Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe März/April'24 -Südlicher Oberrhein

IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 3+4 | 2024 REGIO REPORT   IHK Südlicher Oberrhein 17 IHK-Konjunkturumfrage Das Jahr startet ohne großen Schwung 19 IHK-Themenwochen Neue Termine und Events bei „Gemeinsam Europa gestalten“ 20 IHK-Weiterbildungen im Porträt Fachwirte rund um Logistik und der KI-Manager 22 Förderpreisträger im Porträt Ludmilla Schäfer erhält Preis der Straßenverkehrsgenossenschaft 23 Was Wochenmärkte leisten Zukunftsforum Wirtschaft und Kommune im Mai 24 Veranstaltungen Reihe zur Cybersicherheit/Weiter- bildung Brandschutznachwuchs 26 Nachlese Job- und Azubimessen in Freiburg und Colmar, Welcome Center 28 Unterwegs IHK-Delegationen in Indien und den Niederlanden 29 Veranstaltungen Coworking live, Käpsele Innovation Festival, Wirtschaftsjunioren 30 Veranstaltungen Alles rund um Zoll und Internationales 31 Lehrgänge und Seminare der IHK INHALT rhein – wie ganz Baden-Württemberg – noch immer eine Region mit sehr geringer Arbeitslosigkeit, trotzdem dürften die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt bei anhaltender Wachstumsschwäche auch wieder stärker in den Fokus rücken. Hierauf deutet auch der Index der erwarteten Beschäftigung hin. Er verbessert sich im Vergleich zum Herbst nur um einen Punkt und bleibt mit minus zehn Punkten deutlich im negativen Bereich. 24 Pro- zent aller Unternehmen möchten die eigene Belegschaft verkleinern, nur noch 14 Prozent haben expansive Beschäftigungspläne. Dies ist auch insofern bemerkenswert, als dass sich der Index in der langen konjunkturellen Hochphase zwischen Herbst 2013 und Frühjahr 2019 nie im negativen Bereich befand. Was die Lage und den Optimismus nicht gerade verbessert, ist der Blick auf potenzielle Risikofaktoren. Auf die Frage: „Wo sehen Sie die größten Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung Ihres Unterneh- mens?“ spielt die Wirtschaftspolitik eine immer entscheidendere Rol- le. Zwar bleiben der Fachkräftemangel (63 Prozent), die Energie- und Rohstoffpreise (57 Prozent), die Inlandsnachfrage (55 Prozent) und die gestiegenen Arbeitskosten (52 Prozent) die häufigsten Antworten. Allerdings bewertet mittlerweile auch jedes dritte Unternehmen (36 Prozent) die aktuelle Wirtschaftspolitik als ein Risiko für den eigenen Betrieb. Seit Herbst 2019 waren die Unternehmen am Oberrhein nicht mehr so unzufrieden mit der Politik. Erklärungsansätze dafür gibt es viele: Neben einer hohen Bürokratiebelastung und Unsicherheiten hinsichtlich der allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dürften zuletzt auch die Wiederanhebung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie und die starke Erhöhung der Lkw-Maut auf wenig Ge- genliebe in den jeweils betroffenen Branchen gestoßen sein. „Viele Hausaufgaben wurden nicht gemacht: Investitionen in die Verkehrs- und Breitbandinfrastruktur, geordnete Bahnen bei der Fachkräftezuwanderung, Qualität in der öffentlichen Verwaltung, Versorgungssicherheit bei Energie. Und dann noch die unzuverlässige Haushaltspolitik beim Bund. Das alles führt zu großer Unsicherheit“, sagte Alwin Wagner. „Die Politik hält sich viel im Klein-Klein auf und regiert sehr stark in die Unternehmen hinein. Das sorgt nicht gerade für Vertrauen in den Standort Deutschland.“ Bei den Finanzen hakt es wieder öfter Auch beim Blick auf die Finanzlage zeigt sich, dass sich die Situation der Betriebe am Oberrhein nicht weiter verbessert hat. Vielmehr fällt der Anteil der Unternehmen, welche die eigene wirtschaftliche Situation als unproblematisch bezeichnen, von 67 Prozent im Herbst auf jetzt 61 Prozent. Auch von Liquiditätsengpässen berichten wieder 14 Prozent der Unternehmen, nachdem dieser Wert zwischenzeitlich im Frühsommer 2023 auf nur noch neun Prozent gesunken war. Eine hohe Fremdkapitalbelastung geben neun Prozent an – der höchste Wert, seit diese Frage im Herbst 2021 in die Konjunkturbefragung aufgenommen wurde. Ebenfalls neun Prozent der Unternehmen geben an, nur schwer einen Zugang zu Fremdkapital zu erhalten. Hier zeigt sich, dass die Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank auch viele Unternehmen vor Herausforderungen stellen. tas Alwin Wagner, der Stellvertretende Hauptgeschäftsführer der IHK Südlicher Oberrhein, bei der Vorstellung der Umfrageergebnisse Den kompletten IHK-Konjunkturbericht Frühjahr 2024 sowie auch die Ergebnisse früherer Umfragen gibt es zum Herunterladen unter www. ihk.de/freiburg/standortpolitik/konjunktur-zahlen-fakten/konjunktur

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