Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Februar'24 -Südlicher Oberrhein
10 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 2 | 2024 TITEL sondern auch die Aufmerksamkeit für das Unterneh- men steigern konnten. Ebenso haben sich sogenann- te ‚SOUL-Teams‘ bewährt, die abteilungsübergreifend engagiert sind und aktiv an der Weiterentwicklung unserer ‚STREITkultur‘ sowie der Arbeitszufriedenheit mitarbeiten“, sagt Hetzel. Wie man Personalmanagement im Mittelstand zu- kunftsgerichtet aufstellt, dafür ist auch die Christian Funk Holding in Offenburg ein gutes Beispiel. Die Un- ternehmensgruppe ist in diversen Geschäftsfeldern un- terwegs, von Energie über Bauen, Wohnen und Reisen bis zu Medien, Marketing und Hospitality. Innerhalb der Holding betreuen sieben HR-Fachkräfte rund 500 Mit- arbeiter an mehreren Standorten. Der Bereich hat un- ter anderem eine intelligente HR-Software eingeführt und beschreitet neue Wege der Personalgewinnung. „Mit Social Recruiting sprechen wir vor allem passiv Suchende individuell und attraktiv an, also Personen, die nicht direkt auf Jobsuche sind“, berichtet Perso- nalleiterin Damaris Götz. „Dies ermöglicht es uns, auf einen bis zu 80 Prozent größeren Pool an potenziellen Bewerbern zuzugreifen und diese für unsere Unterneh- men zu begeistern.“ Der Service steht inzwischen über die Kesselhaus GmbH als „Jobkessel“ auch externen Kunden zur Verfügung. Personalarbeit in der Spitze Es reicht nicht, HR-Themen als entscheidend zu be- zeichnen – sie müssen institutionalisiert werden. „Aufgrund der aktuellen Schwierigkeiten wie Gene- rationswechsel oder Fachkräftemangel lohnt es sich, dem Thema Personal mehr Bedeutung beizumessen, als dies vielfach der Fall ist“, sagt Olaf Rank, Direktor des Instituts für Wirtschaftswissenschaften der Univer- sität Freiburg. „Hierfür bietet sich die Position eines Arbeitsdirektors – der natürlich auch anders heißen kann – als Mitglied der Unternehmensleitung an, weil so sichergestellt wird, dass das Thema Personal in allen strategischen Entscheidungen des Unternehmens berücksichtigt wird.“ Genauso wichtig, wie schlichte Manpower zu schaf- fen, ist es, Kompetenzen innerhalb der Personalab- teilung auf- oder auszubauen. Laut einer Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz benötigen Perso- naler vor allem ein ganzheitliches Verständnis von Geschäftsprozessen, außerdem Wissen über Digitali- sierung. Der souveräne Umgang mit HR-Software und Data Analytics gehört ebenfalls dazu. Der Fachbegriff lautet „Data Savvyness“, wobei „savvy“ für klug oder clever steht. Eine von der Dualen Hochschule Baden- Württemberg in Lörrach und der Frankfurter Unterneh- mensberatung „hkp///group“ durchgeführte Studie kommt zu ähnlichen Ergebnissen. Bedeutet: Talentmanagement ist eine Aufgabe, die HR nicht nur für andere Funktionen im Unternehmen zu erbringen hat. Talentmanagement muss auch in der Personalabteilung selbst gefördert werden, durch interne Weiterbildung oder durch das Anwerben von Experten auf dem externen Jobmarkt. Immer vorausge- setzt, die Firmenleitung bewilligt die entsprechenden Mittel – damit HR wieder vom Kopf auf die Füße gestellt werden kann. Christoph Stehr »Zufriedene Mitarbei- ter sind erforderlich, um den vielschichtigen Wandel und das Zusammenwachsen zu unterstützen« Jasmin Lay Leiterin der Stabsstelle Strategische Personalentwicklung, Universitätsklinikum Freiburg »Mehr und mehr Unternehmen öffnen sich, was den kulturellen Wandel hin zu New Work angeht« Monika Studinger Inhaberin New Work uffm Land, Studinger & Ilg Consulting GbR, Albbruck WEITERBILDUNG FÜR PERSONALER Bildungsangebote der IHK Hochrhein- Bodensee: www.ihk.de/konstanz Ver- anstaltungen und Weiterbildungen. Leitung: Ulrike Fröhlich 07622 3907-231 ulrike. froehlich@konstanz.ihk.de IHK Akademie Schwarzwald-Baar-Heu- berg: www.ihkakademie-sbh.de/weiterbil- dung/gesamtangebot Themenbereich Per- sonalmanagement. Leitung: Annett Auer-Thoß 07721 922-153 auer-thoss@vs.ihk.de IHK-Akademie Südlicher Oberrhein: www.ihkakademie.com/programm/perso- nal-fuehrung. Leitung: Andreas Klöble 0761 2026-501 andreas.kloeble@freiburg.ihk.de Kreative Personalmarketing- ansätze wie die Spots der Uniklinik lassen sich nur mit Manpower und Know-how entwerfen und stemmen.
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