Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Juli/August'23 -Schwarzwald-Baar-Heuberg

7+8 | 2023 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 17 REGIO REPORT IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg U nser regionaler Mittelstand ist das Fundament, auf dem unser Wohlstand steht und von dem der Erfolg bei der nach- haltigen Transformation abhängt“, analysiert IHK-Präsiden- tin Birgit Hakenjos. „Die Belastungen für die Unternehmen nehmen dabei seit Jahren zu – die Strompreise steigen, der Fachkräfteman- gel verschärft sich, die bürokratischen Pflichten begraben viele Innovationen. Als Unternehmerin brauche ich vor allem Verlässlich- keit und Planbarkeit, bevor ich Entscheidungen treffe. Das lassen die andauernden Risiken und die politischen Rahmenbedingungen leider kaum zu.“ Dies hemme den Spielraum für dringend notwen- dige Investitionen und Innovationen, um im internationalen Wett- bewerb zu bestehen und das eigene Geschäftsmodell zukunftssi- cher aufzustellen. Die Top-Risiken der Unternehmen sind nach der aktuellen Umfra- ge die weiterhin hohen Energie- und Rohstoffpreise, gefolgt vom Fachkräftemangel und den steigenden Arbeitskosten. „Als IHK regen wir für Entlastungen bei den Energie- und Rohstoffpreisen eine konsequente Angebotsausweitung an“, schlägt die IHK-Prä- sidentin vor. Dies würde die Preise in der Breite senken, statt nur die ausgewählter Betriebe, wie es der von der Bundesregierung vorgeschlagene Industriestrompreis vorsieht, zu unterstützen. „Vor einer Angebotsverknappung – etwa durch die Festlegung auf be- stimmte Energieträger oder sogar eine absolute Begrenzung des Endenergieverbrauchs – warnen wir dagegen ausdrücklich. Die Energieversorgung muss stets gewährleistet sein.“ Staatliche Investitionen in Bildung und Infrastruktur notwendig Strategische staatliche Investitionen in die Bildungsinfrastruktur seien dringend nötig. Ähnlich elementar sei die Infrastruktur vor Ort: Die Mobilität von Menschen und Gütern ist grundlegend für die Wirtschaft, weshalb die Instandhaltung von Verkehrswegen und Kapazitätserweiterungen wo nötig Priorität haben sollte – egal ob auf der Schiene, auf der Straße, zu Luft oder auf dem Wasser. „Es braucht wieder ein klares Bekenntnis zum Standort Deutschland und Europa“, fasst Birgit Hakenjos ihren Appell zusammen. „Die „ Die aktuelle Konjunkturumfrage der Indus- trie- und Handelskammer Schwarzwald-Baar- Heuberg zeichnet ein durchwachsenes Bild der Wirtschaftslage und kann auch für die nahe Zukunft keine Entwarnung geben. Das zeigen die Geschäftserwartungen sowie Beschäftigungs- und Investitionsabsichten der Unternehmen. In der Wirtschaftspolitik jetzt die richtigen Weichen für den Standort stellen Konjunktur stagniert Quelle: IHK-Konjunkturumfrage Frühsommer 2023

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