Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe April'23 -Südlicher Oberrhein

68 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 4 | 2023 DIE LETZTE SEITE Tierfreundliche Marderabwehr Kein böses Erwachen Hochspannung und Ultraschall Der Motor springt nicht mehr an, eine Warnlampe im Inneren des Wagens leuchtet plötzlich rot: Sobald die Temperaturen wieder steigen, nimmt auch die Aktivität von Mardern zu. Mit ihren spitzen Zähnen können die kleinen Nager in kürzester Zeit enormen Schaden an Fahrzeugen anrichten. Richtig teuer kann dies vor allem auch bei E-Autos werden: „Der durchschnittliche Schaden liegt hier bei 7.000 Euro, da aus Sicherheitsgründen die kompletten Kabelstränge ausgetauscht werden müssen“, erzählt Markus Spies, Geschäftsführer von Stop & Go aus Neuenburg am Rhein. Das Unternehmen bietet verschiedene Marderabwehrge räte an: von der Duftabwehr über Ultraschall- und Hochspannungs geräte bis hin zur mechanischen Marderabwehr. Bestseller ist der „8 Plus-Minus Clip“ (siehe Bild) – ein autar kes Hochspannungsgerät kombiniert mit Ultra schall, das batteriebetrieben an einer beliebigen Stelle im Motorraum angebracht werden kann. „Wir haben 2021 das Patent für die neue Clipplatte ange meldet. Sie ist schnell einbaubar und bietet den vollen Schutz gegen den Steinmarder“, erklärt Markus Spies. „Wir empfehlen jedoch immer den Einbau über die Fachwerkstatt.“ Engagement für die Mitarbeiter Das von Norbert Schaub gegründete Unternehmen blickt bereits auf über 30 Jahre Erfahrung im Bereich der Marderabwehr zurück. Schaub, der zu- nächst auf Werkstattprodukte wie Öle und Schmierstoffe spezialisiert war, brachte 1996 sein erstes selbst entwickeltes und gebautes Marderabwehr- produkt auf den Markt. 2015 übernahm Hansjörg Schell das Unternehmen, seit zwei Jahren ist Markus Spies alleiniger Geschäftsführer. Stop & Go beschäftigt 26 Mitarbeiter, darunter zwei duale Studentinnen mit dem Studiengang International Business. „Wir könnten noch mehr junge Menschen ausbilden, es ist jedoch schwer, Kandidaten zu finden“, sagt Markus Spies. „Wir bieten auch Ausbildungsplätze im kaufmännischen Bereich sowie als Lagerist oder Fachkraft für Lagerlogistik an, konnten diese jedoch bis jetzt nicht besetzen.“ Dabei ist das Unternehmen recht rührig im Employer Branding: Neben Fortbildung, kostenlosem Mittagessen und Jobrad engagiert sich Stop & Go auch im Sportsponsoring. Unter anderem mit seinem „Mountainbike Profiteam Marder Stop & Go“ fördert und fordert das Unternehmen eigene Mitarbeiter, die die Verantwortung für das Team und die Organisation übernehmen und dafür aber auch die Möglichkeit haben, ihren Sport professionell zu betreiben. Andrea Keller Intelligent gesteuert Die Hochspannungsgeräte sind mit Sensoriken ausgestattet, die einen sehr niedrigen Strom- bedarf haben – sobald das Fahrzeug gestartet wird, schaltet sich das Gerät aus. Eine intelligen- te Steuerung, die sich auch im Ultraschallbereich wiederfindet. Dank ihrer Frequenzspezifikation sind die gesendeten Töne weder für den Men- schen noch für Katzen und Hunde wahrnehmbar und störend. Durch eine programmierte Fre- quenzmodulation entsteht auch kein Gewöh- nungseffekt für den Marder. Angst um den Nager muss man nicht haben: „Der Marder nimmt keinen Schaden. Er wird durch das Ge- rät davon abgehalten, überhaupt erst an das Fahrzeug zu gehen“, erläutert der Fachmann. Die Entwicklung der Marderabwehrgeräte findet komplett vor Ort in Neuenburg statt. Stop & Go produziert unter anderem in China, doch ein Großteil der Konfektionierung und Individualisierung wird am südbadischen Stammsitz vorgenommen. Mehrere tausend 8 Plus- Minus Clips verkaufte das Unternehmen, das von den Lesern der Zeit- schrift „Auto & Straßenverkehr“ mit dem Best Brand 2022 ausgezeichnet wurde, im letzten Jahr. „Für 2023 haben wir auch schon etwas Neues in der Pipeline. Die Anmeldung eines neuen Patents ist bereits in Planung. Wir wollen uns weiter am Markt eta- blieren und wachsen“, gibt Markus Spies einen kleinen Einblick in die Zukunft. In unserer Rubrik „Aus dem Südwesten“ stellen wir Produkte vor, die viele kennen, von denen aber wenige wissen, dass sie aus der Region stammen. Diesmal: Die Marderabwehrprodukte Stop & Go der Norbert Schaub GmbH aus Neuenburg am Rhein.

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