Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Juli/August'22 -Schwarzwald-Baar-Heuberg

17 REGIO REPORT IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg 7+8 | 2022 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten K rieg, Corona und China-Lockdowns hinterlas- sen ihre Spuren“, fasst IHK-Präsidentin Birgit Hakenjos die aktuelle Konjunktursituation zusammen. Die geopolitischen Verwerfungen seien aktuell für jedes Unternehmen im Alltag spürbar. „Wir müssen Rohstoffe teurer einkaufen, bezahlen mehr für Energie, versuchen Kunden zu halten und Mitarbeiten- de zu binden. All dies benötigt Ressourcen, die einem Unternehmen dann für Investitionen oder Zukunftspro- jekte fehlen“, sagt die IHK-Präsidentin. Gleichwohl bekräftigt die jüngste IHK-Konjunktur­ erhebung, dass der regionale Mittelstand auch die- se Belastungsprobe stemmen könnte: denn die Ge- schäftslage zeigt sich zum Frühsommer überraschend solide. 44 Prozent der Firmen verzeichnen aktuell gute Geschäfte, für 47 Prozent verlief das Frühjahr mindes- tens befriedigend. Damit decken sich die Werte nahezu mit dem Vorjahreszeitraum. Auch die Ertragslage zeigt sich noch robust. Der regionale Firmenanteil mit guter Ertragslage ist im Vergleich zum Jahreswechsel nur wenig zurückgegangen: von 35 Prozent auf 31 Prozent. Eine Mehrheit von 52 Prozent bezeichnet seine Erträge noch als befriedigend. Auffallend stark lassen die Exportwertungen in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg nach (siehe Seite 18). „Hier wirken sich die internationalen Sanktionen gegen Russland ebenso aus wie die Schiffsstaus und Produktionslockdowns in China. Das Auslandsgeschäft ist schlichtweg weniger kalkulierbar geworden“, so Birgit Hakenjos. In der Region führt dies aktuell dazu, dass 24 Prozent der Betriebe mit Exporteinbußen rechnen. Zum Jahresbeginn waren dies lediglich sieben Prozent. 46 Prozent rechnen aktuell mit konstanten Auslands- „ Steigende Energiekosten, Liefer­ engpässe und Arbeitskräftemangel prägen die Entwicklung der regionalen Wirtschaft. Dieses Fazit zieht die jüngste IHK-Konjunkturumfrage. Wäh­ rend sich die aktuelle Geschäftslage zum Frühsommer noch überraschend positiv zeigt, trüben sich die Geschäfts­ erwartungen der Unternehmen ein. Im Vergleich zum Jahresbeginn hat sich der Anteil der regionalen Unternehmen, welche mit schlechten Geschäften im Jahresverlauf rechnen, erhöht: von zwölf Prozent auf 28 Prozent. IHK-Wirtschaftslagebericht Vielfältige Belastungsproben für regionale Konjunktur 40 60 80 100 120 140 160 Indikator Jahre Schwarzwald-Baar-Heuberg Baden-Württemberg IHK-Konjunkturklimaindikator Geschäftserwartung Frühsommer 2022 20 % 52 % 28 % 20 % 52 % 28 % verbessernd gleich bleibend verschlechternd IHK-Konjunkturklimaindikator: Das aktuelle Konjunkturklima der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg liegt leicht unter dem Landes- durchschnitt. In die Berechnung für den Indikator gehen sowohl die Einschätzungen für die aktuelle Geschäftslage zum Frühsommer 2022 wie auch die Erwartungen für die nächsten zwölf Monate ein. Die Geschäftserwartung in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg im Frühsommer 2022. »Krieg, Corona und China- Lockdowns hinterlassen ihre Spuren“ Birgit Hakenjos , IHK-Präsidentin Bild: IHK Grafiken: IHK

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