Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Dezember'22 - Hochrhein-Bodensee

4 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 12 | 2022 Panorama Zahl des Monats 348.000 Euro verdienen Top-Managerinnen deutscher Spitzenunternehmen (DAX, MDAX und SDAX) im Schnitt mehr als ihre männlichen Kollegen. Letztere erhielten im vergangenen Geschäftsjahr durch- schnittlich rund 2,1 Millionen Euro – ein Plus von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 2,4 Millionen Euro ist der Durchschnitt bei den Frauen; hier legten die Gehälter etwas schwächer – um 17 Prozent – zu. Dies sind die Ergebnisse des „Mixed Compen- sation Barometers“ von EY. Insgesamt stiegen die Gehälter der Vorstände (ohne CEOs) im Schnitt um 24 Prozent im Jahr 2021, der Verdienst der CEOs wuchs um 23 Prozent. Damit hat die Vergütung einen neuen Höchststand erreicht. Diese Zahlen sollten nicht darüber hinwegtäuschen, dass die absolute Zahl von Frauen in Spitzenpositio- nen immer noch extrem gering ist. So gering, dass beim Vergleich der Vergütung von Frauen und Män- nern die CEOs außen vor blieben, da es nach wie vor kaum weibliche CEOs gibt. db WIS-Bezug Weniger ist mehr D ie Redaktion wird auf Ter- minen oft von Lesern angesprochen, die mehrere Unternehmen führen und die „Wirtschaft im Südwesten“ deshalb gleich zigfach im Briefkasten haben. Wir freuen uns natürlich, wenn Sie das Magazin dann großzügig an Mitarbeiter oder Kunden weiterreichen. Falls Sie im Sinne des Um- weltschutzes aber gerne mit weniger Exemplaren auskommen möchten, schreiben Sie uns das einfach und wir erledigen den Rest. An Angaben benötigen wir vom Postetikett den genauen Namen der „über- zähligen“ Firmen nebst Anschrift und/oder die lan- ge Nummernfolge oberhalb der Firmenbezeichung. Oder machen Sie es sich ganz einfach: Schicken Sie uns ein Foto vom Etikett an   wis@freiburg.ihk.de. Zu den Ergebnissen der Studie Female Founders Monitor 2022 Immer mehr Frauen gründen Start-ups D er Gründerinnenanteil unter deutschen Start- ups ist zwischen 2020 und 2022 von 16 auf 20 Prozent gestiegen. Das ist das Ergebnis des Female Founders Monitor 2022. 37 Prozent der Start-ups haben demnach mittlerweile mindestens eine Frau im Gründungsteam. Gleichzeitig seien die Hürden im Start-up-Ökosystem für Frauen weiterhin hoch, insbesondere beim Thema Wachstum. So haben von Frauen gegründete Start-ups mit durchschnittlich sieben Mitarbeitenden deutlich weniger Beschäftigte als die Männerteams mit 28. Ein Grund dafür: der Gender-Gap beim Kapital. Wäh- rend die befragten weiblichen Gründungsteams im Schnitt bisher 1,1 Millionen Euro erhalten haben, liegt das Finanzierungsvolumen unter den Männerteams mit 9,7 Millionen Euro um das Neunfache höher. Mehr als vier von fünf Frauen identifizieren dabei ein struk- turelles Problem und stimmen der Aussage zu, dass Gründerinnen bei Investmententscheidungen kriti- scher hinterfragt werden als Gründer. Zudem sind deutlich weniger Frauen als Business Angel aktiv. Nur sechs Prozent der Gründerinnen in- vestieren selbst in Start-ups, bei den Männern sind es 16 Prozent. Mit einem Durchschnittsalter von 36 Jahren fällt die Gründung häufig in die Phase der Familienplanung. Ge- rade Frauen sind dabei durch familiäre Aufgaben oft doppelt gefordert. So sinkt bei Gründerinnen mit Kindern die Wochenarbeitszeit im Schnitt um fast sechs Stunden, während sich dieser Effekt bei Gründern kaum zeigt. Frauen starten oft alleine Vier von fünf Frauen sehen bessere Angebote zur Ver- einbarkeit von Familie und Unternehmertum als zent- ralen Hebel zur Stärkung des Ökosystems – unter den Männern nur jeder Zweite. Frauen gründen im Vergleich zu Männern fast doppelt so häufig allein. Das ist Ausdruck fehlender Netzwerke und führt zu weiteren Herausforderungen, da Teamgrün- dungen von zusätzlichen Ressourcen, Expertise und Kon- takten profitieren. Sind diese Netzwerke aber vorhan- den, hat das enorme Wirkung. So bewerten Frauenteams ihr Start-up-Ökosystem mit 82 Prozent deutlich häufiger positiv als Sologründerinnen (47 Prozent). Mit einem Anteil von 49 Prozent sind die eigenen vier Wände für Gründerinnen der wichtigste Arbeitsort – bei Gründern dominiert immer noch das Büro. db Mehr unter www.startupver- band.de Female Founders Monitor

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