Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe März'23 -Südlicher Oberrhein

17 REGIO REPORT IHK Südlicher Oberrhein 3 | 2023 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten I m Herbst vergangenen Jahres waren die Geschäftserwartungen der Unter- nehmen am südlichen Oberrhein auf den tiefsten Stand seit der globalen Finanzkrise im Jahr 2008 gefallen. „Die Stimmung war angesichts der potenziellen Gasmangellage und möglichen entsprechenden Restrikti- onen katastrophal; die Geschäftslage sah düster aus. Zum Glück sind diese Befürch- tungen jedoch nicht eingetreten“, erklärte Dieter Salomon, Hauptgeschäftsführer der IHK Südlicher Oberrhein bei der Pressekon- ferenz zur Vorstellung des IHK-Konjunktur- berichts im Konferenzsaal des Stadthotels Freiburg Anfang Februar. Die Umfrageergebnisse belegen: Der Index der Geschäftserwartungen, der vergange- nen Herbst noch bei minus 29 Punkten lag, hat sich inzwischen auf minus 1 Punkt er- holt. Unternehmen, die optimistisch auf die kommenden zwölf Monate blicken und jene, die weiterhin skeptisch sind, halten sich mit einem Anteil von jeweils rund 20 Prozent wie- der in etwa die Waage. Die Angst vor einer länger währenden Rezession scheint für den Moment gewichen. In Folge der verbesserten Geschäftserwar- tungen verzeichnet auch der IHK-Konjunktur- klimaindex für den südlichen Oberrhein eine deutliche Erholung. Von 92 Punkten im Herbst schießt er auf 113 Punkte hoch, sodass die Vorzeichen nun nicht mehr auf eine Rezensi- on hindeuten, sondern auf eine positive wirt- schaftliche Entwicklung. Energie, Rohstoffe, Personal- mangel weiter Stolpersteine Mit 74 Prozent sieht der überwiegende Teil der Unternehmen weiterhin eine Bedrohung in den Energie- und Rohstoffpreisen für die eigene wirtschaftliche Entwicklung (zum Ver- gleich: 83 Prozent im Herbst 2022). „Darauf reagieren die Unternehmen unterschiedlich, sie sparen Energie, kümmern sich um das The- ma Energieeffizienz oder planen, die Kosten an die Kunden weiterzugeben, soweit die Wettbe- werbssituation das zulässt“, erklärte Salomon. Erschwert wird die Lage durch den weiterhin bestehenden Fachkräftemangel. In diesem se- hen 68 Prozent der Unternehmen ein Risiko. „Der demografische Wandel schlägt nun zu, und damit wird uns der Fachkräftemangel die nächsten zehn Jahre verfolgen. Deshalb ist es jetzt entscheidend, auf mehr Zuwanderung zu setzen, in Fort- und Weiterbildung zu in- Nachdem die Stimmung bei den hiesigen Unternehmen im Herbst 2022 von den stark gestiegenen Energiepreisen und den Unsicherheiten rund um eine mögliche Gasmangel- lage geprägt war, zeigen sich die Geschäftserwartungen in den ersten Monaten des neuen Jahres deutlich erholt. Das zeigt der aktuelle IHK-Konjunkturbe- richt, für den rund 800 Betriebe befragt worden waren. IHK-Konjunkturbericht zum Jahresbeginn 2023 Erleichterung spürbar, aber erst vorsichtige Entwarnung Die Geschäftserwartungen zu Jahresbeginn 2023 Jahresbeginn 2023 (l.) versus Herbst 2022: Die Stimmung war schon mal deutlich schlechter. Vergleich der Geschäftserwartungen der Unternehmen am südlichen Oberrhein nach Bezirk (Nord: Ortenau, Süd: Freiburg sowie die Landkreise Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald). Quellen: IHK-Konjunkturumfragen Jahresbeginn 2023 und Herbst 2022 Die Geschäftserwartungen im Herbst 2022

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