Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe November'23 -Südlicher Oberrhein

49 11 | 2023 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten Gerade im KI-Bereich relevant ist zudem die gesetzliche Vorgabe, dass jede Person das Recht hat, nicht einer ausschließlich auf einer automatisierten Verarbeitung, etwa durch Profiling, beruhenden Entscheidung unterworfen zu werden, soweit dies rechtliche Aus- wirkungen hat. Eine ausschließlich KI-basierte Entscheidung über die Aufnahme einer Geschäftsbeziehung oder die Einstellung eines Bewerbers wäre unter Datenschutzgesichtspunkten daher kritisch zu sehen. Wer haftet? Kommt es durch den Einsatz von KI zu Schäden, beispielsweise wenn sie falsche Informationen bereitstellt oder in ein Produkt in- tegriert ist, so haftet zunächst das Unternehmen, das die KI im Rah- men seiner Leistungen einsetzt. In solchen Fällen stellt sich dann regelmäßig die Frage, ob der Hersteller der KI für solche Schäden in Regress genommen werden kann. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Schadenersatzansprüche stets eine zumindest fahrlässige Pflichtverletzung voraussetzen. Angesichts der Komplexität einer KI-Software wird es in der Praxis aber regelmäßig schwierig sein, dem Hersteller eine solche Pflichtverletzung nachzuweisen, die gerade ursächlich für den entstandenen Schaden war. Unternehmen, die KI einsetzen, sollten daher stets geeignete Siche- rungsmaßnahmen treffen, um die Künstliche Intelligenz zu überwa- chen und ihre Arbeitsergebnisse zu überprüfen. Fazit Künstliche Intelligenz stellt rechtlich keinen Sonderfall dar, sondern es gelten auch hierfür die herkömmlichen rechtlichen Vorgaben. Wird dies berücksichtigt, so ist der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Unternehmen schon heute ohne Weiteres mit vertretbarem rechtli- chem Risiko möglich. Mathias Zimmer-Goertz, Advant Beiten TERMINE UND KONTAKTE KI-Café: Online-Impulse über Künstliche Intelligenz . Vortragsreihe, nächster Termin am 8. November. Infos und Anmeldung unter www.impulsnetzwerk.ihk.de 5896980 Einbindung von ChatGPT in die Aus- und Weiterbildung . Onlineseminar am 10. November. Infos und Anmeldung unter www.ihk.de/konstanz 14083 Die Ansprechpartner bei den IHKs rund um KI IHK Hochrhein-Bodensee: Sunita Patel 07531 2860-126 sunita.patel@konstanz.ihk.de IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg: Niklas Lehmann 07721 922-414 niklas.lehmann@vs.ihk.de IHK Südlicher Oberrhein: Emmanuel Beule 0761 3858- 268 emmanuel.beule@freiburg.ihk.de und Michael Löffler 0761 3858-264 michael.l öffler@freiburg.ihk.de „AIXCHANGE“ Conference KI-schlau machen W as kann Künstliche Intelligenz bereits für Unternehmen leis- ten – und wo liegen künftig die Chancen? Um Voraussetzun- gen, Anwendungsbereiche, Geschäftsmodelle und Praxisbeispiele dreht sich die erste „AIXCHANGE Conference“ am 1. Dezember in Friedrichshafen. Die Veranstaltung bietet eine Plattform für eine branchenübergreifende Vernetzung und den Austausch zum Thema Künstliche Intelligenz sowie die Möglichkeit, sich intensiv mit der Technologie auseinanderzusetzen. Veranstalter der Konferenz sind die KIM-Labs (Schwarzwald-Baar- Heuberg), das KI-Lab Allgäu-Oberschwaben und das KI-Lab Boden- see. Die drei KI-Labs werden gefördert durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg und sind in ihrer Region die zentrale Anlaufstelle zum Thema Künstliche Intelli- genz. Mit der „AIXCHANGE Conference“ in der Zeppelin Universität Friedrichshafen wollen die KI-Labs gemeinsam einen Beitrag dazu leisten, KI-Kompetenz in der Region aufzubauen und Unternehmen bei der digitalen Transformation zu unterstützen. red Infos zum Programm und Anmeldung unter www.aixchange-conference.de Fraunhofer Match Forscher leichter finden M it dem „Fraunhofer Match“ bringen die 76 Institute aus dem Fraunhofer-Ökosystem eine neue Match-Making-Plattform für Forschungsanfragen an den Start. Unternehmen und Organisatio- nen mit technologischen Herausforderungen und geplanten Vorha- ben können darüber online ab sofort Forschungsanfragen kostenfrei platzieren, um Kontakte zu Forschenden und erste Lösungsansätze zu erhalten. Die Plattform steht allen Unternehmen – vom Start-up bis zum Großkonzern – und öffentlichen Organisationen offen. Auch die Themen, zu denen geforscht und entwickelt werden kann, sind sehr breit angelegt. Die Nutzung von „Fraunhofer Match“ ist gratis. Kosten entstehen erst, wenn im Laufe der Gespräche und nach den ersten Lösungs- ideen ein Auftrag erteilt wird oder für die Umsetzung von Projekten Geld benötigt wird, heißt es auf der Match-Making-Webseite. uh Infos zur Plattform und zum Procedere unter www.match.fraunhofer.de Bild: Adobe Stock/WinWin

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