Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe September'22 -Schwarzwald-Baar-Heuberg

18 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 9 | 2022 REGIO REPORT   IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg 17 Muhterem Aras zu Gast bei IHK Austausch zu Frauen in Führungspositionen 19 Außenwirtschaftsforum Internationaler Warenverkehr im Blickpunkt 20 Landeskonferenz Wirtschaftsjunioren doppelt ausgezeichnet 22 Einwanderung von Fachkräften Reformvorschläge begrüßt 24 Gründergarage Weitere Gründer verabschiedet 26 Trauer um frühere Präsidenten Michael Ungethüm und Rüdiger Stursberg verstorben 27 Ausbau der Gäubahn Angekündigte Schritte sind richtig 30 Ausbildung Gastro-Berufe Tourismusausschuss heißt Neuordnung gut II Ausgezeichnetes Ehrenamt Langjährige Prüfer geehrt INHALT es Vorbilder oder Botschafter brauche, die den jungen Frauen diese Berufe vorstellen und deren Inhalte schmackhaft machen. Bettina Schuler-Kargoll, Patin für das Ressort „Bildung“, betonte, dass man unbedingt mehr Mädchen begeistern wolle und die IHK ja bereits in den Kindergärten Projekte anbiete, bei denen Berufe – auch technische Berufe – Thema sind. „Wir brauchen Sie als Werbeträger und um andere zu begeistern“, machte Muhterem Aras den jungen Frauen Mut, sich für die Ausbildung im technischen Bereich stark zu machen und weitere Mädchen für die Berufe zu interessieren. Bettina Schuler-Kargoll bezeichnete Praktika als „A und O für die spätere Berufswahl“ und hob hervor, „dass die Ausbildung Grundstein für die Zukunft“ sei. Denn in Branchen mit besonders vielen MINT- Fachleuten, beispielsweise bei den IT-Dienstleistern und in der Phar- mazeutischen Industrie, würden mehr als die Hälfte der Unternehmen massive Probleme bei Stellenbesetzungen melden. Insgesamt fehlen laut MINT-Frühjahrsreport 2022 derzeit bundesweit rund 320.000 Fachleute in diesem Sektor. „Um diesem Bedarf an Mitarbeitenden zu begegnen, dürfen wir kein Fachkräftepotenzial außer Acht las- sen. Deshalb werben wir gerade bei Frauen für eine Karriere in den MINT-Berufen“, so Schuler-Kargoll. Es habe sich gezeigt, dass man die Jugend ohne Ausbildungsmessen, ohne Berufsberatung und per- sönliche Vorbilder „verliere“. Deswegen sei es mehr denn je wichtig, jungen Menschen die Chancen einer dualen Ausbildung aufzuzeigen und das Ansehen der Berufsausbildung zu stärken. Duale Ausbildung als Exportschlager „Die duale Ausbildung könnte man zum Exportschlager machen. Viele Länder beneiden uns darum. Wir haben hier einen riesigen Schatz. Aber wir brauchen unbedingt mehr Botschafter, die das nach außen tragen“, sagte Muhterem Aras mit Blick zu den jungen Frauen und fragte sie zugleich, wie man sie unterstützen könne. „Es ist leider noch immer so, dass viele Frauen denken, dass die technischen Berufe ‚dreckige‘ Berufe sind. Sie sind sehr klischeebehaftet“, bedauert eine Auszubildende. Um den Wert der Ausbildung wieder mehr in den Fokus zu rücken, brauche es zum einen Kampagnen, aber auch Ausbildungsbotschaf- ter, waren sich die Akteure schließlich einig. Die Schulen und die Eltern unbedingt mit ins Boot zu nehmen, das habe oberste Priori- tät. „Außerdem müssen wir Wege finden, wie wir junge Menschen erreichen, die bisher nicht zum Zug kamen, und wie wir die Berufs- orientierung an den Schulen weiter stärken“, so Aras. SIEG Warum eine Auszubildende einen technischen Beruf ergreift Eine Auszubildende erzählte, dass sie bereits im Kindergarten am sogenannten Technolino-Projekt teilgenommen hatte und sie damals schon begeistert gewesen sei, dass sie forschen und tüfteln durfte. Ihr Interesse für die Technik blieb. Über die Firma, in der ihre Mutter arbeite, habe sie immer wieder Ferienjobs bekommen, sich schließlich in der achten Klasse für ein Schulpraktikum im technischen Bereich entschieden und wollte eine Ausbildung zur Industriemechanikerin beginnen. Doch da in diesem Bereich keine Stelle frei war, entschied sie sich für die Ausbildung zur Werkzeugmechanikerin. „Ich wollte richtig was arbeiten, Büro kam für mich nicht in Frage“, sagte sie. Und auch ihre Mit-Azubis zeichneten ähnliche Werdegänge. Miriam Kammerer Bildung | Qualifizierung 07721 922-512 kammerer@vs.ihk.de IN EIGENER SACHE Da der IHK wegen des digitalen Lock- downs in Folge eines potenziellen Cyber- angriffs auf die gesamte IHK-Organisation seit Anfang August keine E-Mails mehr zugestellt werden, möchten wir Sie bitten, Ihre Ansprechpartner bei Anliegen bis auf Weiteres telefonisch (erneut) zu kontaktieren , um sicherzustellen, dass zwischenzeitlich keine Informationen auf der Strecke bleiben. Wir bitten um Entschuldigung für die Umstände und sagen herzlichen Dank.

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