Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Mai'24 -Schwarzwald-Baar-Heuberg
39 5 | 2024 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten UNTERNEHMEN gesamten Region in die Karten, dass mit Spanien und Dänemark gleich zwei Nationalmannschaften dort ihre Quartiere aufgeschlagen haben. Die nördlichen Nachbarn haben sich Freudenstadt ausgesucht. Spa- nien wird in Donaueschingen logieren. Im Fünf-Sterne- Resort Öschberghof freuen sich Michael Artner und Ben Hortig schon auf die Sportler und das Team um das Team. Das Luxushotel hat bereits Erfahrungen mit hochklas- sigen Fußballmannschaften. Der FC Barcelona war schon zum Trainingslager dort, Jürgen Klopp mit den Reds aus Liverpool sowie andere Vertreter der Premi- er League und der deutschen Bundesliga. Der Unter- schied zum Aufenthalt der spanischen Elf: „Bei einem Trainingslager reden wir von ungefähr zwei Wochen, jetzt können es fünf oder sechs Wochen sein – je nach- dem, wie weit die Mannschaft kommt“, sagt General Manager Michael Artner. Ein weiterer Unterschied zu den Teams aus den Ligen: Die „La Furia Roja“, wie die spanische Nationalmannschaft betitelt wird, ist alleiniger Gast im Hotel. „Nur die Golfplätze und die Restaurants sind in dieser Zeit für andere Gäste ge- öffnet“, sagt der Director of Sports des Öschberghofs, Ben Hortig. Ein Spagat für die Hotellerie So schön und spannend der Besuch aus Spanien auch sein wird: Für das Hotel ist er mit einem Spagat verbun- den. „Die Europameisterschaft fällt in unsere Haupt- buchungszeit“, sagt Michael Artner: „Das heißt, dass wir einige Gäste vertrösten mussten.“ Umso schöner wäre es deshalb für ihn und seine rund 400 Mitarbei- tenden, wenn es die „rote Furie“ nicht nur ins Finale schafft, sondern dort auch gewinnt. „Das wäre etwas Besonderes für alle hier im Öschberghof, wenn wir den Europameister in unserem Haus gehabt und ihn über das Turnier begleitet hätten.“ Ob das spanische Team im Falle eines Sieges zu einem Bier der Hirschbrauerei greifen wird? Groß ist die Wahr- scheinlichkeit nicht. Aber das Familienunternehmen aus Wurmlingen – keine 20 Kilometer Luftlinie weiter östlich – setzt wie viele andere Firmen auf die Strahl- kraft der Europameisterschaft. Und Donaueschingen ist mitten im Vertriebsgebiet. Für Geschäftsführer Hubert Hepfer steht jedenfalls fest: „Bier ist wie der zwölfte Mann auf dem Rasen. Bier gehört zum gemein- schaftlichen Fußballschauen einfach dazu.“ Das zeige sich an den Statistiken zu vorhergehenden Europa- oder Weltmeisterschaften: „Der Absatz ist da deutlich höher.“ Wobei sich der Zuwachs über alle Biersorten vom Radler über alkoholfreie Produkte und Weizenbiere bis zum klassischen Pils verteile. Passend zur EM hat die Brauerei eine Marketingkam- pagne aufgestellt, zu der unter anderem Verkaufsprä- sentationen in Getränkemärkten und ein Treuepass für die Gastronomie – „das zwölfte Bier ist kostenlos“ – gehören. Maßgeblich für den Erfolg seien aber weniger die Aktivitäten der Brauerei, sondern das Auftreten der deutschen Nationalmannschaft und noch mehr das Wetter. „Das ist der beste Verkäufer“, sagt Hepfer – „oder eben der schlechteste“. Daher hofft er zum einen auf viel Sonne, zum anderen auf ein gutes Abschnei- den der Elf von Bundestrainer Julian Nagelsmann. Sein Wunsch: Ein Sieg im Finale gegen Frankreich mit 2:1. Ein Spielzeug trumpft auf Von fußballerischen Großereignissen profitieren nicht nur Gastronomen und Brauereien, auch bei der Tipp Kick GmbH in Villingen-Schwenningen ist man voller unternehmerischer Vorfreude. Mathias Mieg, einer von zwei geschäftsführenden Gesellschaftern: „Die EM hat große Auswirkungen auf unser Geschäft.“ Denn gerade in Jahren mit Europa- oder Weltmeisterschaften werde Tipp-Kick nicht nur im Familienkreis wieder hervorgeholt, sondern auch gern als Werbegeschenk eingesetzt: „Wir malen die Metallkicker dafür nach Kundenwunsch an und haben im Moment sehr viel Arbeit“, beschreibt es Mieg mit einem Lächeln. Das ist aber nicht alles: Denn vor exakt 100 Jahren erfand Edwin Mieg das Spiel mit den Kickern aus Metall und dem roten Druckknopf. An- lässlich des Jubiläums hat das Familienunternehmen die Sonderedition „DFB Classic“ herausgebracht. Mathias Mieg: „Es zeigt und stärkt unsere Liebe und Verbindung zum Fußball gerade im EM-Jahr in Deutschland.“ Auch deshalb wünscht er sich einen möglichst positiven Tur- nierverlauf „für unsere Nationalmannschaft – gern mit Endspiel und Titel!“ Verbindendes Ereignis „Die Europameisterschaft ist ein bedeutendes Ereignis, das Menschen aus ganz Europa und der Welt zusammen- bringt“, weiß Roland Mack, Geschäftsführender Gesell- schafter des Europa-Parks Rust. „Wir sehen in solchen Großveranstaltungen eine wunderbare Gelegenheit, die europäische Kultur, Vielfalt und Freundschaft zu feiern.“ Und das tut der Freizeitpark in Rust mit einem großen Public Viewing. Auch hier hoffen die Verantwortlichen, dass durch die EM und die damit verbundenen internati- onalen Besucher, neue Gäste gewonnen werden können. Fairplay und Miteinander stehen dabei im Mittelpunkt. Mack: „Unser Wunsch ist es, dass das Finale der EM ein spannendes Spiel wird, das Fans auf der ganzen Welt begeistert. Der Ausgang des Spiels ist für uns we- niger wichtig als das Zusammenbringen von Menschen unterschiedlicher Nationen, um gemeinsam zu feiern.“ DERBIERPASS:HOLDIRDIESTEMPEL. »Bier ist wie der zwölfte Mann auf dem Rasen« Hubert Hepfer Geschäftsführer Hirsch- brauerei, Wurmlingen VERMUTLICH DER BESTE PASS DER EM 2024. Bild (rechts unten): Adobe Stock - Rahmat Passend zur EM: Der Bier-Treuepass der Hirschbrauerei in Wurmlingen
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ2MDE5