Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe November'23 -Südlicher Oberrhein

40 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 11 | 2023 UNTERNEHMEN Unabhängige Finanzberatung FVM feiert 25-Jähriges FREIBURG. Nach Ausbildung und steiler Karriere bei einer Groß- bank in die Selbstständigkeit: Diesen Schritt hat Claus Walter 1998 gewagt und ihn seitdem nicht eine Sekunde bereut. Der Prokurist wollte damals keine Vertriebsvorgaben mehr erfüllen, sondern Kun- den unabhängig beraten. Deshalb gründete er gemeinsam mit einem Partner die Freiburger Vermögensmanagement GmbH (FVM). Als bankenunabhängiger Vermögensverwalter und lizenziertes Wertpapierinstitut managt er mit seinem Team aktuell mehr als 400 Mandate mit einem Gesamtwert von knapp 300 Millio- nen Euro. Seine Kunden – Privatpersonen, Stif- tungen, Unternehmen – schätzen vor allem, dass sie in Fragen der Vermögensanlage vor Ort beraten werden und dass die Managemen- tentscheidungen „vor Ort und nicht in einem Bankenturm in Frankfurt getroffen“ werden, erklärt der 53-Jährige seinen Geschäftsansatz. In den vergangenen fünf Jahren ist FVM von fünf auf heute zwölf Mitarbeiter plus Werkstu- dentin gewachsen, die unter anderem drei FVM- eigene Investmentfonds managen. Das Wachstum bildete sich vor zwei Jahren auch räumlich ab – durch den Umzug vom innerstädtischen Altbau in den Quadriga-Komplex in der Freiburger Peripherie. Die Bürofläche hat die FVM damit verdoppelt. Das Vierteljahrhundert wird Mitte November mit einem Jubiläumsvortrag von Finanzprofessor Hartwig Webersinke von der TH Aschaffenburg gefeiert. Der Experte wird dann bereits zum achten Mal auf Einladung der FVM referieren, erstmals aber im Runden Saal des Freiburger Konzerthauses. bb Offenburger Energiedienstleister zieht Bilanz e.optimum steigert Jahresumsatz um 70 Prozent OFFENBURG. Der Offenburger Energie- dienstleister „e.optimum“ hat mit einem Umsatz von gut 1,7 Milliarden Euro im Jahr 2022 ein Plus von 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erzielt. Diese Entwicklung lasse sich weitgehend auf die im Jahr 2022 extrem gestiegenen Beschaffungskosten der Energie- produkte zurückführen, teilt das Unternehmen mit. 2022 habe man bundesweit 40.000 Ge- werbe- und Industriekunden mit mehr als 3,5 Milliarden Kilowattstunden Strom (+22,49 Prozent zum Vorjahr) und rund 2,2 Milliarden Kilowattstunden Erdgas (-20,58 Prozent) belie- fert. Die Turbulenzen an den Energiemärkten haben sich auch bei „e.optimum“ massiv auf das operative Geschäft ausgewirkt. So sah sich das Unternehmen gezwungen, seine Gas- lieferverträge mit variablem Tarif im Septem- ber 2022 aufzulösen. Dennoch konnte man die Belieferung für Bestandskunden per Ver- tragsübernahmeangebot zu gleichbleibenden Konditionen weiter sicherstellen. Die von der Bundesregierung im Oktober angekündigte Strom- und Gaspreisbremse, steigende Gasspeicher-Füllstände und milde Herbsttemperaturen verbesserten die Situati- on grundlegend, sodass die Energie-Einkaufs- gemeinschaft diesen Geschäftszweig aufrecht erhalten konnte. Die seit Weihnachten 2022 kontinuierlich rückläufigen Großhandelspreise sorgen bei „e.optimum“ für positive Aussich- ten auch im laufenden Geschäftsjahr. Das Unternehmen gehört zur Offenburger Christian Funk Holding mit mehr als 600 Mit- arbeitern. e.optimum selbst beschäftigte im Jahr 2022 etwa 150 Mitarbeiter. bb Der e.optimum-Firmensitz in Offenburg Die FVM-Geschäftsführer: Claus Walter (l.), Ralf Streit 25 Jahre AKG Civil Solutions GmbH Die Bauwesen-Digitalisierer HEITERSHEIM. Es gibt sie, die Unternehmen, die nahezu krisen- resistent sind. AKG Civil Solutions ist so eines. Die Tochter der AKG Software GmbH ist seit 25 Jahren Reseller von Produkten aus dem Hause Autodesk, einem US-Softwarehersteller, der eines der ersten CAD-Programme auf dem Markt hatte, und betreut das gesamte Bauwesen. Was zunächst nur computergestütztes Zeichnen war, ist jetzt auch Building Information Modelling (BIM) – alle Visualisierungen sind dreidimensional. „Wir helfen unseren Kunden dabei, den Schritt in die digitale Welt zu gehen“, sagt Vertriebsleiter Thomas Schmitt. Das Bauwesen ist da ein Nachzügler, entsprechend groß sind die Potenziale. Das gibt Sicherheit auch für die Zukunft. „Wir sind einer der Top-Händler auf diesem Gebiet, das wollen wir langfristig bleiben“, ergänzt Jens Günther. Der Bauingenieur ist 2005 als Geschäftsführer bei Civil Solutions eingestiegen und Sohn von Firmengründer Artur Kurth Günther. Es gibt Mitbewerber, die inter- national tätig sind, er will den Fokus aber im deutschsprachigen Raum plus Luxemburg und den Niederlanden lassen und die gute Position weiter ausbauen. AKG Civil Solutions beschäftigt rund 20 Mitarbeiter, konzernweit sind es etwa 150. Das Produktportfolio wird immer breiter, es geht auch immer mehr darum, wie die Projektbeteiligten miteinander kommunizieren. Das neue Selbstverständnis seien Daten in der Cloud. Dazu kommt Künst- liche Intelligenz: Auf Grundlage von Parametern, die der Anwender vorgibt, spuckt die KI optimierte Planungsentwürfe aus. Die multiplen Krisen waren für AKG Civil Solutions bislang kein gro- ßes Ding. Dass nun die Baubranche schwächelt, werde kompensiert mit bestehenden Verträgen und öffentlichen Aufträgen. „Das lässt uns optimistisch in die Zukunft schauen“, sagt Geschäftsführer Günther abschließend. mf

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