Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe September'23 -Südlicher Oberrhein

5 9 | 2023 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 42,6% 25,2% 14,8% 8,7% 8,7% Für drei von vier Händlern ist KI bereits ein Thema So bewerten Handelsunternehmen den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in ihrem Hause … kommt nicht in Betracht. … kommt in Betracht. Es ist aber noch keine Umsetzung vorgesehen. … ist zur Umsetzung vorgesehen. … ist im Rahmen einer Pilotierung bereits umgesetzt worden. … wird/wurde auf breiter Basis umgesetzt. KI ... Quelle: HDE-Onlineumfrage zusammen mit Safaric Consulting, 2023, unter deutschlandweit 145 mittleren und großen Handelsunternehmen W ie viel Künstliche Intelligenz (KI) steckt bereits im deutschen Handel? Dieser Frage ging eine Studie des Handelsverbands Deutschland (HDE) unter bundesweit 145 klei- nen und mittleren Handelsunternehmen nach. Und siehe da: So kommt zwar für ein Viertel der Händler KI (noch) nicht in Frage, drei vier- tel beschäftigten sich aber bereits aktiv damit und in einem guten Drittel davon ist sie bereits irgendwie im Einsatz (siehe Grafik). Am häufigsten, so ergab die Umfrage, kommt KI dabei bereits in Kamerasystemen zum Diebstahlschutz zum Einsatz sowie in der Belegbearbeitung in der Buchhaltung, für all- gemeine Absatzprognosen, zum Prüfen von Lieferantendaten, in der Personalbedarfs- und Einsatzplanung und als Smart Shelf zur Bestandsüberwachung. Konkret geplant in absehbarer Zeit, so die Händler, sei der KI-Einsatz vor allem zur Optimierung der Lagerflächen, zum Automa- tisieren der Sortimentsüberarbeitung, zum Optimieren der Bestände mit Hilfe von Ereig- nisprognosen, zum Ausmachen von Trends in den Kundenbedürfnissen, für Cross- und Upselling-Initiativen und für personalisierte Angebote und Preise. uh Mitarbeitergesundheit Junge schon mit Burnout-Erlebnis E s ist ein wichtiges Signal an Führungskräfte und Personalverantwortliche für den Um- gang mit dem Nachwuchs: Der jährliche Young Professional Attraction Index des Recruiting- unternehmens Academic Work ergab, dass die große Mehrheit der jungen Arbeitnehmer in Deutschland (75 Prozent) nach eigenen Angaben schon mindestens einmal in ihrem noch kurzen Berufsleben körperlich und geis- tig absolut erschöpft war. Als Gründe für ihr Burnout-Gefühl nannten sie neben einer ho- hen Arbeitsbelastung und Personalengpässen auch Aspekte wie negative Atmosphäre und eine fehlende Anerkennung am Arbeitsplatz. Young Professionals ist es wichtig, so stellen die Studienautoren fest, dass ihre Leistung gewürdigt wird. Während sich am Personal- mangel akut wenig ändern lässt, lohnt es mehr denn je, aktiv an einem wertschätzenden Be- triebsklima zu feilen und so die jüngeren – wie auch die älteren – Mitarbeiter zu binden. uh Wachstumschancengesetz „Grundsätzlich richtig, aber...“ M it rund 50 steuerpolitischen Maßnah- men soll das „Wachstumschancenge- setz“ die Betriebe entlasten. Es setze „grund- sätzlich richtige Signale“, lobt Peter Adrian, Präsident der Deutschen Industrie- und Han- delskammer (DIHK), – insbesondere mit der für Investitionen in Klimaschutzmaßnahmen vorgesehenen Prämie. Allerdings: Auch wenn das Gesetz mit sei- nem Entlastungsvolumen von jährlich 6,5 Milliarden Euro ein wichtiger erster Schritt sei, würden die Maßnahmen selbst bei kom- pletter Umsetzung nicht ausreichen, „um die aktuellen und strukturellen Probleme der deutschen Wirtschaft hinreichend zu lösen“, resümiert er. So brauche Deutschland „drin- gend eine Erhöhung des Stromangebots aus erneuerbaren Energien“, stellt Adrian klar. „Strom am Wirtschaftsstandort Deutschland muss günstiger werden.“ Eine weitere For- derung des DIHK-Präsident ist die dringend erforderliche Entlastung der Betriebe von Vorschriften: Die „leider im Gesetzentwurf enthaltenen zusätzlichen Informationspflich- ten für Unternehmen sollten deshalb gestri- chen werden“. Gemeinsam mit sieben wei- teren Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft hat sich die DIHK in einer Stellungnah- me zum Referentenentwurf des „Gesetzes zur Stärkung von Wachstumschancen, Investi- tionen und Innovation sowie Steuervereinfachung und Steu- erfairness“ geäußert. DIHK Die Stellungnahme der Wirtschaft als PDF DIHK-Präsident Peter Adrian Bilder Seite 4: Adobe Stock/Enso (ganz links), Yakobchuk Olena (links), Seite 5: DIHK Künstliche Intelligenz Breite Palette von Anwendungsmöglichkeiten im Handel

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