Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Dezember'22 - Hochrhein-Bodensee

60 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 12 | 2022 Die letzte Seite Kakaokonfekt aus Weil am Rhein Süße Sünde Aus Liebe zum Elsaß Beim Schlendern über den Weihnachtsmarkt steigen den Besuchern die unterschiedlichsten Gerüche in die Nase, es locken die verschiedensten kulinarischen Verführungen. Heiße Wurst, Glühwein, gebrannte Mandeln – für jeden Geschmack ist etwas dabei. Auch für CMF-Produkte Keller aus Weil am Rhein sind die Märkte in der Region wichtige Termine im Kalender. Und das nicht nur vor Weihnachten. Von Anfang an hat das Familienunternehmen seine kleinen süßen Gugelhupfe aus Kakaokonfekt dort verkostet und verkauft. „Die Form soll an das Elsass, die Heimat meiner Mutter, erinnern. Der Name Goufrais ist ebenfalls dem Französischen entlehnt. Eine Wortschöpfung aus ‚le goût‘ (der Genuss) und ‚frais‘ (frisch/kühl) – ‚Der kühle Genuss‘“, erzählt Frank Keller, Sohn des 2020 verstorbenen Firmengründers Günter Keller. Geheime Rezeptur „Circa 80 Prozent der von uns verwen- deten Rohstoffe sind von zertifizierten Unternehmen zugekauft“, beantwortet Frank Keller die Frage nach der Rezeptur der kleinen Gugelhupfe. „Die restlichen Zutaten sind hausinterne Geheimnisse“, wie er augenzwinkernd verrät. Im Weiler Werk werden sämtliche Zutaten „scho- nend zusammengesetzt“ und in Zwi- schentanks verlagert. Spritzmaschinen gießen die schokoladige Masse dann in die vorgegebene Fasson – immer 64 Stück pro Form. Sind die Gugelhupfe schließlich etwas abgekühlt, werden sie vorsichtig herausgeklopft und müssen dann für zwei Tage weiter auskühlen, bevor sie ihren letzten Schliff erhalten. Dafür wird das Konfekt mit Kakao bestäubt und schließlich von Hand verpackt. Bedeutsamer Firmenname Günter Keller hat das Familienunternehmen gemeinsam mit Sohn Michael Keller 1993 in Weil am Rhein gegründet, die Schokoladenproduktion gibt es jedoch erst seit 1994. Heute ist Michael Keller Inhaber des Betriebs, seine Schwester Corinna Ermutlu sowie sein Bruder Frank Keller ergänzen die Geschäftsführung. Bereits im Namen des Unternehmens sind die drei Geschwister zu finden: „C steht für Corinna, M für Mi- chael und F für Frank – CMF-Produkte Keller“, erläutert Frank Keller die Hintergründe des Firmennamens. Auf dem 2.000 Quadratmeter großen Gelände eines ehemaligen Obsthofes befindet sich das Unterneh- mensgebäude, das zu Beginn umfangreich saniert und für die Lebensmittelproduktion umgebaut wurde. 30 feste Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen das ganze Jahr, während der Hauptsaison kommen zusätzliche befristet Angestellte unter anderem über Zeitarbeitsfirmen dazu. ak Goldglänzende Verpackung Hauptsaison haben die Kakaokreationen während der kühlen Jahreszeit. Beliefert werden neben den direkten Onlinekunden und wenigen Großhändlern vor allem klei- ne Geschäfte und Feinkosthändler in ganz Deutschland und der Schweiz, aber auch weltweit. „Die persönliche Beziehung zu inhabergeführten Einzelhändlern ist schön und auch wichtig für uns“, betont Frank Keller. Auch in Cafés und Restaurants ist der Gugelhupf als Beigabe zu Kaffeespezialitäten zu finden. Exklusiv dafür hat das Unternehmen die kleinere 3,5-Gramm-Version zum ursprünglich ausschließlich 7,5 Gramm schweren Gugelhupf auf den Markt gebracht. 2021 verkaufte die Manufak- tur insgesamt 180 Tonnen des süßen Konfekts, 2022 werden es voraussichtlich 200 Tonnen sein, Tendenz steigend. Verpackt sind die Gugelhupfe in goldenen Tüten und Kartons in verschiedenen Größen – Bestseller ist der 250-Gramm-Karton (Bild). In unserer Rubrik „Aus dem Südwesten“ stellen wir Produkte vor, die viele kennen, von denen aber wenige wissen, dass sie in der Region hergestellt werden. Diesmal: Goufrais, schokoladige Gugelhupfe aus Weil am Rhein.

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