Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe März/April'24 -Südlicher Oberrhein

15 3+4 | 2024 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten Bild: Katrin Hoffmann XANEVO Wer gern online einkauft, weiß, wie langweilig oder schlecht übersetzt Produktbeschreibungen sein können. Jan Kaiser sorgt für kreative Abwechslung und schreiberische Entlas- tung bei den Händlern – mit Hilfe Künstlicher Intelligenz (KI). Zus ammen mit J effrey Lim hat er 2021 die Xanevo GmbH ( xanevo.com) ins Leben gerufen. Da war Jan Kaiser 23 Jahre alt und hatte ein Jahr zuvor sein Informatikstudium an der Hochschule Konstanz für Technik,Wirtschaft und Ge- staltung abgeschlossen. Schon während des Studiums, seit 2017, hat Kaiser in entwickelnden oder beratenden Positi- onen gearbeitet. „Die Aufbereitung von Daten und die KI- basierte Optimierung von Prozessen standen schon immer im Vordergrund“, berichtet der heute 26-jährige Konstanzer Unternehmer. Obwohl er den Bedarf erkannte, Schreibpro- zesse von Onlinehändlern zu erleichtern, testete er seine Geschäftsidee zunächst nebenberuflich. „Als die Anfragen meine zeitlichen Kapazitäten überstiegen, habe ich mich mit Xanevo selbstständig gemacht“, so Kaiser. Die Gründung finanzierte er aus eigener Tasche. Xanevo ist auf die auto- matisierte Erstellung von Inhalten für den E-Commerce, ins- besondere für die Modebranche, spezialisiert. Zum Portfolio des jungen Unternehmens gehören seit Anfang 2023 eben- falls personalisierte KI-Lösungen in Form von KI-gestützten Chatbots, Datenextraktion aus PDF-Dokumenten, Bildanaly- sen von Shop-Artikeln sowie Wissensmanagement und das Suchen und Finden von Dokumenten. Seit dem vergange- nen Jahr leitet Jan Kaiser das Unternehmen gemeinsam mit Volkan Caner Efe, der zu Beginn des neuen JahresAnteilseig- ner geworden ist. Mit zwei Mitarbeitern ist der Gründer an den Start gegangen, heute zählt Xanevo sieben Mitarbeiter. „Die Einführung von Technologien wie ChatGPT sowie ein schlechtes Umsatzjahr für den Modehandel schmälern auch unsere Umsätze und erfordern eine starke Veränderung.Wir werden unseren initial rigiden Fokus auf die Modebranche auflösen“, so Jan Kaiser, der sich mit der Beratung rund um KI ein zweites Standbein aufgebaut hat. Im Fokus bleiben aber der Onlinehandel und Unternehmen mit digitalen Ver- triebskanälen. Kaiser blickt positiv in die Zukunft: Er rechnet weiterhin mit hohen zweistelligen Umsatzwachstumsraten. Daniela Santo MIZARU Es begann alles mit einer Poolparty – oder vielmehr mit dem Morgen danach, als Samuel Ernst zusammen mit seinen Freunden auf der Suche nach einem nachhaltigen und na- türlichen Produkt war, um frisch in den neuen Tag zu starten. Fündig wurden sie zwar nicht, dafür wurde aber die Idee geboren, selbst ein solches Nahrungsergänzungsmittel auf den Markt zu bringen. 2019 war es dann so weit: Samuel Ernst gründete die„mizaru GmbH“ ( mizaru.de ). „Mizaru ist ein Pulver, das aus Elektrolyten, Salzen, Mineralstoffen, Heilkräutern, den Vitaminen B1, B6 und B12, natürlichem Koffein, Fructose und Glucose besteht. Es ist vegan und hat nur acht Kilokalorien“, erklärt der 38-jährige Kirchzartener. „Die Besonderheit liegt in der speziellen Zusammensetzung – Qualität ist uns wichtig – und an der kompakten Größe des Tütchens für unterwegs, der einfachen Anwendung di- rekt auf die Zunge oder in Wasser.“ Das Produkt wurde in der Schweiz entwickelt und wird in Bayern hergestellt. Sein Start-up hat Samuel Ernst bis dato komplett eigenfinanziert. Noch ist er – im Nebenberuf – sein einziger Mitarbeiter und kommt auch noch mit dem Lager bei seinen Eltern in der Garage aus. Doch das soll sich ändern: „Mizaru möchte ich zunächst an den Märkten in Zürich, Freiburg, München und Frankfurt am Main etablieren. Dafür benötige ich einen In- vestor oder Business Angel an meiner Seite. Mit Know-how, Kontakten und Kapital.“ Im weiteren Schritt sollen strate- gische Hot-Spots in Europa erobert, Mizaru als Lifestyle- Marke aufgebaut und in gehobenen Hotels und angesagten Locations verkauft werden. Aktuell zählt das Kleinstunter- nehmen mehr als 150 Endverbraucher aus Deutschland, Ös- terreich und der Schweiz zu seinen Kunden. Hinzu kommen etwa ein Dutzend Kunden im Direktvertrieb, darunter Luxus- hotels, Festivals, Bars und Restaurants. „Wir verkaufen Mi- zaru etwa im Europa-Park-Stadion an SC-Fans, die Riva Bar in Freiburg bietet die Tütchen ihren Gästen an, und auch mit The Blaksy Hotel & Rooftop in Frankfurt arbeiten wir zusam- men“, berichtet Samuel Ernst. Daniela Santo Jan Kaiser ist Gründer von Xanevo. Mizaru-Chef Samuel Ernst

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