Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe April'23 - Hochrhein-Bodensee

43 4 | 2023 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten KURZ NOTIERT Die C.E. Noerpel GmbH inVillingen-Schwennin- gen ist im März in das neue, insgesamt 10.000 Quadratmeter große Speditionsterminal umgezo- gen.An 82 Verladetoren docken dort Lkw an, um Waren anzuliefern oder aufzunehmen.Transport- sendungen werden in der 7.500 Quadratmeter großen Halle umgeschlagen und versandfertig gemacht. Die Büros sind auf über 2.000 Quadrat- metern Fläche untergebracht. Zudem stehen auf dem 42.000 Quadratmeter großenAußengelände Verkehrs- undAbstellflächen für Fahrzeuge sowie Equipment zur Verfügung. Die Noerpel-Gruppe setzte beim Bau auf Nachhaltigkeit und Ener- gieeffizienz: Unter anderem wurde das Gebäude nach BEG 40-Standard erreichtet und benötigt laut Pressemeldung so nur 40 Prozent der Energie eines konventionell errichteten Vergleichsgebäu- des.Außerdem erzeugt eine Photovoltaik-Anlage einen Großteil des benötigten Stroms, geheizt wird mit einer energiesparenden Luft-Wasser- Wärmepumpe. Die Endress+Hauser Group Services AG mit Sitz in Reinach (Schweiz) hat ein neues regionales Logistik-Hub in Indianapolis im US-Bundesstaat Indiana in Betrieb genommen. Das neue Zentrum soll vor allem als Umschlagplatz für den Versand vom Produktionswerk direkt zu den Kunden ge- nutzt werden. Außerdem wird es laut Presse- meldung auch die Funktion eines Zentrallagers übernehmen. „Unser regionaler Logistik-Hub in Indianapolis ist ein weiterer Schritt auf unserem Weg, unsere Kunden zuverlässig mit Mess- und Automatisierungstechnik zu versorgen“, erklärt Oliver Blum, Corporate Director Supply Chain bei Endress+Hauser. Die Bieler+Lang GmbH aus Achern ist seit Kur- zem Teil der schwedischen Safe Monitoring Group AB , einem Firmenzusammenschluss von Herstellern von Gaswarngeräten. Das schwedische Unternehmen hat die Anteile von Bieler+Lang zu 100 Prozent übernommen. Als Teil der Gruppe soll das Acherner Unternehmen mit anderen Mit- gliedsfirmen der Gruppe in Bereichen wie Produk- tion, Forschung und Enwicklung, Marketing, Ein- kauf,Vertrieb und Service zusammenarbeiten und so die jeweiligen Präsenzen verbessern, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Gaswarnsysteme von Bieler+Lang wurden speziell dafür entwickelt, um Personen, technischeAnlagen und Sachwerte vor schweren Unfällen zu schützen. Die ehema- ligen Inhaber der Bieler+Lang GmbH sind nun Anteilseigner der Safe Monitoring Group AB und bleiben weiterhin in der Gruppe tätig. 25 Jahre Antikuhrenbörse Eisenbach Ein Herz für alte Schätzchen EISENBACH. Wenn es eine Uhr gibt, die ihm besonders am Herzen liegt, dann die Weltzeituhr von Johann Baptist Beha, sagt Hubert Wursthorn. Es „prickle“ immer ein bisschen in ihm, wenn er sich die Uhr anschaue. Sie hängt in der Gaststube des Bogensporthotels „Bad“ in Eisenbach, das der 61-Jährige betreibt. Schon als Junge spielte er stundenlang vor der Uhr mit ihrem 65 Kilo schweren Pendel. Heute sammelt Wursthorn sel- tene, besondere und wertvolle Zeitmesser aus Eisenbach und organisiert die dortige Antikuh- renbörse, die dieses Jahr vom 13. bis 16. April in der Eisen- bachhalle stattfindet. Er ist der Ururenkel des großen Uhren- meisters Beha — seine Liebe für Uhren kommt also nicht von ungefähr. Als 1997 Händler aus Holland im Hotel der Familie Wursthorn einkehrten, klagten die Stammgäste, dass nur noch die Uhrenbörse in Furtwangen an die Handwerkskunst aus dem Schwarzwald erinnere. Aus diesem Gespräch entstand die Idee, eine solche Börse auch in Eisenbach ins Leben zu rufen. Der 100. Todestag von Johann Baptist Beha im Jahr darauf schien Wursthorn und seinem Vater der perfekte Anlass. 2023 findet die Antikuhren- börse Eisenbach im 25. Jahr statt. Vieles hat sich auf dem Uhrenmarkt verändert — die Händler sind älter geworden, junge Sammler gibt es wenige. Die Preise für besondere Uhren sind tief gesunken, inzwischen sind Großuhren kaum noch gefragt, Armbanduhren dafür umso mehr. „Wer sich eine originale Schwarzwälder Uhr zu Hause aufhängen möchte, hat jetzt die beste Chance“, rät Wurst- horn und betont, dass die Antikuhrenbörse in Eisenbach die Traditi- onen wahrt. Schließlich handle es sich hier um die Geschichte des Hochschwarzwaldes, um Handwerk ganz ohne CNC-Fräsmaschinen und Computer, dafür mit umso mehr Kreativität und Geschick. Dass dieses Erbe nicht ausstirbt, sei sein großer Wunsch für die Zu- kunft. Die Antikuhrenbörse richtet er derzeit zusammen mit dem Uh- renstammtisch Waldkirch aus, hofft aber, dass sich ein Verein findet, der diese Arbeit übernimmt, schließlich sei auch er nicht mehr der Jüngste. Bis dahin gibt Hubert Wursthorn aber noch alles für Uhren — und reist derzeit sogar nach England, um 750 Schwarzwälder Uhren wieder in die Heimat zurückzubringen. ts Oben: Hubert Wursthorn mit einem alten Rie- senwecker. Unten: Hubert Wursthorn mit seinem Vater Rolf. Ein Bild aus Tagen, in denen es üppige Schwarz- walduhren noch leichter hatten. Bilder: Gert Brichta (oben), privat (unten)

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