Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Juli/August'22 -Schwarzwald-Baar-Heuberg

4 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 7+8 | 2022 Panorama Neue Offensive gestartet Mehr Frauen in der Wirtschaft U m weibliches Unternehmertum zu stärken, ha- ben sich der Startup-Verband, der Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU) sowie der Bun- desverband der Freien Berufe (BFB) zusammenge- schlossen und ein Positionspapier veröffentlicht. Darin fordern sie: besseren Mutterschutz für Unternehmerinnen und Selbstständige Elterngeld und Elternzeit für Gründerinnen und Gründer, Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Selbstständige bessere steuerliche Absetzbarkeit von Kinderbetreuungskosten Der Hintergrund: Das Dreierbündnis betrachtet laut Pressemitteilung „die Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit einer selbst- ständigen Erwerbstätigkeit und der Familiengründung in Deutschland als ‚aus- baufähig‘“. In ihnen sehen die Verbände zudem ein strukturelles Hindernis, auf- grunddessen der Anteil an Gründerinnen bundesweit in den zurückliegenden Jahren zu langsam gestiegen sei. Mit Blick auf den Fachkräftemangel betonen die Initia- toren, dass sich Deutschland den Verzicht auf Talente nicht leisten könne. Daher sei es eine „gesellschaftli- che Notwendigkeit und ein Gebot volkswirtschaftlicher Vernunft“, die Vereinbarkeit von Unternehmertum und Familie zu stärken. ks Bild: Adobe Stock, contrastwerkstatt Rückläufige Verkaufszahlen Bio bleibt im Regal I m ersten Quartal 2022 kauften die Kunden von deutschen Bioläden und Biosupermärkten weniger Bioprodukte als im Vorjahreszeitraum. Laut Bundes- verband Naturkost Naturwaren (BNN) e.V. sanken die Tagesumsätze im Januar um rund zehn Prozent, im März sogar um mehr als 18 Prozent. Im Biogroßhandel zeichne sich ein ähnliches Bild ab. Als Ursache nennt der Verband die Preissensibilität von Verbrauchern, die er auf Inflation, Ukraine-Krieg und wachsende Kosten in den Bereichen Energie, Mobili- tät und Altersvorsorge zurückführt. Mit Blick auf die Zukunft gibt er zu bedenken: Verstetige sich dieser Trend, könne das von der Bundesregierung ausgeru- fene Ziel, den Anteil der Bioanbauflächen von derzeit zehn Prozent auf 30 Prozent in 2030 zu erhöhen, in Gefahr geraten. Dies berichtete Oekotest online Mitte Mai mit Verweis auf eine dpa-Meldung. ks Mehr unter www.oekotest.de Kunden kaufen weniger Bio-Produkte als 2021 Zahl des Monats 56 Prozent der Mitarbeiter haben das Gefühl, sie könnten bei Transformationsprozessen imArbeitsumfeld besser eingebunden werden. Eine neue Studie des Insti- tuts der deutschen Wirtschaft (IW) in Zusammen- arbeit mit StepStone, New Work und Kienbaum untersucht, wie Betriebe der Belegschaft Ängste vor großen Veränderungen nehmen können.Wich- tig seien folgende sechs Punkte: Notwendigkeit erklären, Strategie transparent machen, Ansprü- che berücksichtigen, Mitgestaltungsmöglichkeiten schaffen, in Weiterbildung investieren und Fehler- kultur stärken. Darüber, wie gut diese Punkte in der Praxis erfüllt werden, gehen die Meinungen deutlich ausein- ander. Während etwa jede fünfte Führungskraft alle genannten Aspekte erfüllt sieht, ist es bei den Beschäftigten nur jeder zehnte. Besonders signifikant sind die Unterschiede bei der Erklärung, weshalb eine Veränderung sein muss. Rund 66 Prozent der Führungskräfte sind überzeugt, dass die Notwendigkeit ausreichend vermittelt wird. Das sehen aber nur knapp 42 Prozent der Mitarbeiter so. Befragt wurden für die Studie über 3.600 Beschäftigte und knapp 1.500 Füh- rungskräfte. db Die IW-Studie zum Download Per QR-Code zum Positionspapier des VdU: Bild: Adobe Stock, marog-pixcells

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