Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe September'23 -Südlicher Oberrhein

8 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 9 | 2023 TITEL TOOLS, ANSPRECHPARTNER UND TERMINE Das „Starter-Center Südwest“: Der Verbund der IHKs Hochrhein- Bodensee, Schwarzwald-Baar-Heuberg und Südlicher Oberrhein, hat zum Ziel, die Mitgliedsunternehmen von der Gründung, über die Sicherung bis hin zur Nachfolge zu unterstützen.Weitere Infos und alle Termine unter www.startercenter-suedwest.de „IHK Moderationskonzept“ der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg zu- sammen mit dem SES Senior-Experten-Service: Ein fachlich qualifizierter Moderator steht einem Übergeber oder Übernehmer in den Phasen der Betriebsübergabe zur Seite. www.ihk.de/sbh/unternehmer/foerderung- sicherung „Mentoren-Service“ der IHK Südlicher Oberrhein: Gestandene Unter- nehmer und Führungskräfte stehen unter anderem auch Übergebern und Übernehmern mit ihren Erfahrungen, Erfolgsgeschichten und Ratschlägen zur Seite. www.ihk.de/freiburg 5572924 „Unternehmenswerkstatt Baden-Württemberg“ : Digitale Plattform der zwölf IHKs im Land für Mitgliedsunternehmen sowie Gründerinnen und Gründer. Die UWD-BW bietet als digitale Plattform erstmalig einen durchgängigen Prozess für den gesamten Lebenszyklus eines Unterneh- mens an und deckt damit alle Themen von der Gründung über Unterneh- menssicherung bis hin zur Unternehmensnachfolge ab. ww.uwd-bw.de „Nachfolgefahrplan“ der IHK Hochrhein-Bodensee. Als PDF unter www.ihk.de/konstanz 5154440 Am „Nachfolgesprechtag“ der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg steht ein externer Nachfolgemoderator für ein kostenfreies Erstgespräch zur Verfügung. Nächste Termine: 22. September und 24. November . Infos und Anmeldung bei Larissa Kratt, Kontakt siehe rechts. IHK-Broschüren „Herausforderung Unternehmensnachfolge“ und „Notfallhandbuch für Unternehmer“ : In den IHK-Ratgebern sind alle wichtigen Informationen zur Unternehmensnachfolge und für den betrieblichen Notfall gebündelt. Beide Broschüren gibt es bei den IHKs und als PDFs unter www.wirtschaft-im-suedwesten.de/ rubrik/downloads Kann ich meinen Steuerberater oder Anwalt mit der Bewertung meines Unternehmens beauftragen? Elmar Uricher, Inhaber der Kanzlei „URICHER Rechts- anwälte“, Konstanz: Das würde ich nicht empfehlen. Besser ist ein unabhängiger Berater, der die Branche kennt – und der vor allem erfahren in der Unterneh- mensbewertung ist. Klar, der Gedanke an den eigenen Steuerberater liegt nahe. Man kennt sich, arbeitet seit Jahren gut und vertrauensvoll zusammen, er ist mit den Zahlen und Bilanzen vertraut. Aber das kann auch ein Nachteil sein. Die Gefahr ist groß, dass er zu wenig Distanz zum Bewertungsauftrag hat und zum Beispiel mehr auf die vertrauten Zahlen als auf die Zukunftsfähigkeit des Betriebes oder die Verfügbarkeit von Fachkräften achtet. Das heißt nicht, dass wir als Spezialisten den angestammten Steuerberater oder Anwalt nicht brau- chen. Für uns sind die Kollegen wichtige Ansprechpart- ner, wenn wir bestimmte Unterlagen und Hintergründe benötigen. Wie hilfreich sind Onlinerechner zur Bewertung? Elmar Uricher: Die taugen zur Orientierung. Es gibt für gewisse Branchen marktübliche Praktikerverfahren mit Multiplikatoren oder über eine umsatzbezogene Hoch- rechnung. Das funktioniert für eine erste Einschätzung. Aber an sich kann ein Unternehmer eine profunde Be- wertung nicht in Eigenregie stemmen. Die Kinder wollen übernehmen. Wie regeln wir das? Elmar Uricher: Die Nachfolge kann man entweder testa- mentarisch regeln oder lebzeitig durch eine Schenkung an die Kinder, gegen wiederkehrende Leistungen oder den Verkauf des Unternehmens. Die einzelne Ausgestal- tung ist dabei sehr individuell. Was die für alle sinnvollste Variante ist, hängt von vielen Faktoren ab. Hier ist immer eine Einzelfallbetrachtung nötig. Sind mehrere Kinder da, muss der Nachfolgende mit Ausgleichszahlungen an die Geschwister rechnen. Die meisten Unternehmer wünschen sich ihren Sohn oder ihre Tochter für die Nachfolge – das kann allerdings auch schwierig für alle Beteiligten werden. Nicht zuletzt, weil die Jungen ihre ganz eigenen Vorstellungen von Unternehmertum haben. Der Senior muss auch hier bereit zum Loslassen sein, selbst wenn der Betrieb in der Familie bleibt. Zwei wichtige Aspekte: Nicht immer sind die eigenen Kinder die Richtigen und die am besten qualifizierten. Das gilt es nüchtern zu analysieren. Und: Um Konflikte zu vermeiden, rate ich, in allen Gesprächen die eigene Rolle zu hinterfragen: Spreche ich gerade als Elternteil oder Vorstand? Rede ich mit einer zukünftigen Füh- rungskraft oder mit meinem Kind? Meine Kinder winken ab. Was jetzt? Larissa Kratt, Referentin Unternehmensförderung und Nachfolge bei der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg: Gehen die Kinder eigene Wege, lohnt oft der Blick in die Belegschaft. Vielleicht ist ein Mitarbeiter aus dem Führungskreis geeignet und interessiert – dann spricht man von „Management-Buy-Out“ – oder jemand aus dem Gesellschafterkreis. Diese Möglichkeit haben die meisten Senior-Unternehmer erst gar nicht auf dem Schirm, wenn sie in unsere Beratung kommen. Ein Nachfolger aus dem Betrieb hat den Vorteil, dass er mit den Produkten, Prozessen, Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten vertraut ist und in etwa weiß, was auf ihn zukommt. Hier ist es auch wahrscheinlich, dass »Der Senior muss bereit zum Loslassen sein, selbst wenn der Betrieb in der Familie bleibt« Elmar Uricher , Inhaber der Kanzlei „URICHER Rechtsanwälte“, Konstanz

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