Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe September'23 -Südlicher Oberrhein
24 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 9 | 2023 Pendlerportal von Elgersweier und Lahr Gemeinsam Geld und CO 2 sparen D er Pendelverkehr macht in Deutschland rund ein Fünftel des gesamten Verkehrs- aufkommens in Deutschland aus. Dabei kostet jeder Kilometer den Autofahrenden zwischen 30 und 75 Cent. Was liegt da also näher, als Fahrgemeinschaften zu bilden, um Kosten und auch CO 2 zu sparen? Genau diesen Ansatz ver- folgt das Pendlerportal, zu dem sich Firmen aus Elgersweier und Lahr zusammengetan haben. Hier können seit dem Start 2021 die Mitarbeiter ihre Fahrtangebote und -gesuche einstellen. Gibt es ein „match“, passen Gesuch und Angebot also zusammen, fahren die Per- sonen zukünftig gemeinsam zur Arbeit. Lahrs Oberbürgermeister Markus Ibert sieht gerne noch mehr Mitstreiter: „Wir hoffen, dass sich weitere Arbeitgeber dem Pendlerportal anschließen, denn es lebt von der Anzahl der Nutzenden und der inserierten Mitfahrange- bote.“ Durch den Beginn im Coronajahr 2021 erfolgte der Start unter erschwerten Bedin- gungen. Und so gibt es auf dem Portal nach wie vor mehr Gebote als Gesuche. Mitnehmen fällt wohl leichter als mitgenommen werden. Vom gemeinsamen Pendeln ihrer Mitarbei- tenden profitieren aber nicht nur die Arbeit- nehmer, sondern auch die Arbeitgeber. Die Vorteile liegen auf der Hand: Parkplätze sind teuer und Platz ist in den Gewerbegebieten oft Mangelware. Dazu Kristin Gebhard von Zalan- do: „Auch wir bei Zalando in Lahr unterstützen ein nachhaltigeres Verhalten unserer Beleg- schaft. Als Unternehmen mit Mitarbeitenden aus der gesamten Region weisen wir daher aktiv auf attraktive Mobilitätsangebote wie das Pendlerportal hin.” Die Wege der Belegschaft vom und zum Ar- beitsort machen bei vielen Unternehmen bis zu 40 Prozent des CO 2 -Fußabdrucks aus. Ak- tuell kostet die Tonne CO 2 30 Euro. Der Preis wird künftig deutlich steigen, ab 2026 auf min- destens 55 Euro. Insofern profitieren Betriebe auch finanziell, wenn die Mitarbeiter den Weg zur Arbeit klimafreundlich gestalten. Auch des- halb kam die Initiative für das Portal auch aus der Unternehmerschaft und der Stadt Lahr. Es steht allen Nutzern aus der Region kostenlos zur Verfügung und ist Teil von „EinfachMobil“, dem Mobilitätsnetzwerk Ortenau, dessen Ziel es ist, Synergieeffekte beim Thema nachhalti- ge Mobilität zu erzielen. bar Infos und anmelden unter https:// einfach-mobil.pendlerportal.de MEHR ZU BETRIEBLICHER MOBILITÄT Die Fahrten der Mitarbeiter sind nur ein Teil der Betrieblichen Mobilität. Auch bei Dienstreisen, im Fuhrpark oder im Lieferwe- sen lässt sich einiges optimieren. Dazu gibt es auch Fördermittel von Bund und Land. Die IHK unterstützt Unternehmen dabei, ihr Betriebliches Mobilitätsmanagement nachhaltig und kostengünstig zu gestalten. Infos bei Patrick Bareiter 0761 3858-266 patrick.bareiter@freiburg.ihk.de Ab 2024 bietet die IHK Akademie Südlicher Oberrhein den Lehrgang „Betriebliche:r Mobilitätsmanager:in“ an. Infos unter https://ihkakademie.com Mehr Pendlernetze in der Region unter www.ihk.de/freiburg 4701134 Praxisleitfaden Betriebliches Mobilitätsmanagement über den QR-Code D ie Praktikumswochen Baden-Württemberg gehen in ihre Herbst- runde: Unternehmen auch im Kammerbezirk der IHK Südlicher Oberrhein haben darüber die Möglichkeit, Schüler kennenzulernen und möglicherweise als Azubis zu gewinnen. Mit den Praktikumswo- chen Baden-Württemberg schnuppern Jugendliche ab 15 Jahren an fünf Tagen jeden Tag in ein anderes regionales Unternehmen hinein. Die finale Runde für 2023 findet in den Herbstferien mit den zwei Wochen davor ( 16. Oktober bis 3. November ) statt. Die Praktikumswochen sind für Unternehmen gut planbar und leicht zu organisieren: Nach der Onlineregistrierung geben die Betriebe an, wann und für welche Berufe sie Praktikumstage anbieten. Sie bekommen dann automatisch Praktikanten vorgeschlagen, die sich für diese Berufsfelder interessieren. Mit nur einem Klick ist der Prak- tikumsvorschlag angenommen und die Kandidaten erhalten automa- tisch alle wichtigen Infos zum Praktikumstag. Die Teilnahme an den Praktikumswochen ist für Schüler und Unternehmen kostenfrei. naz Anmelden unter www.praktikumswochen-bw.de/unternehmen. Weitere Infos auch unter www.ihk.de/freiburg 5530838 Jetzt teilnehmen: Praktikumswochen in BW Fünf Tage, fünf Berufe, fünf Unternehmen Grenzüberschreitende Berufsausbildung Deutsch-französisches Abkommen geschlossen D ie erste Version ist schon zehn Jahre im Einsatz, Ende Juli wurde von Außenministerin Annalena Baerbock und ihrer französischen Amtskollegin Catherine Colonna im elsässischen Lauterbourg nun eine neue Version auf den Weg gebracht: Das „Deutsch-französische Abkommen zur grenzüberschreitenden Berufsausbildung“ soll Auszu- bildenden aus der Grenzregion weiterhin ermöglichen, den praktischen Teil ihrer Ausbildung im jeweils anderen Land zu absolvieren. Das Regierungsabkommen „ersetzt frühere Abkommen und hebt diesen Teil der Zusammenarbeit auf eine neue Ebene“, zitiert die Nachrichten- agentur AFP Baerbock. Die genaue Ausgestaltung des Abkommens wird in den nächsten Monaten erarbeitet werden. „Natürlich war der Fokus bei der Unterzeichnung des ersten Abkommens im Jahr 2013 in Saint Louis ein anderer. Heute, zehn Jahre später, leben wir in einer wirtschaftlich prosperierenden Grenzregion“, sagt Eberhard Liebherr, Präsident der IHK Südlicher Oberrhein. „Damals war das Ziel, jungen El- sässern die Chance auf eine solide Ausbildung zu bieten und deutschen Betrieben die Chance auf eine Fachkraft. Heute stehen interkulturelle Kompetenzen im Vordergrund des Modells.“ naz, uh Eine ausführliche Würdigung durch den IHK-Präsidenten sowie der Text des Abkommens unter www.ihk.de/freiburg 5882552 Bild: Adobe Stock/Prostock-studio
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