Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Mai'23 -Schwarzwald-Baar-Heuberg

44 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 5 | 2023 THEMEN & TRENDS Endress+Hauser in Südbaden Mehr Vielfalt in MINT-Berufen B ei Endress+Hauser (E+H) in Südbaden arbeitet man gezielt an der Vielfalt im Unternehmen – mit ein Grund für den Jobmo- torgewinn in der Kategorie „über 200 Arbeitsplätze“. „Neben dem Ziel, mehr Vielfalt in MINT-Berufen zu erreichen, ist es uns auch wichtig, die Mitarbeitenden von Anfang an kulturell zu prägen und in ihrer Persönlichkeit zu entwickeln“, betont Jens Kröger, Department Manager HR Development bei E+H in Maulburg. So engagiert sich der Messgerätehersteller beispielsweise stark für den weiblichen Nachwuchs. Junge Entwicklerinnen erarbeiten spezielle Formate für Mädchen, um diese für technische Berufe zu begeistern und zu gewinnen. „Wir wollen hier bereits im Grundschulbereich ansetzen, die Mädchen für Elektrotechnik begeistern, in die Schulen gehen, mit dem Lehrpersonal zusammenarbeiten“, sagt Kröger. Das haus- eigene Womens Integrated Network (WIN) soll den Mädchen- und Frauenanteil im Unternehmen erhöhen. „Wir haben uns das Ziel gesetzt, den Anteil der weiblichen Führungskräfte im Unternehmen bis 2030 auf 30 Prozent zu steigern“, berichtet Insa Kraft, Head of HR Development bei E+H. Das Familienunternehmen bietet der Belegschaft viele Entwicklungs- möglichkeiten. So stellt es seinen Mitarbeitern bei Bedarf Zeit zur Verfügung – ob für Weiterbildungen, Abitur oder gar ein anschließen- des Studium. Fachlich wie auch pädagogisch geschultes Personal steht dem Nachwuchs während und auch nach der Ausbildung zur Seite. Die Ausbildungsquote von sieben Prozent spricht für sich. Aber Mitarbeitergewinnung fängt für E+H schon deutlich früher an: In Kooperation mit dem Schü- lerforschungszentrum Freiburg (SFZ) hat das Unternehmen ein neues Schülerforschungszentrum im Wiesental eröffnet. Auf 250 Quadrametern nehmen Schüler dort kostenlos an online buchba- ren MINT-Kursen teil. „Wir wollen möglichst breit aufgestellt sein, das Angebot richtet sich an Real- schüler und Gymnasiasten von der fünften bis zur 13. Klassenstufe. Unser Ziel ist es, die Jugendlichen für technische Berufe zu begeis- tern und damit in der Breite alle anzusprechen“, erläutert Kröger. Dass Endress+Hauser auf dem richtigen Weg ist, zeigen die Zahlen: Das Unternehmen beschäf- tigt in Südbaden mehr als 2.700 Mitarbeiter; in den vergangenen fünf Jahren sind in Maulburg, Weil am Rhein und Freiburg über 300 Arbeitsplätze geschaffen worden. Weltweit zählt E+H inzwischen 16.000 Mitarbeiter. ak Focus Energie GmbH & Co. KG aus Freiburg Punkten mit sinnstiftenden Jobs C laudia Kranz, Personalleiterin bei der „focusEnergie GmbH & Co. KG“, hatte im vergangenen Jahr gut zu tun. 43 neue Mitarbeitende rekrutierte sie für das Frei- burger Unternehmen, das Energieanlagen für Industrie und Gewerbe, landwirtschaftliche Flächen, überdachte Parkplatzareale und Ei- genheime plant und installiert - kurzum alles, was die Energiewende braucht. Seit Anfang 2022 werden auch Privatkunden bedient; ein ganzer Bereich musste komplett neu aufge- baut werden, inklusive Vertrieb und Lager. Insgesamt sind aktuell 63 Mitarbeitende be- schäftigt. Im Jobmotorwettbewerb bescherte dieser rasante Zuwachs einen Preis in der Kategorie „20-199 Arbeitsplätze“. Auch per- spektivisch wolle man weiterwachsen; vier neue Standorte sind geplant. „Das Thema erneuerbare Energien spielt uns in die Hände, weil gerade die junge Zielgrup- pe ganz stark danach schaut, etwas Sinnstif- tendes zu machen,“ sagt Claudia Kranz. So prangt denn auch „Wir suchen den Energie- wendemacher“ als Motto konsequenterweise auf den Ausschreibungen und den Materiali- en, mit denen sich das Unternehmen auf Job- und Ausbildungsmessen sowie in Schulen präsentiert. Für einen weiteren Vorteil hält Claudia Kranz die vielfältigen Aufgaben, die das Unterneh- men bereithält, flache Hierarchien, eine positive Fehlerkultur und nicht zuletzt den Standort mitten „im schönen Freiburg“, der auch Bewerber von außerhalb anlockt. „Wir bekommen viel positives Feedback zum Aufbau unserer Stellenanzeigen“, so die Personalleiterin. Diese seien ausführlich und beschrieben genau, was den Bewerber im Betrieb erwartet und was von ihm erwar- tet wird. Die Hürden im Bewerbungsprozess sollen möglichst niedrig und der Prozess schnell sein. Das Unternehmen wirbt online und in den sozialen Medien für sich. Insbesondere bei Handwerkern werde etwa das Angebot über WhatsApp Kontakt aufzunehmen, gut ange- nommen, stellt Claudia Kranz fest. db E+H-Personalverantwortliche Jens Kröger und Insa Kraft Focus-Energie-Personalleiterin Claudia Kranz Die Badische Zeitung als Mitausrichte- rin des Jobmotor-Wettbewerbs hat über jedes Gewinnerunternehmen ein Video produziert. Wer reinschauen möchte: www.badische-zeitung.de/jobmotor

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