: Dieser Teilbereich konnte mit registrierten 272.051 Tonnen eine Zunahme um knapp 32 Prozent verzeichnen. Auch der wasserseitige Güterumschlag von Mineralölprodukten stieg leicht um 1,5 Prozent auf 160.595 Tonnen, ebenso gab es eine Stabilisierung beim Getreide: Hier erhöhte sich die Transportmenge um 1,1 Prozent von 30.161 Tonnen im Vorjahr auf 31.650 Tonnen. Die rund 100 Kehler Hafenbetriebe meldeten zum Jahresende den Rekordwert von 4.843 besetzten Stellen, was einen Zuwachs von 87 Arbeitsplätzen bedeutet. ak Faller Packaging zieht Bilanz Von Wachstum bis Führungswechsel WALDKIRCH. Schlanke Unternehmensstrukturen fangen am bes- ten an der Spitze an. In Südbaden zeigt die Faller Packaging GmbH & Co. KG, wie das gehen kann: Dort wird die frühere BASF- und XSYS- Managerin Dagmar Schmidt ab dem 1. Juli alleinige Nachfolgerin der beiden Geschäftsführer Michael Faller und Daniel Keesman, die sich altersbedingt aus der Geschäftsführung zurückziehen werden. Den Wechsel hat das Unternehmen, das an acht internationalen Stand- orten insgesamt rund 1.500 Menschen beschäftigt und sein Geld mit der Herstellung von Faltschachteln, Etiketten und Beipackzetteln für die Pharmazie verdient, im März bekanntgegeben. UMWELTENGAGEMENT TRÄGT FRÜCHTE Faller-Produkte sind gefragt: Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz um 10,6 Prozent auf 199 Millionen Euro. Gleichzeitig sicherte Fal- ler sich einen Platz auf dem Siegertreppchen bei der „EcoVadis“- Nachhaltigkeits-Zertifizierung, wo das Unternehmen für seine Nach- haltigkeitsmaßnahmen eine Bronzemedaille erreichte, da es mit 56 von 100 möglichen Öko-Punkten besser als rund zwei Drittel der bewerteten Unternehmen abschnitt. Faller Packaging hatte sich 2021 auch als erstes Unternehmen der Zielgerade-2030-Initiative angeschlossen. Der Ansatz dieses Gemeinschaftsprojektes der IHK Südlicher Oberrhein und der Energieagentur Regio Freiburg ist, dass sich möglichst viele Unternehmen und Kommunen im Rahmen des Bündnisses verpflichten, bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu werden, und dies über entsprechende Schritte auch erreichen ( https:// zielgerade2030.de) . Etwas mehr als die Hälfte der Umsätze von Faller Packaging wurde 2023 in Deutschland erwirtschaftet, wo das Unternehmen an vier Standorten rund 1.000 Menschen beschäftigt, mehr als die Hälfte davon am Gründungsstandort Waldkirch, wo Faller auch in zwölf Be- rufen junge Menschen ausbildet. Mit rund 16,5 Millionen Euro wur- den die Investitionen bei Faller im Vergleich zu 2022 verdoppelt. Ein Großteil davon floss in einen weiteren Faller-Standort in Dänemark. Zum Gewinn, der laut Faller ebenfalls gestiegen ist, machte das Un- tenrehmen keine Angaben. Für die Zukunft rechne man mit stabilen Geschäftszahlen, so Faller und Keesman. Das Unternehmen werde seine positive Entwicklung unter Dagmar Schmidt fortsetzen. rd Im Juli übernimmt Dagmar Schmidt den Staffelstab an der Faller-Spitze von Michael Faller und Daniel Keesman. Hafen Kehl Volksbank eG – Die Gestalterbank Erfolgreich unterwegs OFFENBURG. Sie macht dem Slogan als „Die Gestalterbank“ alle Ehre, denn bei der Volksbank eG in Offenburg, die rund 980 Menschen beschäftigt, ist viel in Bewegung: Die 2021 eingeleitete Fusion mit der Volksbank Rhein-Wehra soll abgeschlossen werden, die Nachfol- ge für die 2024 ausscheidenden Vorstände Clemens Fritz und Ralf Schmitt ist mit dem hausinternen Aufstieg von Bereichsleiter Nico- las Mayer und dem Einstieg von Irmgard Sachsenmaier, die von der Kreissparkasse Ostalb wechselt, bereits bestens geregelt. Und trotz der derzeit unsicheren Rahmenbedingungen erwarte man für das laufende Jahr leicht steigende Kreditvolumina. 2023 setzte die Bank ihren Wachstumskurs erfolgreich fort: Das Volumen der betreuten Kundenkredite wuchs um 2,87 Prozent auf 8,95 Milliarden Euro. Die Kundeneinlagen wuchsen gar um 14,71 Prozent auf 11,70 Milliarden Euro. Und die Bilanzsumme der Bank wuchs um knapp zehn Prozent auf 11,91 Milliarden Euro. Perspektivisch soll durch den Zusammen- schluss mit der Volksbank Rhein-Wehra die Zwölf-Milliarden-Grenze geknackt werden. Das Gebiet der Bank wird sich parallel dazu von der Ortenau über den Schwarzwald bis an den Bodensee ausdehnen. rd

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