Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Juni'22 -Südlicher Oberrhein

72 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 6 | 2022 DIe letZte SeIte Rollschleifer aus Freiburg Auf Messers Schneide Diamanten machen‘s möglich Drei Varianten des Schleifers bietet das Unternehmen an. Bestseller ist der Horl 2: Sein Korpus besteht aus Edelstahl und Massivholz, entweder aus dunklem Nussbaum- oder hellem Eichenholz. Obenauf befindet sich eine mit Industriediamanten beschichtete Edelstahlscheibe, mit der geschliffen wird. Damit die Messer den idealen Schleifwinkel erhalten und so den richtigen Schliff, gehört die magnetische Schleiflehre (im Bild rechts) – zur Ausstattung dazu. An den beiden angeschrägten Kopfseiten kann man das Messer im passenden Winkel anle- gen: wahlweise mit 15 oder 20 Grad Schräge, je nachdem, wie fein der Schliff am Ende sein soll. Dank eines in der Schleiflehre verbauten Neodym-Magneten wird das Verrutschen der Klinge beim Schleifen verhindert. Wird der Zylinder nun quer gelegt, kann durch Vor- und Rückwärtsrollen ohne großen Kraftaufwand entlang der Messer- schneide geschlif- fen werden. Geballte Familienpower Stumpfe Küchenmesser – für Otmar Horl eine Problematik, die ihn über Jahre beschäftigte: aus Leidenschaft für scharfe Messer, aus Spaß an Technik. Seine Erfahrung als Konstruktionslei- ter im Maschinenbau kam ihm dabei genauso zugute wie sein Wissen über die Eigenschaften von Messerstahl sowie die Effizienz und Langlebigkeit von Schleifmitteln. Lange Zeit blieb es jedoch bei ersten Ideen. Bis 2014 Otmar Horls Sohn Timo auf die Tüfteleien seines Vaters aufmerksam wur- de. Im November 2016 gründeten die beiden schließlich gemeinsam das Unternehmen. Timo Horl, der „Schöngeist“, ist vor allem für das Design zuständig. Seine Ehefrau Marjorie Horl ergänzt seit Kurzem das Geschäfts- führungsteam im Bereich Businessmanagement. Sitz des Unternehmens war von Beginn an Freiburg – hier sind Produktentwicklung, Marketing und Vertrieb untergebracht. Fertigung und Montage finden in Partnerunterneh- men im umliegenden Schwarzwald statt, alle Metall- und Holzteile werden dort gefertigt. Ein klarer Pluspunkt, wie Timo Horl betont: „Es gibt nur kur- ze Transportwege und somit auch für uns kurze Wege für Produktverbesse- rungen und -weiterentwicklungen.“ Horl 1993 ist in der Zwischenzeit auf 30 Mitarbeiter angewachsen, seit diesem Jahr gibt es auch einen neuen zweiten Bürostandort in Freiburg. Direkt und persönlich Für den Vertrieb seiner Produkte hat das Unternehmen eine ganz eigene Philosophie: ein Horl-Produkt darf maximal einen Umweg machen, ehe es beim Endverbraucher landet. Mehr als die Hälfte der Horl Rollschleifer verkauft das Unternehmen über den eigenen Webshop. Außerdem werden die Schleifer über den im Moment noch vorwiegend deutschen Fachhandel vertrieben, dort wo dem Kunden das Produkt gezeigt und vorgeführt wer- den kann – in Küchenfachgeschäften, Conceptstores, Grillfach- geschäften, „also überall, wo es um Kulinarik geht“, erläutert Timo Horl. Insgesamt 800 Fachhändler hat das Unternehmen bereits auf der Liste, die Expansion in weitere europäische Län- der ist geplant. Die persönliche Betreuung der Händler durch festangestellte Außendienstmitarbeiter ist Otmar und Timo Horl besonders wichtig: „So können wir auf die Bedürfnisse der Händler sehr schnell eingehen.“ ak In unserer Rubrik „Aus dem Südwesten“ stellen wir Produkte vor, die viele kennen, von denen aber wenige wissen, dass sie in der Region hergestellt werden. Diesmal: Der Horl 2 der Firma Horl 1993 aus Freiburg. Wie beim Profi Die Grillsaison ist in vollem Gange, die Fachgeschäfte für Koch- und Grillbedarf haben Hochsaison. Dort ist auch der Rollschleifer der Horl 1993 GmbH aus Freiburg zu finden – Werkzeug und Designobjekt in einem. Seit gut sechs Jahren entwickelt und vertreibt das Unterneh- men das Schleifgerät, das es auch dem Laien ermöglichen soll, Messer wie ein Profi zu schärfen.

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