Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Februar'24 -Südlicher Oberrhein
IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 2 | 2024 REGIO REPORT IHK Südlicher Oberrhein 17 Neujahrsempfang der IHK Monika Schnitzer: „Wir sollten uns nicht auf unser Glück verlassen“ 19 Mitmacher gesucht IHK-Handelsausschuss sucht engagierte Kaufleute 20 IHK, HWK, Städte und Landkreise Gemeinsame Sache bei der Fachkräftezuwanderung 22 Neue Weiterbildung ab Herbst Sommelier/iére werden 24 Neue Runde Nachqualifizierung Lehrgang Maschinen- und Anlagenführer startet wieder 24 Workshop Generation Z Erfolgreich motivieren, den Nachwuchs für sich gewinnen 25 Neuer Lehrgang startet Rechtsfachwirt werden 26 IHK-Morgenimpuls Europa Zwei aktuelle EU-Verordnungen kurz erklärt 27 Neue Eventreihe zu Ausbildung „Mach‘s gescheit, dann gibt‘s keinen Streit“ 28 Förderpreise 2023 Wie zwei junge Preisträger ihre Chance nutzen möchten 30 Programm Partnering in Business Usbekische Delegation in der Region 31 Lehrgänge und Seminare der IHK INHALT Liebherr appellierte, den Gemeinschaftsgedanken am südlichen Oberrhein zu stärken. „Nur wenn wir alle an einem Strang ziehen, neben der IHK und Handwerkskammer auch die regionale Politik und Verwaltung, kann das funktionieren. Deshalb haben wir noch kurz vor Weihnachten eine gemeinsame Resolution zur Fachkräftezuwande- rung unterschrieben und auf den Weg gebracht.“ Teil der starken Gemeinschaft sind auch die gelebten Verbindungen innerhalb Europas und speziell die mit dem angrenzenden Frankreich. Anlässlich der Europawahlen in diesem Jahr wird sich die IHK Südli- cher Oberrhein daher in den kommenden Monaten intensiv mit dem Strategiethema „Standort“ beschäftigen. Beim Neujahrsempfang gab Liebherr den offiziellen Startschuss für die IHK-Kampagne „Gemein- sam Europa gestalten“. Trotz des oftmals vorherrschenden Gefühls überbordender EU-Bürokratie sei Europa der Stabilitätsanker in der Welt: „Letztendlich tut die EU-Kommission auch ziemlich viel Positives für uns und für die Wirtschaft in einem regulierten Binnenmarkt. Wir haben einheitliche Regelungen und Gesetze, durch die Gemeinschafts- währung gibt es objektive und nachvollziehbare Verrechnungspreise und vieles mehr. Diese Errungenschaften werden als selbstverständ- lich wahrgenommen.“ Doch: „Denken Sie nur an die geschlossenen Grenzen während der Hochphase der Coronazeit und die 12.500 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus den angrenzenden Nach- barländern, die damals eben nicht mehr so selbstverständlich die Betriebe unseres Kammerbezirks erreichen konnten.“ Schnitzer: Wir können die Zukunft gestalten Nicht nur der IHK-Präsident, auch die Gastrednerin des Abends, Moni- ka Schnitzer, Wirtschaftsweise und Inhaberin des Lehrstuhls für Kom- parative Wirtschaftsforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität München, ermutigte die anwesenden Entscheider, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. „Wir sollten uns nicht auf unser Glück verlassen. Wir können die Zukunft gestalten.“ Krisen vollständig zu verhindern, sei zwar nicht möglich, wichtig sei es aber, sich auf Krisen wirksam vorzubereiten. Wie im Sport sei es auch in der Wirtschaft entschei- dend, das Weiterkommen in die nächste Runde aktiv in der Hand zu haben, egal, wie sich der Wettbewerber verhalte. Als Vorsitzende des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung hat die Ökonomin einen genauen Blick auf die Welt der Wirtschaft und kennt die Defizite, aber auch die Stärken, aus denen die heimische Ökonomie ihre Kraft schöpfen kann. Schnitzer rief den Gästen das viel zitierte Bild Deutschlands als kranker Mann Europas ins Gedächtnis zurück. Der „Economist“ hatte im Jahr 1999 der Bundesrepublik diesen Titel verpasst und die Diagnose Ende 2023 erneut in den Raum gestellt: „Ich würde sagen, das Bild trifft es nicht. Was man aber schon sagen kann: Deutschland ist der alternde Mann Europas.“ Denn die demografische Entwicklung sei die Achillesverse der Bundesrepublik. Zur Verdeutlichung: Nur um das Potenzial der Erwerbspersonen kons- tant halten zu können, müssten in jedem Jahr 1,5 Millionen Menschen nach Deutschland kommen, denn 1,1 Millionen Menschen verlassen »Mit Unsicherheit, Zukunftssorgen und schlechten Erwartungen treffen wir einfach andere Entscheidungen – oder, vielleicht sogar noch schlimmer, gar keine« IHK-Präsident Eberhard Liebherr Bild: Michael Bode
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