Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe März/April'24 -Südlicher Oberrhein

62 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 3+4 | 2024 Mitarbeiter gewinnen Mit einem Siegel bei ausländischen Fachkräften punkten B otschaft, Einwohnermeldeamt, Krankenkasse, Wohnungssuche – Klaus Boeckh ist keiner, der seine ausländischen Fachkräfte im Regen stehen lässt. Der Geschäftsführer der B&S ITK GmbH, die mit Sitz in Laupheim Glasfaser verlegt, versteht sich als Gastgeber aus Leidenschaft. Für ihn ist es selbstverständlich, seine Tiefbauer, die er vorwiegend in Bosnien und Kroatien rekrutiert, beim Ankom- men in Deutschland zu unterstützen. Mittlerweile hat er dafür schon seine eigene Routine entwickelt und seit Firmengründung im Jahr 2018 rund 15 Mitarbeiter durch den Behörden- und Antragsdschun- gel begleitet. Sein Engagement geht manchmal sogar so weit, dass er den neuen Mitarbeiter bei sich zu Hause beherbergt, bis eine Wohnung gefunden ist. Dieses Engagement in Summe hat die Pro- jektverantwortlichen überzeugt: Seit dem Frühjahr 2023 darf B&S ITK das Siegel „Wir fördern Anerkennung“ tragen. Verliehen wird es vom Projekt „Unternehmen Berufsanerkennung“ (UBA), eine vom Bildungsministerium geförderte Initiative, die von der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) und dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) getragen wird und seit 2019 Un- ternehmen rund um das Thema Fachkräfteeinwanderung betreut. Einfach Bewerben „Ich bin durch Zufall auf das Siegel aufmerksam geworden, abends auf dem Sofa, als es wieder einmal um die Anerkennung eines neuen Mitarbeiters ging“, so Boeckh. Der Firmenchef absolvierte kurzer- Unternehmen, die Mitarbeiter im Ausland rekrutieren und den neuen Kollegen besonders tatkräftig unter die Arme greifen, wenn es um die Anerkennung ihrer Berufsausbildung geht, können sich mit dem UBA-Siegel „Wir fördern Anerkennung“ auszeichnen lassen und dies werbewirksam einsetzen. DARUM GEHT ES BEI DER BERUFSANERKENNUNG Beim Verfahren der Berufsanerkennung wird geprüft, ob eine ausländi- sche berufliche Qualifikation einem vergleichbaren deutschen Referenz- beruf entspricht. Das „Gesetz über die Feststellung der Gleichwertigkeit von Berufsqualifikationen“, kurz BQFG, liegt diesemVerfahren zu Grunde. An dessen Ende steht der Anerkennungsbescheid, aus dem ersichtlich wird, welche Qualifikationen mit dem ausländischen Berufsabschluss verbunden sind und wo Nachqualifizierung benötigt wird. ds DAS UBA-SIEGEL Das Siegel „Wir fördern Anerkennung wird digital vergeben, so dass es Unternehmen auf der Homepage, auf Social-Media- Kanälen und in der E-Mail-Signatur platzieren können. Be- werben können sich solche Unternehmen aus Industrie und Handel sowie dem Handwerk, die Mitarbeiter imVerfahren der Berufsanerkennung herausragend unterstützen und begleiten. Teilnehmen können nur Mitglieder der Kammern. Das Siegel ist für Unternehmen kostenfrei. ds Bild (oben): Adobe Stock/stockpics

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