Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe März'23 -Südlicher Oberrhein

IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 3 | 2023 REGIO REPORT IHK Südlicher Oberrhein 17 IHK-Konjunkturumfrage Zum Jahresbeginn leichtes Aufatmen zu spüren 19 Berufsbildungsausschuss Dank an Monika Burgmaier 20 Ausbildungsjahrgang 2022 Kochevent für die Landesbesten 21 Veranstaltungen Vortragsreihe zu Schutzrechten/ Zukunft.Raum.Schwarzwald 22 60 Jahre Élysée Vertrag „Wir können uns jetzt nicht zurücklehnen“ 23 Veranstaltungen KlimaFIT/Aktionswoche Fachkräf- tesicherung/Neues Netzwerk 24 Bilanz der jüngsten Jobbörsen So war es auf der Job Start Börse Freiburg und der Jobmesse Colmar 26 IHK-Initiative Heimatshoppen Jetzt auch in Emmendingen 27 Wirtschaftsjunioren Neuer Vorstand 28 Veranstaltungen Bio- und Healthtech/Arbeitskreis Frankreich/Ausfuhranmeldung 29 Lehrgänge und Seminare der IHK INHALT vestieren und dafür zu sorgen, mehr Frauen in die Erwerbstätigkeit zu bringen beziehungsweise einen höheren Grad an Teilzeitarbeit bei Frauen zu erreichen. Auch das Rentenalter muss erhöht werden“, betonte Salomon. Mit der Fachkräfteproblematik geht auch das Thema der gestiege- nen Arbeitskosten einher. Im Zuge der stark gestiegenen Verbrau- cherpreise im vergangenen Jahr fordern viele Arbeitnehmervertre- tungen deutlich höhere Löhne von den Arbeitgebern. Entsprechend machen sich 46 Prozent der Unternehmen wieder Sorgen, dass die Arbeitskosten für sie zum Problem werden könnten. Dieser Wert lag zum Jahresbeginn 2021 noch bei nur 24 Prozent. Besonders eng: Hotel und Gastronomie Die insgesamt bessere Stimmung gilt jedoch nicht für alle Branchen. Während sich die Geschäftserwartungen bei der Industrie, dem Dienstleistungsgewerbe und dem Handel deutlich erholt haben, bleibt die Lage für das Hotel- und Gastgewerbe weiterhin kritisch. Nur 16 Prozent der Betriebe rechnen hier mit einer Verbesserung der Geschäfte im Jahr 2023. Mit 41 Prozent ist ein großer Teil der Branche überzeugt, dass es eher schlechter wird. „Die Auswirkun- gen werden heute bereits deutlich: Viele Restaurants haben nicht mehr an sieben Tagen offen oder reduzieren beispielsweise ihr Mittagstischangebot“, ergänzte Salomon. Auch Bauwirtschaft hat zu kämpfen Die Bauwirtschaft blickt weiterhin sehr skeptisch in die Zukunft. Der Index der Geschäftserwartungen ist mit minus 43 weiterhin tief im negativen Bereich (zum Vergleich: minus 61 Punkte im Herbst). Fast die Hälfte aller Bauunternehmen gehen mit negativen Erwartungen in das Jahr 2023. „Die Bauindustrie in Summe ist derzeit gebeutelt“, stellte Stephan Jager, kaufmännischer Geschäftsführer bei Weber- Haus in Rheinau-Linx, fest. Der deutsche Fertighaushersteller hat derzeit rund 1.350 Mitarbeiter, etwa zwei Drittel von ihnen arbeiten in Rheinau-Linx. „Die Versorgungslage mit Materialien ist zum Teil noch kritisch, hinzu kommen die Preissteigerung der Vorprodukte wie Glas und Stahl sowie der Anstieg der Energiepreise. Mit der Zinserhöhung der Zentralbanken sind die Zinsen für die Baufinan- zierung innerhalb eines Jahres um das Vierfache gestiegen, das sorgt natürlich zusätzlich für eine Zurückhaltung bei Investitionen von unseren Kunden“, erklärte Jager. Weber-Haus: Investitionen trotz Rückgängen Dennoch ist das Unternehmen gut in das Jahr gestartet. Durch die Übernahme von drei Handwerksbetrieben, bei denen keine Nachfolge gefunden wurde, konnte man Fachkräfte sichern, die nun für den Ausbau und Umbau zur Verfügung stehen. „Wir spüren zwar einerseits ein rückläufiges Auftragsniveau, aber wir haben wenig Ausfälle und planen weiterhin Investitionen, bilden weiterhin aus und verbessern unser Produktangebot durch budgetorientiertere Angebote und dem Fokus auf mehr Nachhaltigkeit“, berichtet Jager. Ein guter Ansatz, findet Dieter Salomon: „Das ist eine gute Einstellung, denn trotz der Unsicherheiten ist es wichtig, dass die Wirtschaft optimistisch bleibt. Nur durch neue Investitionen und Entwicklungen kommen wir voran und vermeiden es damit, im Krisenmodus stehen zu bleiben.“ heo Den kompletten Konjunkturbericht als PDF erhalten Sie unter www.ihk.de/freiburg 5709914 IHK-Hauptgeschäftsführer Dieter Salomon (oben) bei der Vorstellung der jüngsten Konjunkturbefragung. Stephan Jager (unten), kauf- männischer Geschäftsführer von Weber-Haus in Rheinau-Linx, war online zugeschaltet und berichtete über die aktuelle Lage der Baubranche.

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