Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Mai'24 -Südlicher Oberrhein

45 5 | 2024 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten Medizintechnikprodukte Zugpferd bei Braun SE Aesculap: Starkes Wachstum MELSUNGEN/TUTTLINGEN. Wenn beim Medizintechnik Konzern Bau SE die Zeichen auf Wachstum stehen, hat das maß- geblich mit dem Traditionsunternehmen Aesculap aus Tuttlingen zu tun: Im vergangenen Jahr hat die Braun-Tochter Aesculap ein Umsatzplus von 5,2 Prozent erwirtschaftet und das Jahr mit einem Rekordumsatz von 2,16 Milliarden Euro abgeschlossen. Damit war Aesculap ein Zugpferd für Braun SE. Der Gesamtkonzern verbuchte 2023 mit drei Prozent Umsatzplus auf 8,8 Milliarden Euro eine schwächere Kurve nach oben als die Tuttlinger Tochter. Das Ertragsergebnis vor Steuern wuchs um 15 Prozent auf 206 Millionen Euro. Perspektivisch solle bei Aesculap mit der Entwicklung des ro- boterassistierten OP-Mikroskops Aeos und der Entwicklung von Implantaten aus dem 3-D-Drucker wegweisende Medizintechnik vorangebracht werden. In Europa, den USA und Lateinamerika habe Aesculap zuletzt zudem von einer wachsenden Nachfrage nach Knie- und Hüftimplantaten profitiert. Ob in Tuttlingen ein neuer Produktionsstandort entstehe, ließ Konzernchefin Anna Maria Braun bei der Vorstellung des Jahresberichts dennoch offen. Aesculap beschäftigt rund 3.500 Menschen. Insgesamt sind bei Braun SE weltweit 63.000 Menschen beschäftigt. rd Umsatzwachstum bei der Sedus Stoll AG Neue Fertigungsanlage gibt zusätzlichen Auftrieb DOGERN. Nicht zuletzt dank der Inbetriebnahme der neuen Fer- tigungsanlage „Futura 2“ im September 2023 am Standort Geseke konnte die Sedus Stoll AG mit Sitz in Dogern ihre positive Geschäfts- entwicklung weiter verfolgen: Es wurden zusätzliche Kapazitäten auf- gebaut, auf Auslastungsspitzen konnte schneller reagiert werden. Das automatisierte Plattenschnittverfahren reduzierte die Durchlaufzeiten und Produktionsabläufe wurden deutlich beschleunigt. Der Büromö- belhersteller konnte bei den gestiegenen Umsätzen der letzten beiden Jahre die Liefertermintreue wieder auf das angestrebte Zielniveau heben. Das teilte Sedus bei der Veröffentlichung der Geschäftszahlen für 2023 mit. Mit einem Umsatz von etwa 259,1 Millionen Euro verzeichnet die Sedus Stoll AG im Jahr 2023 ein Wachstum von plus 8,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (236 Millionen Euro), die Auftragsein- gangszahlen liegen bei circa 247,3 Millionen Euro. „Im letzten Jahr ist die Sedus Stoll AG profitabel gewachsen,“ erklärt Daniel Kittner, Vorstandssprecher der Sedus Stoll AG. „Die innovativen und trend- orientierten Produktentwicklungen mit dem klaren Fokus auf die Anforderungen der neuen Arbeitswelten schlagen sich im Umsatz- wachstum 2023 der Sedus Stoll Gruppe nieder.“ Im Bereich Nachhaltigkeit hat sich das Unternehmen klare Zie- le gesetzt: Bis 2025 sollen die Verwaltungs- und Produktions- standorte von Sedus in Dogern und Geseke klimaneutral sein. „Auf unserem Weg zur Klimaneutralität wollen wir bis Ende 2025 30 Prozent unserer direkten Emissionen reduzieren, bis 2030 an- schließend weitere 20 Prozent“, erklärt Kittner. ak Traditionelle Umfrage unter „ALMI“-Mitgliedern Umsätze gehen zurück LAHR. Die mittelständischen Industrieunternehmen in Lahr haben kein leichtes Jahr hinter sich, auch der Blick in die Zukunft fällt verhal- ten aus – das zeigt die traditionelle Umfrage der Arbeitsgemeinschaft Lahrer Mittelständischer Industrieunternehmen („ALMI“), an der sich 21 Mitgliedsunternehmen beteiligt haben. Nur 15 Prozent der Be- fragten stufen die allgemeine Geschäftslage 2023 als gut ein, 2022 waren es noch 61 Prozent. Insgesamt 75 Prozent vergaben die Note „befriedigend“ (2022: 30 Prozent), zehn Prozent der Unternehmen bewerten die Geschäftslage sogar als schlecht (2022: neun Prozent). Bei mehr als der Hälfte der Almi-Mitglieder sind die Umsätze 2023 zurückgegangen, nur rund ein Drittel verzeichnet laut der Umfrage eine Umsatzsteigerung. Für dieses Jahr rechnen 62 Prozent der Lahrer mittelständischen Industrieunternehmen mit einem gleich- bleibenden Umsatz, 24 Prozent mit einem steigenden, 14 Prozent mit einem Umsatzrückgang. Lediglich drei Betriebe möchten bis Ende 2024 ihre Beschäftigtenzahlen erhöhen. Mit 19 Prozent ist die Zahl derer, die in den nächsten zwölf Mo- naten mit weniger Personal auskommen möchten, recht hoch – was sich mit den Werten aus dem Konjunkturbericht der IHK Südlicher Oberrhein deckt (mehr unter www.ihk.de/freiburg 6056132). Die größten Risiken für die eigene wirtschaftliche Entwicklung sehen die befragten Unternehmen vor allem in der schwächelnden Inlandsnachfrage, gefolgt vom Fachkräftemangel, den Energiepreisen und der weltpolitischen Entwicklung. Auch das Vertrauen in eine verlässliche deutsche Wirtschaftspolitik hat deutlich gelitten. Außerdem fordern die Lahrer Firmen eine Vereinfachung und Entbürokratisierung der rechtlichen und ad- ministrativen Rahmenbedingungen. ds Blick auf den Firmensitz der Sedus Stoll AG in Dogern Die roboterassistierte digitale Operationsmikroskopieplattform Aesculap Aeos

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