Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Juni'23 - Hochrhein-Bodensee

40 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 6 | 2023 UNTERNEHMEN 125 Jahre Katholisches Jugendgästehaus Freiburg Azubis im Fokus FREIBURG. Auszubildende aus aller Welt – und ihre Arbeitgeber – können sich freuen: Seit Kurzem gibt es für junge Menschen wieder die Möglichkeit, während der gesamten Ausbildungszeit in Freiburg im Ka- tholischen Jugendgästehaus inder Kartäuserstraße zuwohnenund zu le- ben. ImApril konnten die ersten Bewohner – Jugendliche aus Togo, die im St. Carolushaus eine Pflegeausbildung absolvieren – ihre Zimmer im gerade eröffneten Neubau beziehen. Auf gut 2.000 Quadratmetern, dort wo vorher noch ein in die Jahre gekommener Anbau stand, wurde ein insgesamt sechsgeschossiges Gebäude erstellt. Auf drei Stockwerken befindet sich das Sportin- ternat des Olympiastützpunkts Freiburg, im restlichen Haus stehen den Auszubildenden 20 Einzelzimmer zur Verfügung – jedes mit einer eigenen Dusche ausgestattet. „Die Dauerbewohner können vom Ver- pflegungsangebot des Hauses profitieren oder sich in der jeweiligen Stockwerksküche selbst organisieren und versorgen“, erklärt Mar- kus Günter, Geschäftsführer der „KL – Katholische Jugendgästehaus Freiburg gGmbH“, die insgesamt knapp 30 Mitarbeiter beschäftigt. Es gibt zudem einen Sportplatz, einen Club für sportliche Aktivitäten und auch einen Aufenthaltsraum mit Billard, Tischfußball und Darts. Jedes Stockwerk hat eigene Gemeinschaftsbereiche. „Wir wollen den Jugendlichen Raum geben, miteinander zu kommunizieren. Das ist eine bunte Mischung, die wir hier im Haus haben. Und das ist gut so.“ Ihm sei wichtig, dass sich die jungen Leute begegnen, etwas Gemeinsames erleben können. Gerade der Sportplatz spiele eine große Rolle für die Kontaktaufnahme. Das KL Freiburg gibt es schon seit 125 Jahren. Bereits seit 1905 konn- ten junge Menschen während ihrer Ausbildung dort wohnen und Unter- nehmen ihre Lehrlinge gut betreut wissen. 1898 als „Gesellschaft Katholisches Lehr- lingsheim“ gegründet, war es zunächst aus- schließlich jungen Männern möglich, hier ein Zuhause auf Zeit zu finden. Träger sind heute der Münsterfabrikfonds Freiburg, das Erzbistum Freiburg, die Erzbischof- Hermann-Stiftung und die Katholische Gesamtkirchengemeinde Freiburg. „Jugendliche, die nicht beim Lehrherrn oder in der Familie wohnen und essen konnten, hatten hier die Mög- lichkeit für die Dauer ihrer Ausbildung, also in der Regel drei Jah- re, unterzukommen. Sie wurden verpflegt, aber auch pädagogisch betreut“, erläutert Markus Günter den Hintergrund der Gründung. „Dieser Gedanke, die jungen Menschen zu begleiten und sie zu ver- sorgen, ist über die ganzen 125 Jahre aufrechterhalten worden.“ In den Schlaf- und Wohnräumen des noch bestehenden Haupthauses waren in den letzten Jahren ausschließlich Blockschüler unterge- bracht. Der Blockunterricht während der Ausbildung dauert in der Re- Seit 125 Jahren gibt es das Jugendgästehaus „KL Freiburg“. Als „Gesellschaft Katholisches Lehrlingsheim“ gegründet, soll es heute wie damals junge Auszubildende auf dem Weg in den Beruf unterstützen. Vor Kurzem fand die Eröffnung des schicken Neubaus statt. »Auf dem regulären Wohnungsmarkt haben junge Menschen in Ausbildung kaum eine Chance« Bild links: Schlüsselübergabe für das neue Gebäude. Von links: Karin Sinnwell von Hotz+Architekten, Markus Günter, Geschäftsführer des Jugendgästehauses, Wolfgang Weinzierl, Aufsichtsratsvorsitzen- der und Heino Robbin, Projektsteuerung. Bild unten: Vorderansicht des Hauptgebäu- des, das 1905 erstmals bezogen wurde. Bilder: Erzdiözese Freiburg

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