Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe November'23 -Südlicher Oberrhein
51 11 | 2023 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten PRAXISWISSEN Transparenzregister Eintragen! D ie IHKs sind vom Bundesfinanzminis- terium gebeten worden, die Wirtschaft nochmals auf die Eintragungspflicht im Trans- parenzregister für fast alle Unternehmen hin- zuweisen. Das Transparenzregister ist eine auf der Vierten EU-Geldwäscherichtlinie basierende Einrichtung zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Auf dieser offiziellen Plattform der Bundesrepublik werden die wirtschaftlich Berechtigten von ju- ristischen Personen, Personengesellschaften und bestimmten Rechtsgestaltungen (transpa- renzpflichtige Rechtseinheiten) erfasst. Nahezu alle Betriebe in Deutschland sind zur Registrierung verpflichtet und die gestaffel- ten Fristen sind für alle Firmengrößen längst – zu Ende 2022 – ausgelaufen (siehe auch www.wirtschaft-im-suedwesten.de „Mel- depflicht-kuenftig-fuer-alle-gesellschaften“). Die Registrierung sowie die Eintragung der wirtschaftlich Berechtigten sind kostenfrei. Weitere Infos und Registrierung unter www. transparenzregister.de. Zudem klärt eine Hot- line unter 0800–1234 337 auf. uh Z wei Unternehmer aus der Region haben Anträge zur Steuerlichen Forschungsför- derung gerade in der Pipeline und berichten von ihren Erfahrungen: Herr Anders, Herr Spannagl, darf man fra- gen, für welche Forschungsvorhaben Sie die steuerliche Zulage beantragt haben? Pascal Anders: Klar, bei uns geht es um die Entwicklung unserer Weiterbildungs-KI. Sebastian Spannagl: Wir haben die Entstehung eines Spritzguss- werkzeugs digitalisiert und die ganze Entwicklung in einen Pro- zess gegossen. War der Antrag viel Arbeit? Anders: Der Aufwand ist wirk- lich extrem gering. Wenn ich mal einen Vergleich anstellen darf: Wir haben für einen Antrag auf Wirtschaftsförderung des Landes einen Monat gebraucht und 40 bis 60 Seiten produziert. Für die Steuerliche Forschungsförderung kommen wir auf einen, maximal zwei Tage. Klar, der Vergleich hinkt ein bisschen, weil es bei der Wirt- schaftsförderung um ganz andere Summen geht, aber trotzdem… Wo liegen die Hürden? Spannagl: Die Hürde ist, als Fach- mann, der wirklich tief in seiner Materie steckt, sein Forschungs- projekt und die Problemstellung auf fünf mal 800 Zeichen so zu erklären, dass es auch ein Laie versteht und einordnen kann. Das frisst schon ein bisschen Zeit, ist aber verglichen mit anderen Anträgen kaum der Rede wert. Man muss sich eben ein bisschen eindenken. War es schwer, die Neuartigkeit ihres Forschungsvorhabens nachzuweisen? Anders: Bei uns war es recht einfach, weil Künstliche Intelligenz per se noch recht neu und noch nicht so verbreitet ist, so auch in der Weiterbildungsberatung. Aber ich glaube, jedes Unternehmen ist irgendwo in seiner Nische unterwegs und kann dann gut argumentieren, dass es diese Innovation bei ihm noch nicht gibt. Spannagl: Grundsätzlich geht es ja auch darum, zu zeigen, dass man bei dieser Forschung wissen- schaftliche oder technische Risi- ken eingeht. Und wenn Sie nicht gerade etwas entwickeln, von dem vom Start weg feststeht, dass es 1:1 so umsetzbar ist, ist die Argu- mentation nicht so schwer. Bekommt ein Unternehmen das allein hin? Spannangl: Ich denke schon. Die Begleitung durch die IHK ist gut und das Verfahren vergleichswei- se einfach. Das Geld für einen ex- tra Forschungszulagenberater, der manchmal ja hilfreich sein kann, kann man sich hier sparen. Das kriegt jeder hin, wenn er will. Anders: Das denke ich auch. Und weil die Steuergutschrift so einfach zu be- antragen ist, sollte sich jedes Unternehmen regelmäßig fragen, ob es etwas einzureichen hat. Ulrike Heitze »Die Hürde ist, die eigene hochkomplexe Forschung in wenige hundert Zeichen zu packen« Sebastian Spannagl Geschäftsführer der Spannnagl Werkzeug- service GmbH, Offenburg Zulieferertag Automobilwirtschaft Reden über die Zukunft D ie Digitalisierung ist ein zentraler Trans- formationstreiber der Automobilbran- che. Zum 25. Zulieferertag Automobilwirt- schaft BW werden daher aktuelle Themen wie automatisiertes Fahren, Daten, KI, Prozess- und Maschinenoptimierung sowie Cybersi- cherheit in den Fokus gestellt. Das Landeswirtschaftsministerium und „e-mo- bil BW“ als Veranstalter laden am 16. Novem- ber Unternehmen, Verbände und andere Inter- ressierte ins Neckarforum Esslingen. Neben Vorträgen von Auto- und Technologieexperten aus dem ganzen Land steuern Partnerländer wie Schweden, die Niederlande und Israel In- halte bei. Zudem bietet eine Matching-Messe eine Plattform zur internationalen Vernetzung. Partner der kostenfreien Veranstaltung ist unter anderem der baden-württembergische Industrie- und Handelskammertag. Wichtig: Anmeldeschluss ist der 2. November. uh Infos zum Programm und zur Anmeldung unter www.zulieferertag-bw.de Bild: Adobe Stock/sizsus WEITERE INFOS UND KONTAKTE Eine Zusammenfassung der Steuerlichen Forschungsförderung und des Forschungszulagengesetzes unter www.ihk.de/freiburg 4892568 Die wichtigsten Fragen beantwortet zudem das Bundesfinanzministerium unter www.bundesfinanzministerium. de FAQ Forschungszulagengesetz Antrag einreichen bei der Bescheinigungs- stelle Forschungszulage unter www. bescheinigung-forschungszulage.de Die Ansprechpartner bei den IHKs IHK Hochrhein-Bodensee: Sunita Patel 07531 2860-126 sunita.patel@konstanz.ihk.de IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg: Maximilian Keller 07721 922-312206 maximilian.keller@vs.ihk.de IHK Südlicher Oberrhein: Philipp Klemenz 0761 3858-269 philipp.klemenz@freiburg.ihk.de
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