Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe November'22 - Hochrhein-Bodensee

53 11 | 2022 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten IMPRESSUM „WIRTSCHAFT IM SÜDWESTEN“ Zeitschrift und amtliches Verkündungsorgan der Industrie- und Handelskammern im Regierungsbezirk Freiburg - ISSN 0936-5885 Redaktion: Pressestelle der Industrie- und Handelskammern im Regierungsbezirk Freiburg i. Br. e.V.: Ulrike Heitze (Leitung, v. i. S. d. P.), Daniela Becker, Andrea Keller, Kristin Schwarz Rehlingstraße 16a, 79100 Freiburg Postfach 860, 79008 Freiburg Telefon 0761 15105-0, Fax 0761 3858-398 E-Mail: wis@freiburg.ihk.de www.wirtschaft-im-suedwesten.de Titelbild: Adobe Stock, vladislav1 Bilder, falls nicht anders angegeben, wurden uns von Unternehmen, Gesprächspartnern und IHKs zur Verfügung gestellt. Verlag und Anzeigen: Prüfer Medienmarketing Endriß & Rosenberger GmbH Ooser Bahnhofsstr. 16, 76532 Baden-Baden Verlags-/Anzeigenleitung: Achim Hartkopf Anzeigendisposition: Andrea Albecker Telefon 07221 211912, albecker.andrea@pruefer.com www.pruefer.com Zurzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 40 gültig ab Januar 2022. Satz: Freiburger Druck GmbH & Co. KG www.freiburger-druck.de Druck: Druckhaus Kaufmann GmbH www.druckhaus-kaufmann.de Herausgeber: IHK Hochrhein-Bodensee Reichenaustraße 21, 78467 Konstanz Telefon 07531 2860-0 und Gottschalkweg 1, 79650 Schopfheim, Telefon 07622 3907-0, info@konstanz.ihk.de , www.konstanz.ihk.de Pressesprecher: Sebastian Holl, Telefon 07531 2860-193 IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg Romäusring 4, 78050 VS-Villingen Telefon 07721 922-0, info@vs.ihk.de , www.ihk-sbh.de Pressesprecher: Christian Beck, Telefon 07721 922-174 IHK Südlicher Oberrhein Schnewlinstraße 11 bis 13, 79098 Freiburg (Besucheradresse: Bismarckallee 18-20, 79098 Freiburg) Telefon 0761 3858-0 und Lotzbeck- straße 31, 77933 Lahr, Telefon 07821 2703-0, info@freiburg.ihk.de www.suedlicher-oberrhein.ihk.de Pressesprecherin: Natalie Butz, Telefon 0761 3858-113 Erscheinungsweise: Diese Druckversion der Wirtschaft im Südwesten erscheint am 30. Oktober 2022. Die elektronische Version ist unter www.wirtschaft-im-suedwesten.de verfügbar. Bezug und Abonnement: Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im Rahmen der grundsätzlichen Beitragspflicht als Mitglied der IHK. „Wirtschaft im Südwes- ten“ kann zudem für 19,80 Euro/Jahr beim Verlag abonniert werden. nehmen, wodurch Transportkosten steigen. Lieferketten sind unterbrochen, Teile fehlen und Container für den Seeweg sind Mangel- ware. Das hat mit Versicherung aber nichts zu tun. Denn: Versichert wird immer das unvorhersehbare Ereignis, das eine Gesamt- gemeinschaft trägt. Dieses Risiko wird dann mit Wahrscheinlichkeiten kalkuliert. Bei bere- chenbaren Risiken, bei denen man weiß, da fällt was aus und es dauert länger, bleibt der Versicherer außen vor. Kriegsbedingte Risiken sind nicht versi- chert, gleichzeitig werden viele Policen immer teurer. Wie passt das zusammen? Was selten in der Presse vorkommt: Die Bü- cher der Versicherer waren – auch durch die vermehrten Krisen und Schadenfälle in der Welt – in den letzten Jahren eher defizitär. Des- halb müssen sie schauen, dass die Ausgaben nicht die Einnahmen übersteigen. Unterm Strich bedeutet das steigende Prämien für Un- ternehmen. Trotzdem gibt es aus meiner Sicht keine Alternative. Versicherungen sichern die Existenz von Unternehmen ab, sofern es um kalkulierbare Risiken geht. Trotz gestiegener Preise gibt es immerhin die Kapazitäten. Be- deutet: Wenn ein Kunde elementare Risiken für sich versichern will, bekommt er national oder auf dem Weltmarkt genügend Versiche- rungsschutz. Und klar ist auch, dass ein Ver- sicherer für Makroereignisse wie Kriege oder Pandemien nicht aufkommen kann. Was können Unternehmen weiterhin tun, um für Risiken und Schadenfälle gewappnet zu sein? Einmal pro Jahr sollten Unternehmen ihre Ver- sicherungssummen prüfen. Werte wie etwa Immobilien oder Inventar sind am Schadentag zum Neuwert versichert. Deswegen sollten die Versicherungssummen regelmäßig an die Wertentwicklung angepasst werden. Das ist für viele Betriebe mit viel Aufwand verbunden. Versicherungen sind ein fachlich hochdezidier- tes Geschäft. Wir reden über drei Seiten Ver- sicherungsschutz und 57 Seiten Ausschluss- katalog. Viele Unternehmen scheuen es, sich damit zu befassen. Sie sprachen das Thema Cyberkriminalität an. Ist in den Chefetagen ein Bewusstsein für dieses Risiko bereits ausreichend vorhanden? Es gibt zwei Gruppen, diejenigen, die sagen, „Passiert uns eh nicht“, und diejenigen, die Angst haben. Die entscheidende Frage ist da- her: Verfallen sie in eine Schockstarre, oder folgt eine Handlung? Digitale Angriffe können weltweit statistisch irgendwann Platz eins der Risiken einnehmen. Wir haben regelmä- ßig Cyberschäden in sieben- und achtstelli- ger Größenordnung zu regulieren, also Mil- lionenbeträge. Versicherungen bringen zwar das Kapital zurück, wenn die Attacke da war. Der viel größere Schaden ist aber neben dem Reputationsschaden der Ausfall während der Zeit des Stillstands. Ihre Empfehlung also an die Unternehmen? Der Investitionsnachholbedarf bezüglich Cy- bersicherheit ist immens. Ob man mag oder nicht: Wir sind in einer globalen Welt unter- wegs, das macht uns angreifbarer. Versiche- rungen helfen in Teilaspekten, sicher auch als Fels in der Brandung. Sie lösen die eigentli- chen Kundenthemen aber nicht. Wichtig wird es für viele Betriebe, den intellektuellen Spa- gat hinzubekommen, aus dem Mikrokosmos heraus, etwa der Region, in der man verwurzelt ist, die globalen Risiken zu sehen. Diese Adap- tionsfähigkeit an Veränderungen ist entschei- dend. Das gilt erst recht in Krisenzeiten. bb ZUR PERSON Florian Karle (49) ist geschäftsführender Ge- sellschafter des Freiburger Familienkonzerns „SÜDVERS“. Südvers berät als international tätiger Versicherungs- und Risikoexperte in zweiter Generation Unternehmen aus Indus- trie, Handel und Mittelstand. Mit 590 Mit- arbeitern an 19 Standorten in Deutschland, Österreich und der Schweiz wird ein Prämi- envolumen von 630 Millionen Euro betreut. International ist Südvers Gründungsmitglied von WNB – Worldwide Broker Network.

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