Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe November'22 -Schwarzwald-Baar-Heuberg

13 11 | 2022 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten Ihr Wellness- und Tagungshotel im Naturpark Südschwarzwald Tagungszentrum auf 400 m² Alle Räume sind hell u. freundlich verfügen über Tageslicht freies WLAN und sind verdunkelbar. Möhringers Schwarzwald Hotel D-79848 Bonndorf / Rothausstr. 7 Tel.: +49 (0) 77 03 – 93 21 0 Schwarzwaldhotel Möhringer GmbH www.schwarzwaldhotel.com Restaurant tägl.ab12Uhr . Sonn- &Feiertag ab 11.30 Uhr durchgehend geöffnet Telefon: 07633/92332-160 Zum Bohrerhof 1 . D-79258 Hartheim www.bohrerhof.de . info@bohrerhof.de Landmarkt täglich von 8 - 19 Uhr Das kulinarische Landerlebnis W eihnachten & S ilveSter geöffnet an der höheren Handelsschule tätig war. Das war Ende der 1950er, Anfang der 1960er Jahre. Die wilden 68er drückten da noch die Grundschulbank und Emanzipation war, wenn überhaupt schon, nur unterschwellig ein Thema. Aber die damals 25-jährige Charlotte brauchte keine Impulse von außen: „1963 habe ich ein Café eröffnet“, erinnert sie sich. Einfach, weil sie es wollte. In ihrem Café Weingarten in der Offenburger Ost- stadt trafen sich dann so ziemlich alle selbstständigen Handwerker, die in der Stadt Rang und Namen hatten: „Ich habe alles mitbekom- men, was so Thema war“, erzählt sie. Auch deshalb riet sie ihrem Mann zur Selbstständigkeit. Die 1970er wurden zum Jahrzehnt der Um- und Aufbrüche, die Rotteneckers nahmen die Bewegung auf – und starteten durch, wie man heute sagen würde. Im April dieses Jahres feierte das Unternehmen seinen 50. Ge- burtstag. Kurt Rottenecker verstarb vor 13 Jahren, Charlotte Rot- teneckers Sohn Rainer ist mit seinen 64 Jahren bereits in den Ru- hestand gewechselt, der dennoch genug Arbeit für ihn bereithält: Betriebsgelände und Wohnhaus brauchen einen Kümmerer. Char- lotte Rotteneckers Enkel Raphael Rottenecker und Jessica Macht arbeiten beide in wichtigen Positionen im Betrieb: Der 31-Jährige als Handwerker und in der Ablaufplanung des Unternehmens, die 35-Jährige verantwortlich für die Administration. Auf die Frage, ob sie nicht loslassen möchte, zeigt sich Charlot- te Rottenecker selbstbewusst: „ES lässt mich nicht los“. Sie fühlt sich willkommen, respektiert, gebraucht – und der Erfolg des Un- ternehmens gibt ihr Recht. „Wir betreuen alle Offenburger Schulen und vier Krankenhäuser in der Ortenau, wenn es um die Instand- haltung und Reparaturen von Rollläden und Jalousien geht“. Arbeit gibt es en masse. Charlotte Rottenecker weiß auch um den Fachkräftemangel – und ist doch wenig berührt davon: „Wir erhielten vor einigen Monaten eine Initiativbewerbung. Der junge Mann war beeindruckend und wir haben ihn eingestellt. Auf die Frage, warum er sich ausgerech- net uns ausgesucht habe, bekamen wir die Antwort, dass man darüber spricht, was wir hier für ein super Betriebsklima haben.“ Solcherart „Gerüchte“ machen Charlotte Rottenecker stolz und ge- ben ihr und ihren Enkeln Recht in dem, was sie tun: Das Unterneh- men führen wie eine Familie und die Familie ins Unternehmen inte- grieren. So hat die Chefin auch ihre eigene Mutter zwölf Jahre lang bis zu deren 100. Geburtstag noch bei sich gehabt und ist zwischen Büro und der darüberliegenden Wohnung gependelt. Für sie einfach eine Selbstverständlichkeit. Und wenn die „Oma“ sieht, dass da der eine oder andere Mitarbeiter hungrig aus der Wäsche schaut, weil er die Mittagspause durchgeschafft hat, eilt sie nach oben in ihre Kü- che und organisiert eine Mahlzeit. „Schaffen ist mein Hobby“, meint sie achselzuckend. Sich selbst versorgt sie in der Mittagspause mit einer Butterbrezel, gekocht wird am Abend. Ob Charlotte Rottenecker ihr Leben noch einmal genau so leben würde? „Auf jeden Fall“, sagt sie überzeugt. Dass sie sich in der heutigen Zeit vielleicht ganz anderen Hürden gegenübersähe, hält sie für denkbar. Ein Patentrezept hat sie trotzdem: „Man muss die richtigen Menschen um sich haben!“ dg  »Man muss die richtigen  Menschen um sich haben «

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