Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Juni'22 -Südlicher Oberrhein

5 6 | 2022 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten Arbeitgeberbewertungsportale Bewerber achten auf Feedback R eden ist Silber, Schweigen ist Gold – ein Motto, das Unternehmen auf keinen Fall für ihren Umgang mit Arbeitgeberbewertun- gen im Netz beherzigen sollten. Zu diesem Schluss kommt eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts Trendence un- ter 1.647 Deutschen, die sich in den zurück- liegenden zwölf Monaten mindestens einmal beworben haben. Demnach nutzen derzeit 73,6 Prozent der Kandidaten allgemein Arbeitgeberbewer- tungsplattformen. 76,8 Prozent der Bewer- ber, die sich auf Kununu, Glassdoor & Co. umsehen, finden es gut, wenn potenzielle Arbeitgeber dort auf Einträge reagieren. Für mehr als die Hälfte (59,9 Prozent) ist der Um- gang mit dem Feedback sogar bewerbungs- relevant. Und 80,9 Prozent erwarten, dass sich die Unternehmen inhaltlich mit Kritik auseinandersetzen und bei Bedarf Verbes- serungsmaßnahmen ergreifen. Unbeliebt dagegen: die Anwaltskeule bei kritischen Bemerkungen. 66,5 Prozent der Bewerber gaben an, dass eine „ungefilterte anwaltliche Vorgehensweise“ dem Ansehen des Arbeitgebers und der Arbeitsatmosphäre schade. Einzige Ausnahme: Die vorgebrachte Kritik widerspreche den Regeln der jeweili- gen Portale. Dann stimmen 23,2 Prozent der Bewerber dem juristischen Vorgehen doch wieder zu. Auftraggeber der Onlinestudie vom Oktober 2021 ist ein Forscherteam der Universität Innsbruck, der IMC Fachhochschule Krems und der Wirtschaftsuniversität Wien. ks Wirtschaftsmedaille des Landes IHK-Mitglieder ausgezeichnet G roße Freude im Neuen Schloss in Stutt- gart: Anfang Mai verlieh Wirtschafts- ministerin Nicole Hoffmeister-Kraut die Wirtschaftsmedaille des Landes für her- ausragende unternehmerische Leistungen und zum Dank für besondere Verdienste um die baden-württembergische Wirtschaft an sechs Persönlichkeiten und sieben Unter- nehmen. In diesem Jahr ging die Auszeich- nung gleich fünf Mal in den Regierungsbezirk Freiburg. Mit der Wirtschaftsmedaille des Landes wür- digt Baden-Württemberg seit 1987 sowohl Persönlichkeiten und Unternehmen als auch Leistungen, die in Organisationen der Wirt- schaft, Gewerkschaften, Arbeitnehmerver- tretungen, Arbeitgeberorganisationen und im Bildungswesen erbracht wurden und die der Wirtschaft und Gesellschaft des Landes dienen. Die IHKs im Regierungsbezirk Freiburg gratulieren:  Bettina Gräfin Bernadotte, Geschäftsführe- rin der Mainau GmbH, Insel Mainau  Thomas Conrady Geschäftsführer der Conradygruppe Verwaltungs GmbH, Gottmadingen, und Präsident der IHK Hochrhein-Bodensee  Geiger Textil GmbH, Bad Säckingen, ver- treten durch die Geschäftsführer Jochen und Thomas Geiger  Gerhard Amann, ehemaliger Betriebsrats- vorsitzender der SMP Deutschland GmbH, Bötzingen  Taifun-Tofu GmbH, Freiburg, vertreten durch die Geschäftsführer Elisabeth Huber und Wolfgang Heck ks Mehr unter www.wm.baden -wuerttem- berg.de Wirtschaftsmedaille 2021 Alle Preisträger der Wirtschaftsmedaille des Landes 2021 Bild: Lichtgut, Leif Piechowski F ast jedes dritte deutsche Start-up be- schäftigt sich in irgendeiner Form mit nachhaltiger Transformation, so der Befund des diesjährigen gemeinsamen Green Startup Monitors von Borderstep Institut und Bundes- verband Deutsche Startups. Für die Analyse wurden durch einen Onlinefragebogen erho- bene Daten von über 1.700 Unternehmen ausgewertet, die jünger als zehn Jahre sind. Grüne Start-ups verteilen sich über fast alle Branchen der deutschen Wirtschaft. Im Ener- giebereich können gut zwei Drittel aller Grün- dungen als grün eingestuft werden, weil sie sich mit der Markteinführung von umweltent- lastenden Produkten und Dienstleistungen befassen. Neben der Energiewirtschaft ist auch in der Landwirtschaft der Anteil grüner Start-ups besonders hoch (66 Prozent). Deutlich weniger gut stehen bislang die eben- falls sehr klimarelevanten Sektoren wie Bau und Immobilien (25 Prozent) sowie Tourismus (18 Prozent) da. Auch für die Realisierung der Sustainable-Finance-Strategie von EU und Bundesregierung kommt von den Start-ups in der Banken- und Finanzbranche und der Ver- sicherungsbranche laut Borderstep Institut kein ausreichender Schub. „Der Bericht zeigt die hohe Bedeutung von Hochschulen und Forschungseinrichtungen für innovative grüne Gründungen“, sagt Klaus Fichter, Co-Autor der Studie und Leiter des Borderstep Instituts. Ein Defizit sei, dass die Hochschulen bislang kaum nachhaltigkeitsbezogene Angebote im Rahmen ihrer Gründungsunterstützung bereit- halten.“ Hier seien Hochschulverantwortliche und Förderpolitik gefragt. db Download der Studie unter www.borderstep.de Green Startup Monitor 2022 erschienen Bau- und Finanzsektor: Wenige grüne Gründungen

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