Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Oktober'23 -Schwarzwald-Baar-Heuberg

48 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 10 | 2023 UNTERNEHMEN 50 Jahre Zurich-Direktion Werner Fischer GmbH Digitalisierung verändert das Geschäft NEURIED. Das halbe Jahrhundert ist voll: Seit 50 Jahren prägt die Zurich-Filialdirektion Werner Fischer das Versicherungsgeschäft in der Region Neuried. 1973 hatte Werner Fi- scher, Vater des Mitinhabers Bernd Fischer, nach einigen Jahren der Angestelltentätigkeit den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Schauplatz war ein Büro mit acht Quadratme- tern und Dachschräge im Ortsteil Altenheim. Die Agentur wuchs. 1979 startete Sohn Bernd seine Ausbildung zum Versicherungskauf- mann, ebenfalls beim Zurich-Versicherungs- konzern. Vater und Sohn bauten den Betrieb weiter aus. Zum 1. Januar 2001 erfolgte die Firmenübergabe in die zweite Ge- neration. Ab 2004 unterstützte Ehefrau Hanne Fischer ihren Mann – inzwischen ist sie Geschäftsführerin – gemeinsam mit vier weite- ren Mitarbeitern. Weil die Geschäftsräume wieder zu klein wurden, investierten Hanne und Bernd Fischer in einen Neubau ebenfalls in Altenheim, der 2015 bezogen wurde. Heute ist die Werner Fischer GmbH mit rund 3.000 gewerblichen und privaten Kunden eine der größten Zurich-Agenturen in Baden-Württemberg. Strukturell habe sich im Versicherungsgeschäft der vergangenen 50 Jahre wenig geändert, blickt Bernd Fischer zurück. Sichtbar sei der Wandel innerhalb der Zeitspanne eher anhand der Digitalisie- rung, die sein Team umgesetzt hat. Zu den Erfolgsfaktoren zählt der 60-Jährige die persönliche Beratung, die immer gute Erreichbarkeit und die qualifizierte Erfüllung der Kundenwünsche. Bernd Fischer engagiert sich seit mehr als 30 Jahren in verschiedenen Gremien der IHK Südlicher Oberrhein, dessen Präsident Eberhard Liebherr als einer der ersten zum Jubiläum gratulierte. bb Befreundet: IHK-Präsident Eberhard Liebherr brachte Bernd Fischer (r.) die Jubiläumsurkunde vorbei. SPAICHINGEN. Eine Firma wird 75 Jahre alt und das Schöne ist: Der Gründer feiert mit. 100 Jahre alt wurde Eugen Forschner am 26. Juli. Unternehmerisch begann alles an seinem Geburtsort Aixheim in einem Holz- schuppen im Garten mit einem Drehauto- maten und einem Dreher. Heute beschäftigt die Eugen Forschner GmbH mit Hauptsitz in Spaichingen in Deutschland zirka 150 Mitarbeiter, weltweit sind es um die 3.400. Inhaber des Unternehmens ist der Sohn des Gründers, Gert Forschner. Der Pidu ist der Forschner-Marketing-Roboter. In der Hand hält er eine Hochvolt-Verteilerbox, ein zentrales Produkt im Bereich E-Mobilität. Die Zurich-Agentur in Neuried-Altenheim. Bevor Forschner Senior mit Präzisionsdreh- teilen in der aufstrebenden Automobilbran- che Fuß fasste, hat er für viele Firmen in der Region Präzisionsdrehteile produziert – da- runter Big-Player wie Bosch. „Die Schwäbi- sche Alb war sozusagen das Niedriglohnland von Stuttgart“, blickt Dietmar Geiger zurück – er ist heute Geschäftsführer und Finanz- chef (CFO) in dem Familienunternehmen, das er gemeinsam mit CEO Peter Decker leitet. „Er hat dann sukzessive andere Produkte an Land gezogen, die sehr lohnintensiv waren.“ Im Jahr 2022 wurde die Dreherei aufgegeben und das Unternehmen konzentrierte sich auf die Kernbereiche: Verkabelungssysteme für Verbrenner- und Elektronutzfahrzeuge. „Es gibt keinen Mercedes oder Daimler mehr im Elektrobereich, in dem nicht Produkte von Forschner drin sind“, sagt CFO Geiger – oder in Trucks von Scania und Bussen von MAN aus dem Volkswagenkonzern. „Diesen Weg werden wir weiter bestreiten. E-Mobility ist für uns eines der Haupthemen für die Zu- kunft", so Geiger. Bei der Vermarktung hilft Roboter Pidu, der virtuell durch die Forsch- ner-Produktwelt führt. Um Fachkräfte zu akquirieren, hat das Unter- nehmen vor rund zwei Jahren ein Außenbüro in Reutlingen eröffnet, da es in der Nähe von Stuttgart und zu den Hochschulen einfacher ist, Leute zu finden. Es wird auch ausgebildet bei Forschner, aber in Spaichingen, wo es keine Produktion mehr gibt, nur im kaufmän- nischen Bereich, zudem hat das Unterneh- men Duale Studiengänge im Angebot. Zwei Forschner-Werke stehen in der Ukraine, die bisher ohne Unterbrechung produzieren konnten – eine Belastung sei es trotzdem, wenn man nie weiß: "Wie sieht es am nächs- ten Tag aus?", so Geiger. Im September stan- den trotzdem erst einmal Jubiläum und Jubilar im Zentrum der Aufmerksamkeit. mf Eugen Forschner GmbH feiert Jubiläum und Jubilar Erst war der Drehautomat, dann E-Mobility Die Forschner-Geschäftsführer Peter Decker (r.) und Dietmar Geiger.

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