Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe März/April'24 -Südlicher Oberrhein

39 3+4 | 2024 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten IHK-EXPERTEN FÜR VERKEHR/LOGISTIK IHK Hochrhein-Bodensee: Dirk Schroff 07531 2860-165 dirk.schroff@konstanz.ihk.de IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg: Laura Csulits 07721 922-205 laura.csulits@vs.ihk.de IHK Südlicher Oberhein: Norbert Uphues 0761 3858-117 norbert.uphues@freiburg.ihk.de Bedeutung verlieren.“ Denn dann spiele die zeitliche Zuverlässigkeit eine wichtigere Rolle als die anteiligen Transportkosten. Der Kostenvorteil des Binnenschiffs sei damit, so Steinebrunner, „relativ unbedeutend im Verhältnis zum Warenwert“. Derzeit noch wenig genutzt, aber mittelfristig könnten auch Bahnverbindungen zu Häfen im Süden wie Genua oder Triest an Bedeutung gewinnen. Verschiedene Lösungsansätze Bei der Euro Terminal Kehl, einem Joint Venture von Haeger & Schmidt Logistics aus Duisburg und der Keh- ler Klumpp + Müller, im Hafen Kehl ist die Schiene daher längst Teil der Logistikkette, erläutert Geschäftsführer Yannick Farhand. „Aktuell bieten wir pro Woche vier Zugabfahrten nach Rotterdam und zwei Barge-Abfahrten nach Antwer- pen und Rotterdam an“, berichtet er. Die Tendenz geht zu mehr Verbindun- gen. Damit trägt der Logistikdienst- leister dem gestiegenen Wunsch nach Termintreue und Schnelligkeit Rechnung. „Lieferfristen werden en- ger“, hat Farhand festgestellt. Einer- seits. „Andererseits erweitern unsere größten Kunden, unabhängig von der jeweiligen Branche, ihre Lagerflächen, um sich Puffer zu schaffen.“ Und dann gibt es die Entwicklung im Schiffsbau. „Neue Schiffe tragen die- sem Sachverhalt bereits Rechnung und werden so konstruiert, dass sie weniger Tiefgang haben und bei niedrigeren Wasserständen fahren be- ziehungsweise mehr transportieren können,“ erklärt Roland Steinebrunner. Diese Lösung erscheint auch Rothstein und Scholten, den Autoren der LUBW-Studie, sinnvoll: Bei ihren Szenarien „erweist sich die Verrin- gerung der verwendeten Schiffsgröße als effizienter als die Vergrößerung des Lagers der Unternehmen“. Eine pauschale Aussage mag Benno Rothstein nicht treffen: Jedes Unternehmen müsse für sich die beste Anpassungsmaßnahme finden. Patrick Merck Die Studie „Folgen des Klimawandels für massengutaffi- ne Unternehmen in Baden-Württemberg - Verwundbarkeiten und modellhafte Anpas- sungsmaßnahmen“ zum Herunterladen unter https://pudi.lubw.de 38622 EuroAirport zieht Bilanz Passagierzahlen steigen BASEL/MULHOUSE. Der EuroAirport Basel-Mulhouse verzeich- nete im Jahr 2023 8,1 Millionen Passagiere. Zwar entspricht dies im Vergleich zu 2019 einem Rückgang von elf Prozent, gegenüber 2022 aber einem Anstieg von 15 Prozent. Die Anzahl der Gesamt- flugbewegungen belief sich auf 88.323 – fünf Prozent mehr als 2019. 29 Fluggesellschaften flogen insgesamt 100 Destinationen an, in ers- ter Linie nach Europa und in den Mittelmeerraum. Der Frachtbereich des EuroAirports war dagegen rückläufig, das Frachtvolumen ging im Vergleich zum Vorjahr um 6,6 Prozent auf 106.800 Tonnen zurück. Der auf Wartung und Umbau von Flugzeugen spezialisierte dritte Geschäftsbereich „Industrie“ zeigte sich laut Pressemitteilung im Jahr 2023 erneut robust. Für dieses Jahr rechnet der EuroAirport mit 8,4 Millionen Passagieren, was etwa 92 Prozent des Verkehrs von 2019 entspricht. Beim Geschäftsfeld Fracht erwartet der Flughafen auch 2024 aufgrund der allgemeinen weltwirtschaftlichen Entwicklungen eine Fortsetzung des Negativtrends, bei der Industrie hingegen eine stabile Entwicklung. Die Maßnahmen zur Reduktion des Nachtflug- lärms sowie der CO 2 -Emissionen sollen fortgesetzt werden. ds E-Mail-Marketing-Spezialist feiert 25-Jähriges Inxmail mit großen Plänen FREIBURG. Der Freiburger E-Mail-Marketing-Spezialist Inxmail feiert in diesem Jahr 25-jähriges Bestehen. 1998 hatten sich die Gründer Martin Bucher und Peter Ziras in einem Studentenwohnheim an der Fachhochschule Furtwangen kennengelernt. Die beiden Diplom-Infor- matiker wollten ihre eigenen Chefs sein, „etwas Cooles mit Software“ machen und gründeten bereits ein Jahr später in Freiburg die Inxnet GmbH. Der heutige Firmenname Inxmail leitet sich ab aus der damals ersten E-Mail-Marketing-Lösung „Inxmail“ – ein Kompositum aus den Begriffen Inxnet und E-Mail. 2007 beschäftigte das inhabergeführte Unternehmen 30 Mitarbeiter. Heute sind es laut Unternehmen 150 Mitarbeiter, die für 2.000 Kunden in mehr als 20 Ländern ein breites Portfolio an Technologie und Services rund um die modulare Inxmail- Plattform anbieten. Neben dem Hauptsitz in Freiburg ist das Unter- nehmen auch im elsässischen Mulhouse vertreten. Der Jahresumsatz liege bei 13 bis 14 Millionen Euro, teilt Inxmail mit. Ein wichtiger Meilenstein in der Firmenhistorie sei der Start der Cer- tified Senders Alliance (CSA) im Jahr 2005 gewesen. Als eines der Gründungsunternehmen setzt sich Inxmail dafür ein, die Qualität kommerzieller E-Mails durch technische und rechtliche Standards zu erhöhen. Große Herausforderungen sieht die Geschäftsleitung in Trends wie Künstlicher Intelligenz, Entwicklungen im Bereich der Automation, aber auch in den politischen und wirtschaftlichen Unsi- cherheiten, hervorgerufen durch Kriege und Inflation. Aktuell regist- riert man, dass Entscheidungen für Investitionen verschoben werden und generell deren Volumen zurückgeht. Zudem muss auch Inxmail auf Fachkräftemangel und Mitarbeiterfluktuation reagieren. Weitere Herausforderungen sieht man in der Globalisierung und in der Kon- kurrenz durch All-in-One-Lösungen des Wettbewerbs im Vergleich zur eigenen spezialisierten E-Mail-Marketing-Lösung. Ziel der Unterneh- mensleitung ist es, in den kommenden Jahren mit „zehn bis 25 Prozent Umsatzwachstum“ organisch zu wachsen und die Nummer eins bei den E-Mail-Marketing-Plattformen im DACH-Raum zu werden. bb

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