Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe November'23 -Südlicher Oberrhein
17 REGIO REPORT IHK Südlicher Oberrhein 11 | 2023 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten Ä hnlich wie im vergangenen Herbst hat die Verunsicherung wieder Einzug in die Ge- schäftsführungen der Unternehmen erhalten und die Geschäftserwartungen für die kom- menden zwölf Monate gehen deutlich zurück. Der entsprechende Index fällt von 2 Punkten auf 19 ab. Nur noch 14 Prozent der Unterneh- men blicken optimistisch in die Zukunft, 34 Prozent hingegen rechnen nicht damit, dass es in naher Zukunft aufwärts geht. Dies ist eines der Ergebnisse aus der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Südlicher Ober- rhein, die IHK-Präsident Eberhard Liebherr gemeinsam mit dem stv. Hauptgeschäftsfüh- rer Alwin Wagner und IHK-Ehrenpräsident und Logistikunternehmer Karlhubert Dischinger am 19. Oktober in Freiburg präsentierte. Dischinger legte an diesem Morgen einen besonderen Schwerpunkt auf das Thema Lo- gistik, speziell vor dem Hintergrund, dass zum 1. Dezember die Maut deutlich erhöht wird und die Unternehmen der Branche absehbar sehr belasten wird. Nur zweimal verzeichnete der Index der Ge- schäftserwartungen in den IHK-Umfragen der letzten zehn Jahren einen niedrigeren Stand: im vergangenen Herbst und im Sommer nach Beginn der Covid-19-Pandemie (siehe Grafik oben links). Auffällig ist auch, dass diesmal auch der Index der erwarteten Beschäftigung diesem Trend folgt. Er fällt von 3 auf -11 Punk- te. 11 Prozent der Unternehmen planen mehr Einstellungen, 22 Prozent gehen eher von Stellenabbau aus. Die schwache konjunktu- relle Entwicklung könnte also durchaus auch Effekte auf den hiesigen Arbeitsmarkt haben, auch wenn der demografisch bedingte Fach- kräftemangel wohl einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit verhindern wird. Die Lage ist nicht schlecht, die Stimmung schon eher Etwas im Kontrast zu diesen zur Sorge Anlass gebenden Werten steht die aktuelle Lagebe- wertung. Noch immer sind 32 Prozent der be- fragten Unternehmen, die ihre Geschäftslage als gut bezeichnen, für weitere 53 Prozent Die konjunkturelle Großwetterlage in Deutschland ist weiter durch eine geringe Wachstumsdynamik ge- prägt. Nachdem im Laufe des vergangenen Jahres immerhin in etwa wieder die Wirtschaftsleistung der Zeit vor der Covid-19-Pandemie erreicht werden konnte, rechnet die Bundesregierung für das Jahr 2023 wieder mit einem preisbereinigten Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0,4 Prozent. Dieser Trend lässt sich auch aus der Auswertung der Konjunkturbefragung am südlichen Oberrhein herauslesen. Die IHK stellte die Umfrage, für die 785 Unternehmen befragt wurden, Mitte Oktober vor. IHK-Konjunkturbericht Herbst 2023 Der Motor springt nicht an Die Herbst-Konjunkturumfrage 2023 der IHK Südlicher Oberrhein: Nur zweimal in den vergangenen zehn Jahren lagen die Kurven tiefer als derzeit. Weil manche Unternehmen aktuell keinen Bedarf ha- ben, gibt es weniger Probleme beim Stellenbesetzen.
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