Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Januar'23 - Hochrhein-Bodensee
15 1 | 2023 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten ATHLETESLAB Ist ein Fahrradsattel nur um wenige Millimeter falsch eingestellt, kann das zu Schmerzen im Knie oder Rücken führen. Robin Olschewski , Inhaber des „AthletesLab“, schafft Abhilfe. Seit anderthalb Jahren bietet der 33-Jähri- ge in Offenburg sogenanntes Bikefitting an. Mit Hilfe eines Messsystems für Sattel, Armpads und Schuhe wird ermit- telt, „wo es drückt“, anschließend das Rennrad, Moun- tain- oder Gravelbike optimal für den Kunden eingestellt. Neben Radoptimierung bietet Olschewski im Athleteslab auch Leistungsdiagnostik für Profi- und Hobbysportler so- wie die Erstellung individueller Trainingspläne als Dienst- leistungspakete an. Triathlon ist Olschewskis große Lei- denschaft, bereits als 17-Jähriger beginnt er intensiv zu trainieren. Schnell merkt der begeisterte Sportler, dass er die Liebe zum Sport auch beruflich umsetzen möchte und lässt sich zum Physiotherapeuten ausbilden. Ursprüng- lich war der Plan, sich in Freiburg gemeinsam mit einem Freund mit einer Physiotherapeutenpraxis selbstständig zu machen. Doch sie bekamen die ausgesuchten Räume nicht. „Im Nachhinein ein Glück. Das wäre genau in die Coronazeit gefallen.“ Stattdessen bewirbt sich Olschew- ski bei einem Diagnostiklabor in Offenburg. Dass ihm dort schon bald eine Übergabe angeboten würde, ahnt er damals nicht. Aber die neue Chance auf Selbstständig- keit gefällt ihm – als Physiotherapeut und Sportler bringt er das richtige Know-how mit, bei der Geschäftsführung frische Ideen. Insbesondere beim Marketing ist das Kon- zept vollständig modernisiert. Es läuft über Facebook und Instagram, zudem tritt er als Sponsor örtlicher Sportverei- ne und Events wie etwa der Ortenauer Laufnacht auf.Trotz vielen Lobs für den Businessplan mit dem neuen Konzept fand sich keine Bank, die einen Kredit für die Übernahme bewilligte, so finanzierte er aus Eigenkapital. Das erste Jahr lief gut. Die Kunden – Radfahrer und Läufer – kommen aus einem Umkreis von bis zu 200 Kilometern. db DIANA SCHMIDT PERSONALMANAGEMENT Menschen und Unternehmen zu entwickeln seien ihre be- ruflichen Leidenschaften, sagt Diana Schmidt . So sehr, dass die ehemalige Personalleiterin einer Bank schließlich bei einem ihrer Läufe durch die Weinberge des Markgräf- lerlandes beschließt: Damit mache ich mich selbstständig, Coronakrise hin oder her. Heute unterstützt sie ihre Kunden bei strategischen Fragen von Personalmanagement über Be- triebliches Gesundheitsmanagement bis zum Change-Ma- nagement. „Ich erstelle zum Beispiel individuelle Konzepte, damit meine Kunden ihre offenen Stellen schneller besetzen können, übernehme als Interimsmanagerin übergangsweise die Rolle der Personalleitung oder auch im Rahmen eines Outsourcings dauerhaft die Aufgaben einer Personalabtei- lung“, erklärt Diana Schmidt. Die Zusammenarbeit variiere und könne je nach Auftrag sowohl projektbezogen als auch langfristig sein. Ihre Entscheidung, nach fast 20 Jahren als Führungskraft in der Finanzbranche die Seiten zu wechseln, traf auf positive Resonanz. „‚Wenn es jemand kann, dann du.’ Mit diesen Aussagen hat mich mein Umfeld bestärkt“, sagt die 50-Jährige. Um breitaufgestellt an den Markt ge- hen zu können, hat sich Schmidt vor der Gründung im Jahr 2022 noch kräftig weitergebildet, ist Wirtschaftsmediatorin, Business Coach und Social-Media-Managerin geworden und hat ihr Business-Englisch aufgefrischt. Rückblickend ha- be sie mit einem holprigeren Start gerechnet, sagt Schmidt. Aber: Der erste Auftrag kam bereits vor dem offiziellen Start und nach zwei Monaten war sie voll ausgelastet. Das bereits vollausgestattete Arbeitszimmer im Einfamilienhaus machte die Investitionen überschaubar. „Die größere Herausforde- rung für mich ist, dass ich auch mal spannende Aufträge ab- lehnen muss. Und gelegentlich muss ich mir noch vergegen- wärtigen, als Externe nur noch auf Zeit Teil eines Teams zu sein, mir Themen zu eigen zu machen und dann auch wie- der loslassen zu können“, sagt Schmidt. In Zukunft möch- te sie ihren Branchenmix vergrößern und sich einen Zweit- wohnsitz im Ausland ermöglichen. Im Idealfall lässt sich der Remoteanteil ihrer Arbeit noch vergrößern – um mit ihrem Mann dem kaltenWinter in den Süden zu entfliehen. ks Bild: Martin Schengel Bild: eyeCatcher Fotodesign Robin Olschewski mit einer Kundin
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