Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe September'22 -Südlicher Oberrhein

48 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 9 | 2022 Unternehmen KURZ NOTIERT Die Yachtschule Stoll-Spittler oHG mit Sitz in Lörrach hat die Bootsfahrschule Heinz in Weil am Rhein übernommen. Mit einher ging der Erwerb eines Ausbildungsbootes, die Investiti- on betrug rund 8.000 Euro. Mit der Übernahme verfügt das Unternehmen jetzt über insgesamt drei praktischeAusbildungsorte:Weil am Rhein, Breisach und Herten-Kaiseraugust.Theoriekurse finden in Lörrach, Ebringen und Lahr statt. In- haber der Yachtschule sind Roland Mannhardt, Pascal Richard und Dominik Zawadski. Der Mobilfunkanbieter Wetell GmbH aus Freiburg wird Purpose-Unternehmen: Es wird in eine neue Eigentumsstruktur, nämlich die des Verantwortungseigentums, überführt und gehört sich quasi selbst. Es gibt keine Eigentü- mer und somit auch keine Gewinnbeteiligung mehr. Entscheidungen werden nur von Perso- nen getroffen, die tatsächlich im Unternehmen arbeiten, Überschüsse fließen direkt zurück ins Unternehmen. Da es derzeit noch keine offiziel- le Rechtsform für das Verantwortungseigentum gibt, unterstützt die Purpose Stiftung das Unter- nehmen bei der Umsetzung und sichert es so vor einemmöglichenVerkauf.Alma Spribille,Andre- as Schmucker und Nico Tucher, die Gründer von Wetell, gehören mit ihrer Entscheidung zu den ersten rund 100 Purpose-Unternehmen, wie es in einer Pressemitteilung heißt.Andreas Schmucker erläutert: „Wir haben immer hohe Ansprüche an die Umsetzung unserer Werte. Wetell zum Purpose-Unternehmen zu machen, ist daher für uns nur konsequent.“ Die Tixit Bernd Lauffer GmbH & Co. KG in Villingen-Schwenningen feiert ihr 60-jäh- riges Bestehen: Das eigentümergeführte Un- ternehmen wurde 1962 von Bernd Lauffer als Bauschlosserei und Metallbaubetrieb gegrün- det und konnte sich kontinuierlich weiterent- wickeln und vergrößern. 2010 übernahmen Rolf Strohm und Harald Bury, die bereits seit 2003 Mitgeschäftsführer waren, das Unter- nehmen, seit 2019 ergänzt Patrick Mink die Geschäftsleitung, Rolf Strohm ist in der Zwi- schenzeit ausgeschieden. Das mittelständi- sche Unternehmen Tixit ist spezialisiert auf Planung, Entwicklung, Fertigung und Mon- tage von Trennwandsystemen, Hallenbüros, Lagerbühnen, Arbeitsplatz- und Regalsyste- men sowie Schutzeinrichtungen für sämtliche Betriebsbereiche. Das 40 Mitarbeiter zählende Unternehmen agiert deutschlandweit sowie in der Schweiz und in Österreich. SCHRAMBERG. Über den passenden Slogan zum 125-jährigen Jubiläum haben sich die Softfolio-Mitarbeiter intensive Gedanken gemacht. „Erst wollten wir in Richtung Digitalisierung gehen, aber das war vor 125 Jahren einfach noch kein Thema.“, sagt Sprecherin Katharina Harter. Das Motto „Wandel. Aktiv. Gestalten.“, das nun auf der eigens eingerichteten Jubiläumswebseite 125.softfolio.de prangt, spiegele die erfolgreiche Transformation der kleinen Buchbinderei, die von Karl Bauknecht 1896 gegründet wurde, zum heutigen Digi- talunternehmen bestens wider, findet Harter. Die digitale Ära des Unternehmens beginnt 1977, mit dem Eintritt des damals 23-jähri- gen Ulrich Bauknecht, Enkel des Firmengründers, in das operative Geschäft: Er bricht mit der Buchbindertradition, nimmt Schreib- und Rechenmaschinen in das Programm, weil er in den absehbaren Ver- änderungen der Büroarbeit eine Chance für das Unternehmen sieht. Ein repräsentativer Neubau im Schramberger Ortsteil Sulgen entsteht. 1978 verkauft das Unternehmen den ersten Firmencomputer, damit Zapf-Hof-Jubiläum Aufs Ei gekommen GENGENBACH-SCHÖNBERG. Was war zuerst auf dem Zapf-Hof – die Henne oder das Ei? „In unserem Fall ganz klar die Hühner“, schmunzelt Martin Zapf, der das Unternehmen gemeinsam mit seiner Frau Christine leitet (oben im Bild mit ihren Kindern). „Meine Eltern haben mit rund 200 Tieren in den 1960er-Jahren begonnen und makellose Eier an Gastronomen, Metzger und Bäcker im Umkreis verkauft. Die übrigen Eier wurden ab den frühen 1970er Jahren als Verarbei- tungsware für die Nudelherstellung verwendet.“ Damit hätten sie nicht nur den Wandel vom traditionellen Bauernhof zum landwirtschaftlichen Unternehmen eingeläutet, sondern auch den Grundstein für das Geschäftsmodell der 1981 gegründeten Zapf-Hof GmbH gelegt. Heute umfasst der eigene Geflügelbestand mehrere tausend Tiere. Hinzu kommen die Hennen und Hähne aus der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft-Zapf-Hof, ein Zusammenschluss von zwölf Partnerbetrie- ben, die nach den Standards EU-Bio, Demeter, Naturland und Qualitätszeichen Baden-Württemberg zertifiziert sind. Insgesamt werden in Gengenbach-Schön- berg etwa eine Million Eier pro Woche verarbeitet. 75 Prozent davon gehen in den Lebensmitteleinzelhandel zwischen Karlsruhe und Waldshut-Tiengen. Aus den restlichen 25 Prozent werden frische Teigwaren, Nudeln, Eierlikör und Vollei aus unterschiedlichen Haltungsformen und in verschiedenen Gebindegrößen hergestellt. Mit den Partnerbetrieben wird auf rund 1.000 Hektar Getreide und Soja angebaut und deren Ernte als Futtermittel für die eigenen Tiere verwendet, um die Kreisläufe möglichst geschlossen zu halten. „Dadurch sind wir weniger von gestörten Lieferketten betroffen“, sagt Martin Zapf, dessen Produktion vorerst die Auslastungsgrenze erreicht hat. Mit automatisierten Anlagen möchte er in Zukunft die doppelte Menge an Nudeln und Co. produzieren. Schnelles Wachstum um jeden Preis lehnt Zapf jedoch ab. Ihm sei es wichtiger, Werte wie Produktqualität, Nachhaltigkeit, Tierschutz und einen wertorientierten Umgang mit seinen rund 70 Mitarbeitern aufrechterhalten zu können. ks 125 Jahre Bauknecht Softfolio Von der Buchbinderei

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